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Warte, bis du schlaefst

Warte, bis du schlaefst

Titel: Warte, bis du schlaefst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wieder, der gerade an die Tür seines Chefs klopfen wollte. Barrott hatte Andrews’ letzte Bemerkung mitbekommen, und sie erinnerte ihn an Carolyn MacKenzie und dass sie vor zwei Tagen in diesem Büro etwas Ähnliches über ihren Bruder gesagt hatte. Den Gedanken beiseiteschiebend, begrüßte er Andrews und betrat Ahearns Büro.
    »Die Bänder sind jetzt fertig«, meldete er knapp. »Willst du sie jetzt sehen, Larry?«
    »Ja«, sagte Ahearn mit einem Blick auf den sich entfernenden Gregg Andrews. »Glaubst du, es bringt etwas, wenn ihr Bruder sie sich mit uns zusammen ansieht?«
    Barrott wandte sich rasch um und folgte dem Blick Ahearns. »Kann schon sein. Ich werde ihn einholen, bevor er am Aufzug ist.«
    Barrott erwischte Gregg, als dieser gerade den Knopf drücken wollte, und fragte ihn, ob er sie zum Technikraum begleiten wolle. Barrott erläuterte, worum es ging: »Dr. Andrews,
die Bänder der Überwachungskameras im Woodshed vom Montagabend wurden inzwischen bearbeitet, Einstellung für Einstellung, damit wir eventuell jemanden herauspicken können, der ihr auf der Tanzfläche auffällig nahe gekommen ist oder unter den Letzten war, die das Lokal verlassen haben.«
    Gregg nickte wortlos, dann folgte er Barrott und Ahearn in den Technikraum und setzte sich auf einen Stuhl. Während das Band lief, instruierte Barrott, der es bereits zweimal gesehen hatte, ihn und Captain Ahearn über den Inhalt.
    »Bis auf die Freunde, mit denen sie den ganzen Abend zusammensaß, haben wir bisher nichts Auffälliges entdecken können. Die Freunde sagen übereinstimmend, dass Leesey die ganze Zeit bei ihnen war, bis auf die Viertelstunde, die sie mit DeMarco an seinem Tisch saß, oder wenn sie auf der Tanzfläche war. Nachdem die letzten aus ihrer Gruppe um zwei Uhr gegangen sind, hat sie sich nur noch einmal an einen Tisch gesetzt, als die Band anfing aufzuräumen. Im Lokal war um diese Zeit nicht mehr viel los, daher haben wir ein paar ziemlich klare Aufnahmen von ihr, bis sie dann das Lokal allein verlassen hat.«
    »Könnten Sie noch einmal zu dem Bild zurückspulen, wo sie allein am Tisch sitzt?«, fragte Gregg. Beim Anblick seiner Schwester auf diesen Bändern überkam ihn eine Woge der Traurigkeit.
    »Natürlich.« Barrott ließ das Band zurücklaufen. »Haben Sie etwas bemerkt, was wir übersehen haben?«, fragte er und bemühte sich, seine Stimme völlig sachlich klingen zu lassen.
    »Leeseys Gesichtsausdruck. Beim Tanzen hat sie gelächelt. Schauen Sie jetzt. Sie sieht so nachdenklich aus, so
traurig.« Er schwieg. »Unsere Mutter ist vor zwei Jahren gestorben, und Leesey ist nur sehr schwer mit diesem Verlust fertig geworden.«
    »Gregg, glaubst du, dass diese Stimmung bei ihr einen Anfall von zeitweiligem Gedächtnisverlust oder eine Panikattacke ausgelöst haben könnte und sie weggelaufen ist?« Ahearns bohrende Frage verlangte eine klare Antwort. »Wäre das eine Möglichkeit?«
    Gregg Andrews hob die Hände und drückte sie sich fest an die Schläfen. »Ich weiß es nicht«, sagte er schließlich. »Ich weiß es einfach nicht.« Er zögerte, dann fuhr er fort: »Aber auch wenn ich mich noch so bemühe, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas passiert ist.«
    Barrott schaltete das Gerät auf schnellen Vorlauf. »Gut. Während dieser ganzen letzten Stunde hält sie nie ein Glas in der Hand, was die Aussagen der Bedienungen und des Barkeepers bestätigt, wonach sie über den ganzen Abend nur wenige Gläser Wein getrunken hat und nicht betrunken war, als sie das Lokal verließ.« Er schaltete das Gerät ab. »Nichts«, sagte er mit deutlichem Frust in der Stimme.
    Gregg Andrews stand auf. »Ich werde jetzt nach Hause gehen«, sagte er heiser. »Ich muss morgen früh operieren, und davor muss ich versuchen, ein bisschen zu schlafen.«
    Barrott wartete, bis er außer Hörweite war, dann stand er auf und streckte sich. »Ich hätte auch nichts gegen ein bisschen Schlaf einzuwenden, aber ich werde jetzt noch mal ins Woodshed gehen.«
    »Glaubst du, dass DeMarco heute Abend dort auftaucht ?«, fragte Ahearn.
    »Ich denke schon. Er weiß, dass unsere Leute da sein werden. Und er ist clever genug, um zu wissen, dass es ein großer Abend für ihn werden wird. Der Laden wird voll von
Leuten sein, die aus reiner Neugier kommen, und natürlich werden die Möchtegernpromis aus der zweiten Liga dort versammelt sein, weil die Medien anwesend sind. Die üblichen Verdächtigen werden sich alle einfinden, darauf kannst du

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