Warrior Lover 02 - Crome
Plantagen eingenommen«, sagt Crome leicht außer Atem. Der Lärm aus der Halle ist auch in diesem Raum zu hören, weshalb er lauter sprechen muss. »Wir wollen keinen Krieg, nur Unterstützung, vor allem Medizin. Wir können alle friedlich nebeneinander leben und uns gegenseitig helfen.«
Senator Freeman lacht böse. »Was sollten wir von euch wollen?«
»Wir haben Bisonfleisch und andere Dinge, die den Bürgern von White City sicher gefallen würden.«
Freemans Gesicht verdüstert sich. »Wir wollen euer verstrahltes Fleisch nicht!«
»Sie wissen so gut wie ich, dass …«
»Außerdem verhandeln wir nicht mit Rebellen!«, unterbricht ihn der Senator. »Wir haben alles, was wir brauchen!«
»Vielleicht nicht mehr lange, wenn wir eure verdammten Fabriken in die Luft sprengen!«
»Oder eure Soldaten töten«, dringt plötzlich Jax’ Stimme von hinten an meine Ohren und ich wirble herum. Dort steht er mit einigen von unseren Leuten.
Oh Gott, vor all der Aufregung habe ich nicht aufgepasst, zum Glück gehören sie zu uns! Jax hält einem Wächter die Pistole an den Schädel, es ist seine moderne Warrior-Waffe. Der Mann, der etwa Cromes Alter hat, allerdings Glatze trägt, starrt Senator Freeman auf dem Bildschirm an, aber Angst liegt nicht in seinem Blick, seine durchdringenden grauen Augen wirken kühl. Sind diese Kerle denn alle hart und kalt wie Stahl?
»Was ist nun?«, fragt Jax seelenruhig und drückt den Lauf fester gegen den kahlen Hinterkopf des Mannes.
Er wird ihn doch nicht wirklich erschießen?
»Wie gesagt«, antwortet Freeman eisig, »wir verhandeln nicht mit Verrätern.«
Da drückt Jax ab. Der Knall – der bei seiner modernen Waffe ohnehin sehr viel leiser ist – klingt seltsam in meinen Ohren, als käme er aus einer anderen Richtung.
Das kann ich mir auch nur einbilden, denn ich bin zutiefst schockiert. Jax hat es tatsächlich getan, er hat den Mann hingerichtet!
Er bricht zusammen und bleibt reglos zu seinen Füßen liegen.
Jax’ Stimme zittert kein bisschen, als ihm einer unserer Leute einen weiteren gefesselten Wachmann in die Arme schubst. Der schaut jedoch nicht mehr so gelassen. »Wir können das Spiel beliebig fortsetzen, es sind noch genug von Ihren Schoßhündchen hier.«
Freemann wirkt für einen Moment ebenfalls überrascht, doch dann brüllt er: »Ich lass mich von einem Verräter nicht erpressen!«
» Sie sind der Verräter«, ruft Crome. »Sie verarschen das Volk! Wie würde es Ihnen gefallen, wenn bald alle Bescheid wissen, was sich wirklich abspielt?!«
»Wie Sie wollen, aber das werden Sie noch bereuen.« Der Senator lächelt listig, die Verbindung wird unterbrochen, der Bildschirm ist schwarz.
Vorsichtig lege ich Crome eine Hand auf den Arm. Er sieht so wütend aus! Zwei tiefe Falten haben sich zwischen seine Brauen gegraben, seine Kiefer mahlen. Ich sehe ihm an, dass er Avas Verlust immer noch nicht überwunden hat. Kann man es überhaupt jemals überwinden, wenn ein geliebter Mensch auf so grausame Weise aus dem Leben gerissen wurde?
Als der erschossene Wachmann plötzlich aufsteht, zucke ich zusammen.
»Du hattest recht, Bruder«, sagt er zu Jax und reibt sich über den Nacken. »Wir bedeuten dem Senat nichts. Gar nichts. Ich habe gewusst, dass wir nicht viel wert sind, aber das …« Er schüttelt den Kopf.
»E-er lebt!« Mit offenem Mund starre ich den Kerl an.
Da tritt eine junge schwarzhaarige Frau vor und wedelt mit ihrer Pistole. Es ist Sonja. Sie hat dieselbe Waffe wie Jax. »Reingelegt«, sagt sie grinsend.
Sonja hat also geschossen, das war alles inszeniert! Die Erleichterung reißt mir beinahe die Beine weg. Für einen Moment habe ich geglaubt, Jax wäre genauso blutrünstig und brutal wie … Nein, nicht alle sind so wie dieses Schwein, dem hoffentlich die Maden gerade die Augen rausfressen.
Jax klopft dem riesigen Kerl auf die Schulter. »Darf ich vorstellen: Das ist Rock. Wir haben während unserer Ausbildung zusammen trainiert, ich hatte mich schon gewundert, wo er steckt. Man erklärte uns, man hätte ihn nach New World City versetzt, da dort ein Mangel an Warrior herrschen würde.«
»In Wahrheit musste ich für den Senat einen Drecksjob erledigen und wurde danach hierher gebracht«, erzählt Rock. »Freeman hat uns alle hingehalten, immer gesagt, der Job hier wäre nur vorübergehend, eine Art Prüfung, um in die Eliteriege aufsteigen zu dürfen.« Er schnaubt und lässt die Knöchel knacken. »Er wird eine Einheit herschicken, um uns
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