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Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Titel: Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedhelm Schwarz
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Beispiel nicht erklären, dass sich viele in jungen Jahren für viel Geld aufwendig tätowieren lassen und einige Jahre oder Jahrzehnte später ebenso viel Geld dafür ausgeben, diese Tätowierungen wieder entfernen zu lassen. Die Menschen glauben einfach nicht, dass sie sich verändern und etwa ein tätowiertes Dekolleté bei einer jungen Frau vielleicht ein Hingucker ist, dieselbe Tätowierung aber auf der schrumpeligen Haut einer 60-Jährigen längst nicht mehr die gewünschte Wirkung entfaltet.
    Morgen wird alles gut
    Mit einer ganz anderen Form der Erwartungen wird im Zusammenhang mit Finanzierungen spekuliert. Nach dem Motto »Kaufe jetzt und zahle später« verlagern wir Finanzprobleme einfach in die Zukunft, wo nach unseren Erwartungen alles besser werden wird und das Geld dann reichlich vorhanden ist. Kaufen Sie sich doch jetzt das Motorrad, das Sie schon immer haben wollten, denn jetzt sind Sie jung und haben Spaß. Bezahlen ist dagegen langweilig, und das kann man ja auch ruhig später machen. Am liebsten ist es den Finanzberatern natürlich, wenn Sie einerseits Ihr Geld langfristig anlegen und andererseits gleichzeitig Kredite aufnehmen, um Ihre Wünsche jetzt zu realisieren.
    Selbst bei so großen Themen wie dem Hauskauf hat das Hier und Jetzt eine ganz entscheidende Bedeutung und nicht die zukünftigen Entwicklungen. Ein Häuschen oder eine Wohnung im Neubaugebiet auf der grünen Wiese stimuliert die Idee von Naturverbundenheit und uneingeschränkter Sicht in die Ferne. Doch steht das Haus erst einmal und kommen andere Häuser auf den Nachbargrundstücken dazu, ist es vorbei mit den schönen Illusionen.
    Noch unangenehmer wird es natürlich, wenn in einigen Jahren eine dringend benötigte Umgehungsstraße direkt in der Nachbarschaft verläuft, wenn eine große Schule gebaut wird, nachdem die eigenen Kinder ihre Ausbildung abgeschlossen haben, oder wenn am weit entfernten Flughafen eine neue Start- und Landebahn entsteht, die direkt auf Ihr Grundstück verweist. Damit haben Sie zu dem Zeitpunkt, als Sie sich hoch verschuldeten, um den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, nicht gerechnet. Die schönen Erwartungen sind verflogen, nur die Schulden sind geblieben.
    5. Der Gewohnheitsknopf – unseren Marken sind wir treu
    Konsistenz, Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit, also die Eigenschaft, zu einmal getroffenen Entscheidungen zu stehen, gehört schon seit Urzeiten zu den wichtigen sozialen Verhaltensweisen. Doch was ursprünglich für den Zusammenhalt einer kleinen sozialen Gruppe von großer Bedeutung war, kann sich in der heutigen Konsumwelt für den Einzelnen durchaus als kostspieliger Denkfehler entpuppen. Denn Konsistenz bedeutet in der heutigen Konsumwelt vor allem eines: Markentreue.
    Wenn wir uns einmal für eine Marke entschieden haben, bleiben wir dabei. Ohne noch groß nachzudenken, greifen wir immer wieder zu den bewährten Produkten der Marke, ohne lange den Preis, den Inhalt einer Verpackung oder die Zusammensetzung des Produkts zu überprüfen. Dieses Verhalten der Konsumenten ist für Hersteller und Händler Gold wert. Die Markenbindung entsteht in der späten Kindheit und der Jugend. So ist es kein Wunder, dass für diese Altersgruppe am meisten in die Werbung investiert wird.
    Gewohnheiten im späteren Lebensalter zu ändern ist schwierig, aufwendig und manchmal auch unmöglich. Man muss schon mit ziemlich neuen und anderen Produkten auf den Markt gehen, wie zum Beispiel mit dem Onlinebanking im Unterschied zum Filialbank-System, um Verbraucher zum Wechsel ihrer Gewohnheiten zu bewegen. Oder aber man muss gesellschaftliche Megatrends nutzen, wie den zu ökologisch korrekten Produkten.
    Meistens ist es aber so, dass Markenartikelhersteller, wenn auch mit Verspätung, solche Trends adaptieren und in ihre eigene Markenstrategie einbauen. Filialbanken bieten ihren Kunden inzwischen auch Onlinebanking an, und wer Gemüse mit Biosiegel kaufen möchte, muss nicht mehr in einen speziellen Bioladen gehen, sondern findet in jedem Rewe- oder Edeka-Supermarkt eine preislich akzeptable Produktauswahl.
    Gewohnheiten haben ja schließlich die Aufgabe, den Menschen vor Fehlern zu bewahren. Bei einem Markenprodukt macht man nichts falsch, weil das Produktversprechen in exakt der gleichen Weise immer wieder eingehalten wird. Aber stimmt das tatsächlich? Wie ist es denn mit dem sogenannten Markentransfer? Die Hersteller von Kleidung produzieren inzwischen auch Kosmetikartikel und umgekehrt. Manche bauen

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