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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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»wenn es Ihnen wirklich gelingen sollte, eine Aufnahme von Alexander Woollcotts Stimme zu besorgen – so wahr mir Gott helfe, dann werde ich Ihr Gehalt erhöhen. Mrs. Sweetscent, Herzchen, ich liebe Sie für das, was Sie für mich tun. Und schauen Sie auch noch in den Ausgaben der Washington Post nach, ob dort nicht einige Artikel über Woollcotts Radiosendungen stehen. Ah, nebenbei bemerkt, da fällt mir der Bericht über das Sargasso-Meer im American Weekly ein. Ich schlage vor, wir entfernen dieses Blatt aus dem 35er Wash, denn als ich ein Junge war, bezogen meine Eltern keine Zeitungen aus dem Hearst-Konzern; ich habe nur …«
    »Einen Moment bitte, Mr. Ackerman«, schnitt ihm Kathy das Wort ab.
    Erwartungsvoll neigte er den Kopf. »Ja, Kathy?«
    »Was würden Sie sagen, wenn ich Eric nach Cheyenne folgen würde?«
    »Aber«, greinte Virgil und gestikulierte hilflos, »ich brauche Sie!«
    »Nur für kurze Zeit«, sagte sie hastig. Vielleicht genügt das, dachte sie. Vielleicht verlangen sie nicht mehr. »Sie haben ihn gehen lassen«, fuhr sie fort, »und er hält Sie am Leben; er ist viel wichtiger als ich.«
    »Aber Molinari braucht ihn. Und Sie braucht er nicht; er hat kein Babyland im Aufbau. Die Vergangenheit interessiert ihn einen Dreck – er kümmert sich nur um die Zukunft.« Virgil blickte betroffen drein. »Ich kann sie nicht entbehren, Kathy; es ist schon schlimm genug für mich, daß ich Eric verloren habe, auch wenn ich ihn jederzeit herbeirufen kann, wenn es mir schlechter gehen sollte. Ich mußte ihn gehen lassen; in Kriegszeiten ist es meine patriotische Pflicht … auch wenn ich es nicht wollte. Um offen zu sein, mir ging es wirklich an die Nieren. Und jetzt wollen auch noch Sie …« Seine Stimme klang traurig. »Nein, das ist zuviel. Im 35er Wash hat Eric mir geschworen, daß Sie ihm nicht folgen würden.« Er sah Jonas auffordernd an. »Überrede sie, Jonas.«
    Nachdenklich massierte Jonas sein Kinn. »Sie lieben Eric nicht, Kathy«, stellte er fest. »Ich habe mit Ihnen und mit ihm gesprochen; und Sie beide haben mir Ihr Leid geklagt. Sie haben sich so weit voneinander entfernt, daß es schon fast erschreckend ist … Ich verstehe Sie nicht.«
    »Als er noch hier war«, erklärte Kathy, »dachte ich das auch. Aber ich habe mich selbst belogen. Jetzt weiß ich es besser, und ich bin überzeugt, daß es ihm nicht anders geht.«
    »Sind Sie sicher?« fragte Jonas scharf. »Dann rufen Sie ihn an.« Er deutete auf das Videofon, das auf Virgils Schreibtisch stand. »Überzeugen Sie sich selbst. Offen gestanden halte ich es für besser, daß Sie sich getrennt haben, und zweifellos ist Eric der gleichen Ansicht.«
    »Entschuldigen Sie mich«, bat Kathy steif. »Ich möchte zurück in mein Büro.« Übelkeit rumorte in ihrem Magen, und sie empfand schreckliche Furcht. Ihr schmerzender, drogensüchtiger Körper flehte um Erlösung, und die Qualen, unter denen sie litt, begannen ihre Gedanken zu bestimmen. Sie mußte Eric nach Cheyenne folgen. Gleichgültig, was die Ackermans dazu sagten. Sie konnte nichts dagegen tun, und trotz ihrer Verwirrung sah sie die Zukunft deutlich vor sich. Es gab für sie keine Möglichkeit, der Droge JJ-180 zu entkommen – die Sternmenschen hatten recht gehabt. Sie würde die Karte nehmen, die sie bekommen hatte, und zu ihnen zurückkehren. Gott, dachte sie, wenn ich es Virgil doch nur sagen könnte. Ich muß mit irgend jemanden darüber sprechen.
    Und dann dachte sie: Ich werde es Eric erzählen. Er ist Arzt, er wird mir helfen können. Deshalb werde ich nach Cheyenne gehen, nicht ihretwegen.
    »Würden Sie mir einen Gefallen tun?« fragte Jonas Ackermann. »Kathy, hören Sie mir um Himmels willen zu.« Er berührte ihren Arm.
    »Ich höre zu«, erklärte sie irritiert. »Also, lassen Sie mich los.« Sie entzog ihm ihren Arm, trat einen Schritt zurück und empfand Zorn. »Ich kann es nicht ertragen, so behandelt zu werden.« Sie starrte ihn an.
    Bedächtig, mit nachdenklicher Stimme sagte Jonas: »Wir werden Sie nach Cheyenne gehen lassen, Kathy, wenn Sie versprechen, noch vierundzwanzig Stunden zu warten.«
    »Warum?« erkundigte sie sich verständnislos.
    »Damit Sie Zeit finden, den Trennungsschock zu überwinden«, erklärte Jonas. »Ich hoffe, daß Sie morgen die Angelegenheit nüchterner beurteilen können. Und in der Zwischenzeit« – er sah zu Virgil hinüber, und der alte Mann nickte zustimmend – »werde ich bei Ihnen bleiben. Den ganzen Tag und die ganze

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