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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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geht um Ihren Mann «, erläuterte Corning. »Wir möc h ten, daß Sie ihm nach Cheyenne folgen und dort wie bisher weitermachen. Tisch und Bett teilen, so sagt man doch auf der Erde, nicht wahr? Und das so bald wie möglich. «
    Sie starrte ihn an. »Ich kann nicht. «
    »Warum können Sie nicht? «
    »Wir haben Schluß gemacht. Er hat mich verlassen. « Sie verstand nicht, warum sie darüber nicht informiert waren, wo sie doch alles andere wußten.
    »Derartige Zwischenfälle in einer Ehe «, bemerkte Co r ning mit der Weisheit eines uralten Mannes, »lassen sich mühelos beheben. Eine zeitweilige Verstimmung, das ist alles. Wir werden Sie zu einem unserer Psychologen bringen – hier auf dieser Welt sind einige sehr tüchtige Leute stati o niert –, und er wird Sie die Techniken lehren, mit denen Sie Eric zurückgewinnen können. Machen Sie sich keine So r gen, Kathy; wir wissen, was gestern hier geschehen ist. Es kommt sogar unseren Zielen entgegen, haben wir so doch die Möglichkeit, mit Ihnen allein zu sprechen. «
    »Nein. « Sie schüttelte den Kopf. »Wir werden nie wieder zusammenkommen. Ich will von Eric nichts mehr wissen. Kein Psychologe, nicht einmal Ihre Leute, können etwas daran ändern. Ich hasse Eric, und ich hasse Ihr Ansinnen. Ich hasse alle Sternmenschen, und niemand auf der Erde denkt anders als ich – ich wünschte, Sie würden diesen Pl a neten verlassen; ich wünschte, wir wären nie in diesen Krieg verwickelt worden. « In hilflosem Zorn starrte sie ihn an.
    »Beruhigen Sie sich, Kathy. « Corning wirkte unbeei n druckt.
    »Gott, ich wünschte, Virgil wäre hier; er fürchtet sich nicht vor Ihnen – er gehört zu den wenigen Menschen auf der Erde …«
    »Niemand auf der Erde «, sagte Corning gleichgültig, »kann etwas gegen uns unternehmen. Es wird Zeit, daß Sie sich der Realität stellen; Sie wissen, daß wir Sie zum Lil i stern schaffen können, statt Sie zu töten … Haben Sie schon daran gedacht, Kathy? «
    »Oh, Gott! « Sie fröstelte. Bringt mich nicht zum Lilistern, flehte sie lautlos. Laßt mich bitte auf der Erde bleiben, bei den Menschen, die ich kenne. Ich werde zu Eric zurückke h ren; ich werde ihn bitten, mich wieder zu nehmen. »Hören Sie «, sagte sie laut, »ich mache mir keine Sorgen wegen Eric. Mir ist es gleich, was Sie mit ihm machen. « Es geht um mich, dachte sie. Deshalb habe ich Angst.
    »Wir wissen das, Kathy «, nickte Corning. »Wenn Sie die Angelegenheit nüchtern betrachten, kommt unser Ansinnen Ihren Wünschen sogar entgegen. Nebenbei …« Corning griff in seine Aktentasche und holte eine Handvoll Kapseln hervor; er legte eine auf den Küchentisch, und die Kapsel rollte davon und fiel zu Boden. »Ich will Sie nicht verletzen, Kathy, aber …« Er zuckte die Achseln. »Nun, die Droge ist suchterzeugend. Es genügt, sie einmal zu nehmen, und Sie haben es gestern abend getan. Chris Plout wird Ihnen keine mehr verkaufen. « Er hob die Kapsel mit dem JJ-180 auf, die zu Boden gefallen war, und reichte sie Kathy.
    »Es ist unmöglich «, murmelte sie. »Nicht nach einem einzigen Versuch. Ich habe vorher schon Dutzende ve r schiedener Drogen genommen und niemals …« Sie musterte ihn. »Sie Bastard «, stieß sie hervor. »Ich glaube Ihnen nicht, und selbst wenn es wahr wäre, kann ich mich entwöhnen lassen – es gibt Kliniken. «
    »Aber keine, die sich mit JJ-180 auskennen. « Corning warf die Kapsel wieder in seine Aktentasche und fügte ruhig hinzu: »Wir können Sie von Ihrer Sucht befreien; nicht hier, aber in einer Klinik in unserem Sonnensystem … vielleicht läßt sich das später arrangieren. Oder sie bleiben dabei, und wir versorgen Sie für den Rest Ihres Lebens damit. Das nicht lang sein wird. «
    »Selbst für eine Entziehungskur «, erklärte Kathy, »würde ich nicht zum Lilistern fliegen, sondern zu den Riegs. Es ist ihre Droge – Sie haben es selbst gesagt. Wenn sie sie en t wickelt haben, müssen sie auch mehr als die Sternmenschen darüber wissen. « Sie drehte Corning den Rücken zu, trat an den Garderobenschrank und griff nach ihrem Mantel.
    »Ich gehe jetzt zur Arbeit. Auf Wiedersehen. «
    Sie öffnete die Haustür. Weder Corning noch der Gra u gekleidete machten Anstalten, sie aufzuhalten.
    Also muß es wahr sein, dachte sie. JJ-180 ist so suchte r zeugend wie sie behauptet haben. Ich habe nicht die gerin g ste Chance; sie wissen es, und ich weiß es. Ich muß entw e der mit ihnen zusammenarbeiten oder versuchen, mich bis zu den

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