Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
einem Impuls heraus:
    »Keinen BMW oder einen anderen Wagen mit ausländischen Kennzeichen?«
    »Nö, nur’n mit Schlamm bespritzten, alten Landrover. Aber den hab ich schon oft gesehn. Gehört dem Typen, der sich um die Schafe kümmern tut. Aber dem gehn wir aus’m Weg, mein Kumpel und ich.«
    »Du meinst einen großen rothaarigen Mann?«
    »Genau den mein ich. Dachte, mein Kumpel und ich täten seine Schafe erschrecken. Das war, bevor sie dieses Stück Straße fertiggemacht haben und wir irgendwo auf den Feldern rumgefahren sind, sind aber den Schafen immer aus’m Weg gegangen und ham ihnen nie was getan. Aber dieser rothaarige Typ hat uns mal mit ’ner Schrotflinte bedroht. Deshalb ham wir uns später, wenn wir ihn kommen gesehen ham, hinter den Hecken versteckt, bis er wieder weg war.«
    »Alwyn hat euch mit einer Waffe bedroht?« stieß Meredith hervor. Alwyn war jähzornig, das hatte sie selbst im Fox and Hounds erlebt, und wenn er auf einen anlegte mußte das ein furchterregender Anblick sein. Farmer hatten das Recht, Hunde zu erschießen, die Schafe hetzten. Vielleicht hatten Barry und sein Freund Glück gehabt, daß Alwyn nicht einen Schritt weiter gegangen war und ihnen eine Ladung Schrot aufgebrummt hatte.
    »Ja, wir hatten vielleicht Schiß, mein Kumpel und ich«, sagte Barry aus tiefstem Herzen.
    »Ich sag Ihnen, mit dem ham wir nix am Hut nich.« Barrys Begleiter, der ungeduldig in der Nähe wartete, rief nach ihm.
    »Wir sehn uns«, sagte Barry und setzte den Helm auf.
    »Vielleicht beim Pfarrer.«
    »Noch immer Gartenarbeit?«
    »Das’n Kinderspiel. Der Pfarrer macht kein Getu um nix. Der is in Ordnung. Ham Sie seine Yamaha gesehen? Würd ich gern mal ’ne Runde mit drehn. Ein geiles Gerät is das, keine Schwierigkeit für mich.«
    »Ich denke, damit würdest du dir eine Menge Schwierigkeiten einhandeln; es wäre keine gute Idee, dir die Maschine zu ›leihen‹, Barry«, sagte Meredith energisch.
    »Du würdest in Pfarrer Holland einen guten Freund verlieren.«
    »Schon gut, ich faß das Ding nich an! Cheers!« Grinsend befestigte er den Kinnriemen seines Helms und ratterte davon. Meredith machte kehrt. Zu ihren Füßen kämpften die Heckenpflanzen zwischen dem aufgewühlten Lehm und den Trümmern vom Straßenbau ums Überleben; gelbes Schöllkraut, Waldanemonen, Nesseln, Klee, derbe Gräser, alles klammerte sich büschelweise an die verdammte Erde. In der Zähigkeit der Natur steckte etwas Heroisches und zugleich etwas Rührendes. Bald genug würde der Beton kommen und sie alle unerbittlich überrollen, sie für immer begraben, begraben wie den toten Mann. KAPITEL 20 Wie vorauszusehen und unvermeidlich, stritten sie und Alan heftig über die Ereignisse dieses Donnerstags. Anfangs war Meredith von ihrem Zorn und der Erinnerung an Dolly Carmodys verängstigtes Gesicht und an ihre Verwirrtheit so erfüllt, daß sie sich überhaupt nicht anhören wollte, was er zu sagen hatte. Als sie sich soweit beruhigt hatte, um zuzuhören, wurde die Sache auch nicht besser. Selbstverständlich war nicht seine Schuld, was heute morgen auf Witchett passiert war. Das mußte sie einräumen. Und sie merkte ihm auch an, daß er alles andere als erfreut war, als er erfuhr, wie sehr Dolly Carmody sich aufgeregt hatte. Er preßte die Lippen zusammen, und sie vermutete stark, daß der Mann aus London nicht sehr glimpflich davonkommen würde. Gleichzeitig war er jedoch nicht bereit, Laxtons Handlungsweise als solche zu verurteilen. Dieser Schulterschluß ärgerte sie mehr als alles andere.
    »Er hat getan, was er tun mußte, es ist sein Job«, sagte er entschieden.
    »Ich gebe zu, ich hatte gehofft, Pearce könnte ihn begleiten, aber entweder war das Laxton nicht klar, oder es war ihm klar, und er wollte meinen Spion nicht dabeihaben … Wie auch immer, er wollte seinen Einsatz organisieren, und dazu hatte er auch das Recht. Deshalb ist er ja hergekommen.«
    »Nach Drogen suchen? Auf Witchett? Der Yard muß bescheuert sein.« Sie sah, wie Alans Gesicht sich verhärtete. Das war eine Polizeiangelegenheit, und er war nicht bereit, mit ihr darüber zu diskutieren oder auch nur zu bestätigen, was Laxton gesucht hatte. Sie gab jedoch nicht auf.
    »Ein Suchhund, da ist es doch offensichtlich, oder? Lassen Sie sich eins sagen: Laxton hat verdammtes Glück gehabt, daß Dolly Carmody keinen Herzinfarkt erlitten hat, während er da war. Sie hatte einen Schwächeanfall, war kurz ohnmächtig, und die Polizei hatte ein paar Minuten

Weitere Kostenlose Bücher