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Warte, bis du schlaefst

Warte, bis du schlaefst

Titel: Warte, bis du schlaefst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Beweis, könne ihn aber nicht vorlegen, weil sie sonst ihm die ganze Schuld zuschieben würden.«

    »Schön. Winters war also gestern Nacht in der Nähe der Brooklyn Bridge?«
    »Ja, in der Nähe von irgendeiner Baustelle, und wahrscheinlich ist er immer noch dort. Nach allem, was Pete mir gesagt hat, muss er einen ziemlichen Rausch ausschlafen.«
    »Joan, falls Sie jemals einen Job in unserer Abteilung haben wollen«, sagte Gaylor geradezu begeistert, »dann werde ich Ihnen den beschaffen!«
    »Nein danke. Ich bin schon genügend ausgelastet mit dem, was ich für diese armen Leute hier tue.«
    »Nochmals vielen Dank, Joan.«
    Gaylor stand auf, ging in Larry Ahearns Zimmer und teilte ihm die neuesten Informationen mit.
    Ahearn hörte ruhig zu. »Du hast ja vermutet, dass Winters uns irgendwas verschweigt«, sagte er. »Sieht so aus, als ob du recht hattest. Finde ihn und schüttle es aus ihm raus. Vielleicht ist er noch so besoffen, dass er ein bisschen gesprächiger ist.«
    »Hast du noch irgendwas von Leeseys Familie gehört?«
    Ahearn lehnte sich mit einem tiefen Seufzer zurück. »Ich habe heute Morgen mit Gregg telefoniert. Er hat seinem Vater ordentlich Beruhigungsmittel gegeben. Er wird jetzt bei ihm bleiben, bis die Sache auf die eine oder die andere Art gelöst ist.« Er zuckte die Achseln. »Tja, auf der anderen Seite wissen wir, du und ich, dass wir möglicherweise nie rausfinden werden, was mit Leesey passiert ist oder was in diesem Augenblick mit ihr geschieht.«
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete Gaylor. »Du hattest recht gestern mit deiner Aussage, dass dieser Typ es auf die öffentliche Aufmerksamkeit abgesehen hat.«
    »Langsam glaube ich auch, dass er geschnappt werden möchte, aber dann auf irgendeine spektakuläre Art, mit
einem riesigen Knalleffekt.« Ahearn ballte die Fäuste. »Gregg sagte mir am Telefon, er fühle sich so verdammt hilflos. Ich kann nur sagen, mir geht es auch nicht anders.«
    Als sich Gaylor anschickte, das Büro zu verlassen, klingelte das Telefon. Ahearn nahm den Hörer ab, hörte einen Moment zu und sagte: »Stellen Sie ihn durch.« Er winkte Gaylor zurück. »Es ist Gregg Andrews.«
    Gaylor hörte, wie Larry Ahearn sagte: »Natürlich. Wenn dein Vater möchte, dass ein Aufruf in den Medien erscheint, werden wir das weitergeben.« Er setzte sich und nahm einen Stift. »Aus der Bibel. Gut.« Er schrieb mit, während er den Hörer ans Ohr hielt, unterbrach Gregg Andrews nur einmal, um etwas zu wiederholen, und sagte dann: »Gut, ich hab das. Ich kümmer mich drum.«
    Mit einem tiefen Seufzer legte er den Hörer auf. »Dr. Andrews möchte, dass dies hier im Fernsehen verlesen und in den Zeitungen gedruckt wird, damit Leeseys Entführer begreift, wie verzweifelt er sich wünscht, dass sie wohlbehalten wieder zu ihm zurückkehrt. Es ist dem Buch des Propheten Hosea entlehnt:
    ›Als du jung warst, gewann ich dich lieb …
    Ich lehrte dich laufen, ich nahm dich auf meine Arme …
    Ich war wie ein Elternpaar, das sich den Säugling an die Wange hebt.
    Ich neigte mich dir zu und gab dir zu essen …
    Wie könnte ich dich preisgeben?‹«
    Beide Männer hatten Tränen in den Augen, als Detective Bob Gaylor sich auf den Weg machte, um Zach Winters zu suchen.

    Visionen von Dollarnoten, stapelweise Dollarnoten, tanzten durch Zach Winters’ Hirn, als er die Augen öffnete und irgend so einen Typen erblickte, der auf ihn herabschaute. Er hatte sich an einem seiner Lieblingsplätze zum Schlafen eingerollt, ein Baugrundstück in der Nähe der Brooklyn Bridge, auf dem ein Parkhaus abgerissen worden war und man noch nicht mit dem Neubau begonnen hatte. Jemand hatte ein Loch in den Baustellenzaun gerissen, und jetzt, wo es warm war, benutzten er und viele seiner Freunde das Grundstück als zeitweilige Bleibe. Alle eineinhalb bis zwei Wochen wurden sie von den Bullen vertrieben, doch nach ein oder zwei Tagen kamen sie alle wieder mit ihren paar Habseligkeiten zurück. Sie wussten alle, genau wie Zach, dass sie, wenn mit den Bauarbeiten begonnen würde, endgültig weiterziehen müssten, doch bis dahin war es ein großartiger Platz, um sein Lager aufzuschlagen.
    Zach hatte geträumt, wie er die Belohnung von fünfzigtausend Dollar einkassieren würde, sobald ihm etwas einfiel, wie er sie bekommen könnte, ohne sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen, und war aufgewacht, als ihn jemand an der Schulter rüttelte.
    »Kommen Sie schon, Zach, wachen Sie auf!«, befahl eine

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