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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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außer daß er zufällig auf der Baustelle arbeitet. Hersey? Vielleicht ist er …« Er unterbrach sich.
    »Eine Frau?« schlug Pearce halbherzig vor.
    »Nur wenn sie blind, taub und verzweifelt wäre. Nein.«
    »Ein Unfall?« Markby seufzte.
    »Die Wahrscheinlichkeit ist leider ziemlich hoch. Ich habe ein höchst ungutes Gefühl. Rufen Sie alle hiesigen Krankenhäuser an. Und die in Chipping Norton. Das ist ein bißchen weit hergeholt, aber wir müssen uns vergewissern. Wenn Sie kein Glück haben, gehen Sie zu Mrs. Chivers und ins Pub und versuchen Sie festzustellen, wann Hersey gestern abend gegangen ist und ob er allein war. Oh, und fragen Sie, mit wem man ihn im Lauf des Abends sprechen gesehen hat – außer mit mir und meinen Begleitern, natürlich. Er ist in eine andere Bar des Pubs gegangen, daher habe ich ihn später nicht mehr gesehen.«
    »Warum kann er nicht einfach abgehauen sein wie Daley.«
    »Warum? Oder wenn ja, warum jetzt erst? Natürlich ist es möglich, daß er irgendwo betrunken rumliegt. Los, los, machen Sie, daß Sie vorankommen. Hier finden Sie ihn ganz bestimmt nicht. Ich habe um elf eine Fallbesprechung und komme schon jetzt zu spät.«
    Steve Wetherall erfuhr von Herseys Verschwinden, als er gegen zehn Uhr vormittags auf die Baustelle kam. Der junge Mann, mit dem Meredith gesprochen hatte, telefonierte mit Newman, dem Bauunternehmer, und das Mädchen im blauen Kostüm versorgte ihn mit Tee und moralischer Unterstützung.
    Der junge Mann legte den Hörer auf, zog ein Gesicht und informierte Steve kurz über die Situation.
    »Verdammter Hersey!« stieß Steve verärgert hervor.
    »Das sagen wir alle. Mr. Newman ist nicht sehr glücklich. Er sagt, wenn Hersey auftaucht, sollen wir ihm sagen, daß er gefeuert ist.«
    »Sie hätten ihn schon vor Wochen hinauswerfen sollen. Ich habe ihn gestern abend gesehen. Schien mir ganz in Ordnung. War charmant und liebenswürdig wie immer. Er drückt sich nur. Zehn zu eins, daß er irgendwo seinen Rausch ausschläft.« Und damit ging Steve an die Arbeit. Um zwölf Uhr stieg er in den Wagen und fuhr zum Fox and Hounds, um sich zum Lunch eine Fleischpastete mit Chips einzuverleiben. Als er, Patch an der Seite, das Pub betrat, kam Sergeant Pearce gerade heraus.
    »Habt ihr ihn gefunden?« fragte Steve direkt.
    »Nein«, sagte Pearce.
    »Und es hat keinen Sinn, Sie zu fragen, ob er auf der Baustelle aufgetaucht ist, nehme ich an. Sie haben ihn gestern abend gesehen, oder, Sir?«
    »Ja, ich war mit Ihrem Boß und noch ein paar anderen da. Ich habe ihn nicht weggehen sehen.«
    »Sind Sie sicher? Die Bedienung sagt, sie glaubt, daß er zwischen halb zehn und zehn gegangen ist. Als der Wirt die Sperrstunde ansagte, war er ganz bestimmt nicht mehr da. Das Mädchen denkt, sie hat ihm um halb neun ein Bier verkauft, aber später nichts mehr. Unglücklicherweise hatten sie sehr viel zu tun.« Steve schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich habe ihn ganz bestimmt nicht mehr gesehen, nachdem er unseren Tisch verlassen hatte. Ich wollte ihn nicht sehen. Er gehört nicht gerade zu meinen Lieblingspersonen.«
    »Haben Sie gesehen, ob er jemanden gegrüßt hat, Sir?«
    »Außer den Leuten, mit denen ich zusammengesessen habe, nein. Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht helfen.«
    »Trotzdem vielen Dank«, sagte Pearce. – Nachdem Steve gegessen hatte, stand er, die Hände in den Taschen, vor dem Fox and Hounds und dachte, wenn auch widerwillig, an Hersey. Hersey, der seiner Arbeit unerlaubt fernblieb, war ein Ärgernis. Ohne den Polier würden sie noch mehr Probleme haben, und einen Ersatz zu finden, den neuen Mann einzuarbeiten, sich mit Hersey auseinanderzusetzen, wenn er wieder auftauchte – all das warf Schatten auf eine bereits düstere Zukunft. Steve begann seinen Job zu verabscheuen. Daß er ursprünglich so große Hoffnungen hineingesetzt hatte, machte alles nur noch schlimmer. Die ganze Wohnanlage schien wirklich verhext. Zu seinen Füßen jaulte Patch ungeduldig.
    »Na schön«, sagte sein Herrchen, nahm ein Stöckchen und warf es quer über den Parkplatz. Patch rannte dem Stöckchen nach, nahm es auf und lief damit weiter. Steve folgte ihm. Das war ihr übliches Training. Sie gingen ein Stück den Grünstreifen entlang, damit Patch den Straßengraben erkunden und sich ein bißchen austoben konnte. Steve wurde dabei wieder ein paar Kalorien von der Fleischpastete los. Dieses Straßenstück war sehr ruhig. Der meiste Verkehr spielte sich jetzt auf der neuen Straße ab. Es

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