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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Eric ihn. »Ko m men Sie mit. « Den Oberst fragte er: »Wird er versuchen, zu fliehen oder mich anzugreifen? «
    »So etwas ist noch nie vorgekommen «, erklärte der Oberst, setzte eine Zigarette in Brand und lehnte sich g e langweilt an die Wand seines Büros. »Das widerspricht ihrer Mentalität; es sind bloß Käfer. Große, leuchtende Käfer. «
    Schließlich war er wieder draußen unter der heißen Sonne und wartete darauf, daß das Taxi aus dem nahegelegenen Phoenix eintreffen würde. Wenn ich gewußt hätte, daß alles so schnell geht, sagte er sich, hätte ich das kaputte, alte Taxi hier solange warten lassen. Er fühlte sich unbehaglich, wie er neben dem schweigenden Rieg wartete; immerhin war dies einer ihrer offiziellen Feinde. Die Riegs kämpften g e gen die Terraner und töteten sie, und dieser hier war einer ihrer aktiven Offiziere.
    Wie eine Fliege begann sich der Rieg zu putzen, kämmte seine Schwingen, seine Sensorantennen und dann sein unt e res Gliedmaßenpaar. Die Translatorbox hatte er unter einen seiner zerbrechlichen Arme geklemmt und ließ sie die ganze Zeit über nicht los.
    »Sind Sie froh, aus dem Kriegsgefangenenlager herau s gekommen zu sein? « fragte Eric.
    Auf der Box blitzten Worte auf, die in der grellen W ü stensonne nur schwer zu erkennen waren.
    NICHT BESONDERS
    Das Taxi erschien, und Eric stieg zusammen mit Di Do Zi ein. Rasch befanden sie sich in der Luft und flogen in Ric h tung Tijuana.
    »Ich weiß, daß Sie ein Offizier des riegschen Nachric h tendienstes sind «, eröffnete ihm Eric. »Deswegen habe ich Sie gekauft. «
    Die Box blieb leer. Aber der Rieg zitterte. Seine dunklen Facettenaugen wurden noch schwärzer, und die Pseudoa u gen erbebten.
    »Ich werde das Risiko, Ihnen alles zu sagen, jetzt eing e hen «, fuhr Eric fort. »Ich bin ein Mittelsmann, der Sie mit einem hohen UNO-Beamten zusammenbringen soll. Es liegt in Ihrem Interesse, in Ihrem und in dem Ihres Volkes, mit mir zu kooperieren. Ich versichere Ihnen, daß ich Sie h i nauswerfen werde, falls …«
    Die Box flackerte auf.
    BRINGEN SIE MICH ZURÜCK INS LAGER
    »In Ordnung «, sagte Eric. »Ich verstehe, daß Sie die Ro l le weiterspielen wollen, die Sie so lange innegehabt haben. Auch wenn es jetzt nicht mehr notwendig ist. Ich bin da r über informiert, daß Sie noch immer mit Ihrer Regierung in Verbindung stehen. Deshalb könnten Sie der Person nützlich sein, die Sie in Tijuana treffen werden. Durch Sie kann er Kontakt mit Ihrer Regierung aufnehmen, ohne …« – er z ö gerte, dann brach es aus ihm hervor – »… ohne daß die Sternmenschen etwas davon erfahren. «
    Nach einem Moment leuchtete es auf der Box wieder auf.
    ICH WAR IMMER KOOPERATIV
    »Aber diesmal geht es um etwas anderes. « Und er ließ das Thema fallen. Für den Rest der Reise versuchte er nicht wieder, sich mit Di Do Zi zu verständigen; das wäre vol l kommen falsch gewesen. Di Do Zi wußte dies, und er wußte dies. Alles weitere oblag einem anderen und nicht ihm.
     
    Als sie Tijuana erreichten, mietete Eric ein Zimmer im C ä sar-Hotel an der Hauptstraße der Stadt; der Portier, ein M e xikaner, starrte den Rieg an, aber er stellte keine Fragen. So war Tijuana eben, dachte Eric, während er sich zusammen mit Di auf den Weg zu ihrem Zimmer machte. Jeder kü m merte sich um seine eigenen Angelegenheiten; so war es schon immer gewesen, und selbst jetzt, obwohl Krieg herrschte, hatte sich nichts daran geändert. Man konnte alles bekommen, alles tun, was man wollte. Solange man es nicht laut und in aller Öffentlichkeit tat. Vor allem in der Nacht wurde dies deutlich. Denn nachts wurde Tijuana zu einer Stadt, in der alles möglich war, die unvorstellbarsten Dinge eingeschlossen. Einst waren es Abtreibungen, Drogen, Fra u en und Glücksspiele gewesen. Nun war es das Zusamme n sein mit dem Feind.
    Im Hotelzimmer angekommen, händigte er Di Do Zi eine Kopie der Buchungsbestätigung aus; falls es Ärger während seiner Abwesenheit geben sollte, konnte der Rieg beweisen, daß er weder aus dem Kriegsgefangenenlager entflohen noch ein Spion war. Außerdem versorgte Eric ihn mit Geld. Und er informierte ihn, wie er Kontakt mit TF&D aufnehmen konnte, falls es Schwierigkeiten gab – vor allem mit den Geheimage n ten des Lilisterns. Der Rieg sollte die ganze Zeit über im H o telzimmer bleiben, dort seine Mahlzeiten einnehmen, ferns e hen, falls ihm der Sinn danach stand, niemanden hereinlassen, sofern dies möglich war, und falls es den

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