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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Pfarrer Holland über Bamford im allgemeinen zu sprechen und fragte Meredith nach ihrer Arbeit im Ausland.
    »Schade, daß Sie nicht länger bleiben, Sie hätten vor dem Jugendclub einen Vortrag halten können.«
    »Das tu ich gern, wenn ich das nächste Mal hier bin.« Als Meredith kurz darauf ging, kam Barry lässig den Gartenweg entlang.
    »Morgen, Herr Pfarrer«, grüßte er unbekümmert.
    »Morgen, Schätzchen!«
    »Ich geb dir einen guten Morgen, du Wicht!« brüllte Pfarrer Holland.
    »Du hättest schon vor einer Stunde hier sein sollen.«
    »Hab in der Stadt einen Kumpel getroffen und ein bißchen mit ihm geschwatzt.«
    »Füg deinen anderen Sünden nicht auch noch die Sünde der Lüge hinzu. Du hast mich in der Stadt gesehen, angenommen, ich würde den halben Vormittag unterwegs sein, und hast im nächstbesten Pub schnell ein Glas getrunken.«
    »Gartenarbeit macht durstig«, sagte Barry unverfroren.
    »Aber jetzt fang ich doch lieber an. Muß den alten Rasenmäher reparieren. Sie brauchen einen neuen, Herr Pfarrer.« Er verschwand in einem windschiefen Schuppen und begann anscheinend, mit Sachen um sich zu werfen – jedenfalls hörte es sich so an.
    »Wir sollen aus diesem Lärm schließen, daß Barry den Rasenmäher repariert«, sagte Pfarrer Holland.
    »Wenn er will, kann Barry nämlich tatsächlich alles mögliche reparieren.«
    »Könnte er nicht Mechaniker oder so was Ähnliches lernen?« fragte Meredith.
    »Er hat eine Zeitlang in einer Garage gearbeitet, sich aber immer wieder Wagen für Spazierfahrten ›ausgeliehen‹. Barry ist ein Problem.« Pfarrer Holland musterte sein Motorrad.
    »Wenn er das auch nur anfaßt, mach ich ihn zur Schnecke.« Die Schuppentür flog auf, und ratternd tauchte der Rasenmäher, von Barry in Richtung der Blumenbeete gelenkt, in einer Wolke von Staub und Grasschnipseln auf. Meredith verließ Pfarrer Holland, während er über den Motorlärm hinweg Warnungen und Anweisungen brüllte. Sie hatte nicht den Eindruck, daß Gartenarbeit und Barry irgendwie zusammenpaßten. Andererseits wiederum paßten jedoch Pfarrer Holland und Barry zusammen.
    Als Alan Markby morgens ins Revier kam, stand Pearce, einen Zettel schwenkend, in der Tür seines Büros.

    »Guten Morgen, Sir. Eine Mrs. Chivers hat eben angerufen.«
    »Wer ist sie? Was will sie, und hat es etwas mit unserem Fall zu tun?« fragte Markby unterwegs zu seinem Schreibtisch.
    »Wenn die Antwort auf den letzten Teil der Frage nein ist, dann will ich die Antworten auf die beiden ersten Teile gar nicht wissen. Ich muß zu Superintendent McVeigh, um ihm zu erklären, warum wir keine Fortschritte machen. Nicht einmal den Namen unseres Leichnams kennen wir. Am Kreisverkehr ist alles dicht. Warum ist niemand dort, der den Verkehr regelt?«
    »Sie ist die verheiratete Schwester von Jerry Hersey, dem Polier der Baustelle«, sagte Pearce, unberührt von der Bemerkung über das Verkehrschaos. Das ging ihn nichts an. Dies hier schon. Markby, der sich eben setzen wollte, hielt mitten in der Bewegung inne, erstarrte, mit den Händen auf den Armlehnen seines Sessels, und sah seinen Sergeant finster an.
    »Sie ist Witwe«, sagte Pearce vergnügt, weil er endlich die Aufmerksamkeit seines Chefs gewonnen hatte.
    »Hersey wohnt bei ihr. Sie hat ein Cottage, ungefähr eine Meile entfernt vom Fox and Hounds, in entgegengesetzter Richtung von Bamford. Buchstäblich in der Mitte von nirgendwo.«
    »Und?«
    »Und Hersey ist letzte Nacht nicht nach Hause gekommen.« Markby ließ sich in den Sessel fallen und schaute verdrießlich vor sich hin.
    »Ich habe ihn gestern abend im Fox and Hounds gesehen. Habe mit ihm gesprochen, verdammt.«
    »Ja – sie sagt, er ist gestern abend zwischen halb und dreiviertel acht ins Pub aufgebrochen. Sie geht früh zu Bett und schläft sehr fest, daher war sie nicht besorgt, weil er noch nicht zu Hause war, als sie sich zurückzog, und auch nicht, daß sie ihn nicht nach Hause kommen hörte. Doch heute morgen hat sie festgestellt, daß er überhaupt nicht nach Hause gekommen ist, und das hat es noch nie gegeben. Sie macht sich Sorgen.«
    »Hat sie sich schon mit der Baustelle in Verbindung gesetzt?«
    »Ja, und dort ist er auch nicht erschienen. Sie wundern sich, weil er zwar nicht der beste Polier der Welt ist, aber er kommt jeden Tag pünktlich zur Arbeit.«
    »Verdammt«, sagte Markby leise,
    »das gefällt mir nicht. Aber ich kann beim besten willen nicht sehen, was das mit unserem Fall zu tun haben könnte,

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