Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

zu verdammen, vielleicht will sie ja bloß raus aus dem Dreck und nun soll gerade ein schwanzgesteuertes Stück Scheiße wie LeiLa Andersson derjenige sein, der mit seinen antiquierten Moralvorstellungen die Kette zu ihrem Rettungsanker kappt?
    Doch Shailas Antwort räumt mit meinen letzten Zweifeln auf. »Jammer noch rum«, schreibt sie, »du kennst meine Preise. Du bist verdammt günstig dabei weggekommen!«
    Während ich drei neue Flirtprofile eröffne, höre ich den Cowboy in meinem Kopf mitleidig lachen. »Verlieben«, sagt er und haut mir auf die Schulter, »und dann noch mit Hilfe des Universums, wie?«
    »Stimmt, Cowboy«, erwidere ich leise.
    Verlieben ist was für Jungs und Idioten.
    Von: Carina_Escort
    Betreff: Verreck doch, Du Arsch!
     
    Du bist so ein verklemmter Einfaltspinsel! Und jetzt willst Du Geld von mir? Arschloch, ich kriege noch Geld von Dir, ich habe nachgerechnet, da sind mindestens 10000 fällig. Du weißt, dass ich die einklagen kann? Sexuelle Dienstleistungen, und Du hast nicht bezahlt! Ich hab einen Kunden gefragt, der ist Anwalt.
    Du bist so ein Spießer! Wirfst mir vor, was ich tue, um meine Kleine durchzubringen. Hast noch nie gehungert, oder? Hast noch nie nicht gewusst, wovon Du dem Kind neue Schuhe kaufen sollst, wenn die alten zu klein sind? Lebst fein in deinem beschissenen Hamburg und spielst den Moralapostel. Hast Du überhaupt ’ne Ahnung, wie das ist, wenn man jeden fetten, alten Sack über sich rübersteigen lassen muss, damit man die Miete bezahlen kann? ’türlich nicht, Du bist ja selber einer. Du hättest doch einsteigen können in mein Yoga-Projekt, dann hätte ich nicht mehr arbeiten müssen. Dann hätte ich vielleicht sogar versucht, nett zu Dir zu sein.
    Aber Du leihst mir großmütig hier mal hundert, da mal hundert und hältst Dich noch für spendabel, oder was? Für hundert kriegst Du bei mir nicht mal einen geschüttelt. Für hundert kriegste einen Tritt in die Eier und sonst nichts. Und du machst mir Vorhaltungen und willst Dein Geld zurück? Du kleinmütiger Korinthenkacker, ich bin so froh, dass ich Dich los bin.
    Ach, und noch was, Herr Andersson. Du tust auf dicke Hose, aber dahinter ist pffffffffft – nichts als Luft. Ich habe noch nie einen derartig langweiligen Lover wie Dich gehabt. Und dann dieses verliebte Gesäusel und dieser blauäugige Froschblick, wenn Du kommst. Hab jedes Mal fast lachen müssen, aber ich musste Dir ja Orgasmen vorspielen, weil Du Weichei ohne immer so enttäuscht gewesen bist.
    Alter, Du bist echt ’ne Niete, in jeder Beziehung. Du solltest auch nicht versuchen, an Frauen zu lecken, das hast Du nämlich nicht drauf, lutsch lieber an Deinem Daumen. Weißt Du eigentlich, wie Du aussiehst, wenn Du schläfst? Du rollst Dich zusammen wie ein Baby, wenn Mutti abends böse war, und wenn Du was getrunken hast, dann läuft Dir Sabber aus dem Mundwinkel, das ist so eklig!
    Du bist echt widerlich, ich könnte kotzen, wenn ich dran denke, wie oft ich Dir meinen Hintern hingehalten habe. Und dann dieses Gejammer, wenn dem feinen Herrn der Schwanz mal braun wurde. Typ, so was nennt man Sex, und es gibt welche, die zahlen das als Extra, aber davon hast Du keine Ahnung.
    Und noch was, Du Pussy. Vergiss dieses Universumsgefasel bei Kerzenlichtscheiße. Bei Kerzenlicht siehst Du aus wie ’ne Vogelscheuche, der jemand ’ne halbe Gurke ins Gesicht gedrückt hat. Echt, diese Nase, lass die bloß operieren. Die sieht dermaßen scheiße aus!
    Leck mich am Arsch, Leif Lasse Andersson – aber denk dran, das kostet extra.
    Pisser.
    Wichser.
    Verreck in Deinem Scheißbenz und lass mich in Ruhe.
     
     

Mädchenzöpfe
    Mit meinen Internetprofilen ist das so eine Sache. Denn eines, das weiß ich, reicht nicht, um viele Frauen anzulocken, jedenfalls nicht viele verschiedene.
    Ich habe ein nachdenkliches Profil, auf dem ich mich nach ein bisschen Liebe sehne, von meinen Kindern schreibe und von Zuneigung und Geborgenheit. Hier antworten vor allem frisch verlassene Mädels auf der Suche nach Trost und nach wie vor viele alleinerziehende Frauen aller Altersklasse, die – wenngleich sie es von Anfang an bestreiten – nach jemandem suchen, der sich bereiterklärt, ihre Gören großzuziehen. Solche Frauen kriegt man nur relativ langsam, aber dafür mit großer Sicherheit in die Kiste, jedenfalls dann, wenn man so etwas wie Patchworkfamilientauglichkeit andeutet und sich auch beim Ausgehen nicht knickerig zeigt. Am Ende bricht man ihnen leider die