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Warrior Lover 02 - Crome

Warrior Lover 02 - Crome

Titel: Warrior Lover 02 - Crome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Sonne ist hinter dem Horizont verschwunden und erinnert mich daran, dass ich allein in dem großen Bett liegen muss. Wo Crome wohl schläft?
    Nachdem ich mich gewaschen und mir die Zähne geputzt habe, lege ich mich ins Bett und lausche den Geräuschen der Natur, die durch das offene Fenster dringen. Ich höre ein Zirpen. Ich glaube, das sind Insekten. Ich habe noch viel zu lernen, was die zahlreichen Tierarten betrifft, weil es in White City außer den Nutztieren, die wir essen, nur harmlose Fliegen und Spinnen gibt, die sich innerhalb der Kuppel ungestört vermehren können.
    Ein Wispern geht durch die Nacht, Wind bläst ums Haus und verursacht unheimliche Geräusche. Ich erschaudere und ziehe das dünne Laken bis zu meiner Nasenspitze hoch, während ich in die Finsternis starre. In den Outlands ist es nachts stockdunkel, sofern der Mond nicht scheint. Hier gibt es keine Kuppel, die das Licht der Stadt reflektiert.
    Crome hat Rumtreiber erwähnt. Was, wenn sie einbrechen? Sie können einfach ins Haus marschieren oder durchs Fenster klettern, und ich habe außer Küchenmessern nichts da, um mich zu wehren. Daher liegt die größte Klinge auch unter dem Kissen neben mir. Cromes Kissen.
    Als es draußen laut knackt und ich mir einbilde, einen erstickten Schrei vernommen zu haben, sitze ich senkrecht im Bett. Mein Herz rast. Ich greife zum Messer und schleiche mich in den Wohnbereich. Sofort nehme ich Bewegungen im Garten wahr: zwei Gestalten, eine sehr große und eine kleine. Der Mond ist aufgegangen und erhellt den Garten schemenhaft. Außerdem ist die Tür zur Veranda bloß angelehnt. Ich hatte sie geschlossen, bestimmt!
    »Gib sie her!«, höre ich eine wütende Mädchenstimme.
    »Nicht, solange du mich töten willst, Kia.«
    Das sind Crome und die Kleine! Erleichtert atme ich auf.
    »Für dich immer noch Kialada, klar! Nur meine Freunde dürfen mich Kia nennen. Und jetzt her mit der Armbrust, ich hab sie von meinem Dad!«
    »Ich verwahre sie bis morgen Früh, dann kannst du sie zurückhaben«, sagt er in leicht genervtem Tonfall. »Und jetzt schrei nicht so rum, du weckst sonst Miraja auf.«
    Ich schleiche mich näher und hoffe, dass er mich im dunklen Haus nicht bemerkt. Daher bleibe ich lieber hinter einer Wand stehen und luge nur ab und zu in den Garten. Crome sitzt im Liegestuhl auf der Veranda. Ich sehe seinen breiten Rücken.
    Kia steht neben ihm, die Hände in die Hüften gestemmt. »Zuerst nehmt ihr mir meinen Vater, jetzt meine Waffe! Wie gemein seid ihr Warrior eigentlich?«
    Crome erwidert düster: »Du kannst mich gerne hassen, Kleine, aber jetzt lass mich schlafen.«
    »Draußen?«
    »Ich passe auf, dass Miraja nichts passiert. Hier gibt es Riesenkatzen.«
    Sie schüttelt den Kopf. »Wieso schläfst du nicht drinnen? Habt ihr euch gestritten?«
    »Das geht dich gar nichts an.« Er fährt sich durchs Haar und wirft seinen Rucksack auf das Kopfteil der Liege.
    »Außerdem nennt man diese Katzen Pumas und Löwen, du Dämlack«, belehrt ihn Kia. »Die habt ihr wohl nicht unter eurer Kuppel, was?«
    Er schlägt auf seinen Rucksack, als wäre er ein Kissen, das er für die Nacht zurechtmacht. »Du bist ganz schön frech.«
    »Ich klär dich bloß auf. Du scheinst ja ziemlich dumm zu sein. Nach der Bombe konnten einige Tiere aus dem Zoo fliehen und haben sich über die Jahrzehnte vermehrt. Und es gibt nicht nur Löwen und Pumas, die uns gefährlich werden können. Wie willst du hier überleben, wenn du die Gefahren nicht kennst?«
    Da muss ich ihr recht geben.
    »Du bist entweder das mutigste Mädchen, das mir je untergekommen ist, oder verdammt lebensmüde.« Ich höre ihn tief seufzen. »Dir ist schon klar, dass ich dich mühelos zerquetschen kann wie dieses lästige Insekt?« Er schlägt sich auf den Oberarm und macht eine wegwischende Handbewegung.
    »Die heißen Moskitos und saugen dein Blut aus«, antwortet sie überheblich. »Die werden dich hier draußen auffressen.«
    »Wenn in Resur alle so anstrengend wären wie du, würde ich es glatt bereuen, hergekommen zu sein.« Crome klingt erschöpft. Was hat er den ganzen Tag gemacht?
    »Von mir aus kannst du gerne wieder unter deiner Käseglocke verschwinden.«
    Amüsiert beobachte ich den Schlagabtausch der beiden. Käseglocke – so habe ich die Kuppel auch manchmal genannt. Vorsichtig lege ich das Messer auf den Küchentisch. Da schaut Crome über seine Schulter.
    Mist! Ich erstarre und bleibe stocksteif stehen. Hat er mich gesehen? Bestimmt, ihm

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