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Warrior Lover 02 - Crome

Warrior Lover 02 - Crome

Titel: Warrior Lover 02 - Crome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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verschwinden. Dann laufe ich über den freien Platz auf das nächstbeste Gebäude zu, höre, wie Kugeln an mir vorbeizischen und die Männer aufschreien. Ich schaue nicht zurück, sondern renne um mein Leben.
    Plötzlich steht eine der Wachen vor mir, die zuvor in Richtung des Täters gelaufen sind. Auch er hat eine Beinwunde, allerdings hat er noch genug Kraft, um auf mich zu zielen.
    Ohne zu zögern schieße ich ihm in die Brust. Die Wucht des Einschlages wirft ihn um, doch da er eine Schutzweste trägt, ist ihm nichts passiert. Schon zielt er wieder auf mich, da fliegt seine Waffe aus der Hand, Blut spritzt.
    Ich laufe weiter zwischen die Häuser, renne eine düstere Gasse entlang. Nur weg, weg …
    Mein Herz rast, der Hall der Schüsse dröhnt in meinen Ohren. Meine Oberschenkel brennen, ebenso meine Lungen. Ich bin es nicht mehr gewohnt, zu rennen. Daher ignoriere ich das Seitenstechen und laufe weiter, bis ich jemanden meinen Namen rufen höre. »Miraja, hierher!«
    Ich schaue über die Schulter. Eine in Grau und Schwarz gekleidete Person verfolgt mich. Es ist ein Hüne. In der Hand hält er ein Gewehr, seine Schutzweste hängt voller Waffen. Er ist vermummt, doch unter einer Straßenlaterne hebt er kurz die Sturmhaube an. Grüne Augen leuchten mir entgegen. Diese intensive Farbe würde ich überall erkennen. »Crome!«
    Er winkt mir. »Hier entlang!«
    Meine Erleichterung ist grenzenlos. Er ist hier! Doch wer liefert sich weiterhin mit den Aufsehern einen Schusswechsel? Irgendjemand lenkt die Wachen ab.
    Ich folge ihm in die nächste Gasse, da befiehlt er mir: »Lass die Waffe fallen, sie haben Sender und können geortet werden.«
    Ich schleudere sie auf die andere Straßenseite, und Crome drückt mir eine seiner Pistolen in die Hand, als wäre ich keine Sklavin, sondern sein Waffenbruder.
    Etwas macht »klick« in mir, der letzte Rest Misstrauen hat sich in Luft aufgelöst.
    Woher hat er gewusst, dass ich auf die Plantagen geflogen werden sollte? Ich werde ihn später fragen, denn ich bekomme kaum Luft. Außerdem haben wir keine Zeit zum Reden. Wir laufen weiter und weiter.
    In der Ferne höre ich Sirenen. Die Verstärkung rückt an. Wahrscheinlich wird es hier gleich vor Soldaten wimmeln. Wo sollen wir uns verstecken?
    Crome läuft in eine öffentliche Toilette und reißt sich die Maske vom Gesicht. »Was willst du hier?« Wir sind gefangen!
    »Wir verschwinden.« Er hantiert an einer Tür, die sich nur mit einem Zahlencode öffnen lässt. Sie springt auf, und Crome schickt mich eine Treppe hinunter, während er die Tür hinter uns sichert. Ich kann nichts sehen und taste mich am Geländer entlang. Es geht in den Untergrund!
    Es ist stockdunkel und riecht nach Moder und Kloake. »Verdammt«, fluche ich außer Atem, weil das Geländer plötzlich zu Ende ist. Ich stolpere und verknackse mir den Fuß. »Kann nicht mehr«, wispere ich, am Ende meiner Kräfte angelangt. In meiner Lunge wütet ein Feuer, jeder Atemzug pustet Nadeln in meine Seiten.
    Crome berührt meine Schulter. »Ich trage dich gleich.« Er hört sich kaum atemlos an.
    Hier unten ist es kühl, sodass ich die Hitze fühle, die sein Körper verströmt. Er steht dicht bei mir, und plötzlich leuchtet ein Gitternetz vor mir auf. Ein kleiner Computer an seinem Handgelenk projiziert die Linien in die Luft.
    »Was ist das?«
    Sein Gesicht leuchtet geisterhaft, seine Augen reflektieren das matte Licht. Wie unheimlich. »Das ist mein Handycom. Jeder Warrior hat so ein Gerät. Damit können wir sehen, ob sich jemand von uns in der Nähe befindet.«
    Viele grüne Punkte verteilen sich großflächig auf dem Gitternetz, das von dickeren Linien durchzogen ist. Das sind dann wohl die Soldaten und die eingezeichneten Kanäle. »Wo bist du?«, möchte ich wissen.
    »Von der Bildfläche verschwunden, daher kann ich nur ahnen, wo wir uns befinden, um den anderen auszuweichen. Jax hat mir vorhin meinen Senderchip entfernt. Niemand kann mich mehr orten, trotzdem müssen wir vorsichtig sein. Sie sind überall.« Er schaltet den Computer aus, und erneut hüllt völlige Schwärze mich ein.
    »Wo saß der Chip?«
    »In meinem Nacken. Jax hatte einen Laserstift dabei, er hat es echt drauf, das Ding zu bedienen.« Ich höre ein Schmunzeln in seiner Stimme. Er bewundert seinen Waffenbruder.
    »Hat er dir … uns gerade geholfen?« Ich habe so viele Fragen.
    »Ja. Wir treffen uns in zwanzig Minuten an einer ausgemachten Stelle hier unten, er nimmt einen anderen Abgang.«

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