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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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bin ich kein Trampeltier und kein Hohlkopf.« Er seufzte müde.
    »Ich weiß es zu schätzen, daß Sie helfen wollen, Meredith, und ich weiß, ich habe mir das selbst zuzuschreiben, weil ich Sie gebeten habe, mit Dolly zu sprechen.«
    »Und mit den Winthrops. Dolly sagt, die Winthrops werden mich mit Vergnügen die Ruinen des Gebetshauses besichtigen lassen. Sie sind in der Nähe des Farmhauses.« Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort:
    »Wie kann ich etwas falsch machen? Hören Sie, ich werde den Mord mit keinem Wort erwähnen. Ich werde mich nach einer Gruppe von Spinnern erkundigen, die nach achtzehnhundertvierzig ausgestorben sind.«
    »Ihre Fragen werden ein äußerst empfindliches Gebiet berühren.«
    »Aber ich frage doch nicht nach dem Toten.« Sie hörten Mrs. Carmody im Befehlston sagen:
    »Geh mir aus dem Weg, du dumme Katze, du bekommst später was.«
    »Sie kommt.« Markby beugte sich vor.
    »Hören Sie, Meredith, ich nehme an, ich kann Sie sowieso nicht aufhalten. Sie werden es tun, egal, was ich jetzt sage. Aber wenn Sie etwas – irgend etwas – entdecken, das mich interessieren könnte, dann sagen Sie es mir sofort. Und wenn weitere Nachforschungen nötig sind, dann ist das meine Sache, einverstanden?«
    »Ja, natürlich«, sagte sie tugendhaft. Markby brummte.
    »Und wenn Sie anfangen, sich wie ein Superdetektiv zu fühlen, bedenken Sie eines: Die Grauen Leute sind tot, begraben und zu Staub zerfallen. Unser Mann mit den Goldzähnen ist zwar tot, aber nicht zu Staub zerfallen. Und sie sind noch sehr lebendig und möglicherweise da draußen.«
    »Wer?« fragte sie gedankenlos, als Mrs. Carmody mit einem Teewagen erschien, der unter der Last des Kuchens und des Porzellans zusammenzubrechen drohte. Markby stach besonders heftig mit der Röstgabel in die Luft.
    »Diejenigen, die unseren Mann lebendig begraben haben. Die Mörder.« KAPITEL 8
    »Dort drüben ist es«, sagte Markby. Meredith schirmte die Augen mit der Hand ab und schaute blinzelnd in die Richtung, in die er zeigte. Sie sah ein unregelmäßiges Durcheinander neuer Ziegelsteine, die die Landschaft auf breiter Ebene orangerot verfärbten.
    »Der Tatort«, stellte sie fest.
    »Das können Sie noch mal sagen«, knurrte er.
    »Gutes Farmland zu zerstören und es durch Ziegel und Mörtel zu ersetzen.« Er merkte, daß sie zu einem Protest ansetzte, und fuhr grimmig fort:
    »Und kommen Sie mir nicht mit dem Spruch, daß die Menschen irgendwo wohnen müssen. Den kenne ich.«
    »Ich wollte den anderen zitieren. ›Nicht in meinem Hinterhof‹, so heißt es doch, oder?« wandte Meredith sanft ein.
    »Auch den kenne ich. In Ordnung, ich bin wütend, daß es hier passiert, weil es mein Stück Land ist, das zerstört wird. Doch ich streite entschieden ab, selbstsüchtig zu sein. Mir gefällt es nirgendwo. Wo sollen heute die Kinder den ganzen Tag frei umherstreifen und lernen, welche wilden Beeren man essen darf und wie man aus dem Sand vom Flußufer Tassen und Untertassen formt?« Meredith zuckte mit den Schultern und lächelte über seine bukolische Nostalgie.
    »Das weiß ich nicht. Aber ich nehme an, daß die Eltern in unseren alles andere als harmlosen Zeiten nicht geneigt sind, ihre Kinder tagelang frei umherstreifen zu lassen, wie unsere Eltern das konnten. Auch ich habe solche Erinnerungen. Meine Mutter gab uns ein Paket Sandwichs mit Frühstücksfleisch mit. Meine Freundin und ich fuhren mit den Fahrrädern los, hielten kurz beim Laden an der Ecke und kauften uns eine Flasche Limo …«
    »Drachenblut«, sagte Markby traurig.
    »Pusteblumen und Kletten.«
    »Sie sind älter als ich. Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber wir blieben jedenfalls den ganzen Tag weg, und unsere Eltern brauchten sich um uns nicht zu sorgen. Heutzutage könnten die Eltern das nicht erlauben. Die modernen Kinder mögen auch keine Sandwichs mit Frühstücksfleisch. Sie wollen Hamburger und Fritten und alle möglichen Snacks in scheußlichen Verpackungen.« Stille. Dann sagte Markby fest:
    »Es ist nicht mehr dasselbe.«
    »Nein, das soll es auch nicht sein. Die Zeiten ändern sich, und die Menschen mit ihnen.« Er sah sie an.
    »Das hat Steve auch zu mir gesagt. Mit genau den gleichen Worten. Aber warum, zum Kuckuck, soll ich meine Vorstellungen ändern, um andere Leute zu beschwichtigen?« Meredith sagte gereizt:
    »Das sollen Sie natürlich nicht. Aber obwohl es hübsch ist, daß Sie und ich glückliche Erinnerungen an die Kindheit haben, können wir unsere

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