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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Gründonnerstag«, sagte Meredith.
    »Wird der Viehmarkt trotzdem abgehalten?«
    »O ja. Das Leben auf dem Land geht weiter, da mag kommen, was will.«
    »Sind Sie verheiratet, Mr. Laxton?« erkundigte sich Meredith, die das Gefühl hatte, das andere Thema enthalte zu viele Stolpersteine.
    »Ja, zwei Kinder. Meine Frau ist ein Stadtkind, ist aber ganz gern mal für einen Tag auf dem Land. In Teddington Lock gefällt es ihr. Und wir fahren gern für einen Tag über den Kanal zum Shopping. Im Verbrauchermarkt außerhalb von Boulogne kauft man gut. Kennen Sie ihn? Sie sollten mal rüberfahren. Das ist ein schöner Tagesausflug. Aber sie ist wie ich, mit ganzem Herzen Londonerin.«
    »Dann kann ich nur hoffen, Sie werden nicht allzulange bei uns festgehalten«, sagte Markby sanft und zuckte zusammen, als Meredith ihm auf den Fuß trat.
    »Er ist in Ordnung«, sagte sie später, als sie das The Crossed
    Keys verlassen hatten.
    »Er sitzt ja auch nicht in einer Ecke Ihres Büros.«
    »Tut er nicht, das stimmt. Aber im privaten Umgang ist er
    in Ordnung. Kommt sich hier vor wie ein Fisch auf dem Trockenen, doch das ist nicht seine Schuld. Er sagt es nur ehrlich, das ist alles. Armer Kerl, die Osterfeiertage kommen, und ich nehme an, er wäre gern bei seiner Familie, statt dessen hat man ihn hergeschickt.«
    »Ja«, sagte Markby nachdenklich.
    »Laura kommt nächsten
    Dienstag zurück.«
    »Und mein Aufenthalt ist dann zu Ende.«
    »Ich wünschte, Sie gingen nicht wieder nach London«, gestand er.

    »Irgendwie wünsche ich mir das auch. Laxton findet es hier ruhig, aber ich finde es friedlich. Obwohl so unangenehme Dinge passieren wie Herseys Tod. Ich habe ihn nicht gemocht, aber daß er stirbt, habe ich mir nicht gewünscht.«

    »Steve hat ungefähr das gleiche gesagt. Und was Ihre Abreise aus Bamford betrifft …« Sie sah ihm in die Augen und sagte fest:
    »Es ist am besten, daß ich gehe, wirklich.« Markbys Blick fiel auf eine grelle Auslage von Ostereiern in bunter Folie und flaumig gelben Küken in einem nahen Schaufenster.
    »Wollen wir hoffen, daß wir alle frohe Ostern verbringen können«, sagte er mürrisch. Dabei dachte er: Zwei unaufgeklärte Morde, eine verlorengegangene Schiffsladung Heroin, eine Gang, ein Mörder, der frei herumläuft, ein geheimnisvoller Autofahrer, der einen Totschläger bei sich hat, Steve Wetherall am Rand eines Nervenzusammenbruchs, dazu Laxton, der drauf und dran ist, mit einem Suchhund auf der Witchett Farm das Oberste zuunterst zu kehren. Was für Osterfeiertage. Er zuckte zusammen, als er die Hand gedankenlos an seinen Kopf legte.
    »Ist mit Ihnen auch wirklich alles in Ordnung, Alan?« fragte Meredith besorgt.
    »Absolut. Hab mir nur den Kopf angestoßen, als ich morgens aus dem Wagen stieg. Es ist nichts.« Es hatte keinen Sinn, ihr von dem BMW zu erzählen. Er wollte, daß sie ihn für einen guten Polizeibeamten hielt, nicht für einen inkompetenten Vollidioten, der sich bewußtlos schlagen ließ. Außerdem machten Frauen immer einen unnötigen Wirbel. KAPITEL 18
    »Fünf!« rief der Mann in dem schmutzigen Jackett.
    »Fünf. Fünfundfünfzig, fünffünfzig, sechs! Sechsundzwanzig sind geboten! Sechsfünfzig, sechsfünfzig, siebenundzwanzig sind geboten!« Es folgte ein fester Schlag auf eine harte Oberfläche. Der Mann beugte sich von seinem Podium vor.
    »Der nächste.« Ein frischer Pulk Schafe wurde aus einer nahegelegenen Hürde befreit und zum Auktionator getrieben. Sie liefen verwirrt durcheinander, von den Farmarbeitern gestoßen und gezogen, und ein schlanker Hund wie der von Alwyn knabberte an ihren Fersen und drängte sie in die gewünschte Richtung. Fast ohne Unterbrechung begann der Auktionator mit monotoner Stimme seine Litanei von neuem.
    »Sechsundzwanzig sind geboten, sechsundzwanzigfünfzig, sieben!« Hinter der kleinen Menge interessierter Zuschauer, versuchte Meredith über die feste Phalanx aus Dunkelblau, Grün oder Khaki, den Lieblingsfarben der Landbewohner, oder seitlich an ihnen vorbeizuspähen; diese Farben gaben der Szene das Aussehen einer alten Sepiafotografie, die hier und da von Hand nachkoloriert worden war. In der Luft hing warmer Düngergeruch. Schlammbespritzte Rinder in einem nahen Pferch warteten darauf, daß sie an die Reihe kamen, und beobachteten den Auktionator von weitem, als interessiere es sie, wie am heutigen Tag die Preise waren. Alwyn stand hinter den Leuten, die Hände in den Taschen, die Mütze auf dem roten Haar. Heute trug er

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