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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Cheyenne zurückkehren. Vielleicht wäre es sogar besser, wieder ins Cäsar-Hotel zu gehen und auf Di aufzupassen. «
    »Nehmen Sie eine Waffe mit «, riet Virgil. Er griff nach dem Hörer des Videofons und sagte: »Geben Sie mir das Weiße Haus in Cheyenne. « Eric flüsterte er zu: »Falls sie die Leitung abhören, wird ihnen das nicht viel nützen; sie werden nicht verstehen, wovon wir sprechen. « In den Hörer brummte er: »Ich möchte mit Generalsekretär Molinari verbunden we r den; Virgil Ackerman persönlich ist am Apparat. «
    Eric lehnte sich zurück und hörte zu. Alles lief ausg e zeichnet. Er konnte die Gelegenheit nutzen und sich ein w e nig entspannen.
    Aus dem Videofon drang die Stimme des Weißen-Haus-Telefonisten, und sie klang verzweifelt und hysterisch. »Mr. Ackerman, ist Dr. Sweetscent bei Ihnen? Wir können ihn nicht finden, und Molinari, Mr. Molinari, meine ich, ist tot und kann nicht wiederbelebt werden. «
    Virgil blickte auf und sah Eric an.
    »Ich bin schon auf dem Weg «, erklärte Eric. Er fühlte nur eine innere Leere. Sonst nichts.
    »Ich wette, es ist zu spät «, bemerkte Virgil.
    »Mr. Ackerman «, kreischte der Telefonist, »er ist jetzt schon seit zwei Stunden tot; Dr. Teagarden kann absolut nichts für ihn tun und …«
    »Fragen Sie ihn, welches Organ versagt hat «, bat Eric.
    Der Telefonist hatte ihn gehört. »Sein Herz. Sind Sie das, Dr. Sweetscent? Dr. Teagarden sagte, die Aorta-Arterie sei geplatzt …«
    »Ich werde ein Transplantherz mitnehmen «, wandte sich Eric an Virgil. Zu dem Telefonisten im Weißen Haus sagte er: »Weisen Sie Teagarden an, Molinaris Körpertemperatur soweit wie möglich zu verringern; aber ich nehme an, er hat das bereits von sich aus gemacht. «
    »Auf dem Landedach steht ein gutes, superschnelles Schiff «, informierte ihn Virgil. »Das Schiff, mit dem wir zum 35er Wash geflogen sind; zweifellos ist es das beste in der ganzen Umgebung. «
    »Ich werde das Herz selbst holen «, entschied Eric. »Wä h rend ich in mein Büro gehe, können Sie das Schiff schon einmal startklar machen. « Er war jetzt vollkommen ruhig. Entweder war es zu spät oder nicht. Entweder kam er rech t zeitig in Cheyenne an oder nicht. Eile hatte jeden Wert ve r loren.
    Als Virgil die Telefonzentrale von TF&D anwählte, brummte er: »Jenes 2056, das Sie erlebt haben, hat mit uns e rer Welt nichts zu tun. «
    »Offenbar nicht «, stimmte Eric zu. Und rannte hinaus zum Aufzug.
     

13
     
    Auf dem Landedach des Weißen Hauses wurde er bereits von Don Festenburg erwartet. Festenburg war bleich und stotterte vor Aufregung. »W-wo waren Sie, Doktor? Sie h a ben niemandem gesagt, daß Sie Cheyenne verlassen wollten; wir dachten, Sie würden sich noch irgendwo hier in der N ä he aufhalten. « Er eilte auf den nächsten Eingang zu.
    Eric folgte ihm mit dem verpackten Transplantherzen u n ter dem Arm. An der Tür zum Schlafzimmer des Generals e kretärs trafen sie mit Teagarden zusammen; der Arzt wirkte übermüdet. »Wo, zum Teufel, haben Sie gesteckt, Doktor? «
    Ich habe versucht, den Krieg zu beenden, dachte Eric, aber er fragte lediglich: »Wie weit haben Sie ihn gekühlt? «
    »Der Stoffwechsel ist zum Stillstand gekommen; glauben Sie, ich wüßte nicht, was in einer derartigen Situation zu tun ist? Ich habe schriftliche Instruktionen erhalten, die autom a tisch in dem Moment ihre Gültigkeit bekommen, wenn M o linari bewußtlos oder tot ist und nicht mehr wiederbelebt werden kann. « Er reichte Eric die Unterlagen.
    Mit einem Blick hatte Eric den wichtigsten Punkt erfaßt. Kein Transplantorgan. Unter keinen Umständen. Selbst wenn dies die einzige Chance für Molinaris Überleben sein sollte.
    »Ist das bindend? « fragte Eric.
    »Wir haben den Justizminister gefragt «, erwiderte Te a garden. »Es ist bindend. Sie sollten das wissen; man kann jemanden nur mit dessen schriftlicher Zustimmung ein Transplantorgan einsetzen. «
    »Aber warum hat er das angeordnet? « Eric schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß es nicht «, gestand Teagarden. »Wollen Sie noch einen Versuch machen, ihn ohne das Transplantherz, das Sie mitgebracht haben, wiederzubeleben? « Seine Sti m me klang verbittert und resigniert. »Das ist alles, was uns noch bleibt. Er klagte über sein Herz, bevor Sie verschwa n den; er sagte Ihnen – ich habe es gehört –, daß er glaubte, eine Arterie sei geplatzt. Und Sie gingen trotzdem fort. « Er starrte Eric an.
    »Das ist das Problem mit Hypochondern «,

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