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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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gut zuhören und trifft irgendeinen traurigen Reflexbogen in meinem Bauch. Schon ertappe ich mich dabei, ihr die Geschichte von Elke, Lisa, Lars und Laura zu erzählen, der Cowboy rollt angesichts so viel groben Unverstandes verzweifelt mit den Augen, aber Katjas Anteilnahme wärmt mir das Herz und ich fühle mich seltsam erleichtert dabei. Auf dem Weg zu ihrem Fahrrad fällt mir ein, dass mir der Sinn ja eigentlich nach Sex steht, doch als ich verspätete Versuche unternehme, doch noch auf Flirtkurs umzuschwenken, tätschelt sie meinen Unterarm und sagt: »Du bist echt ein netter Typ, aber du musst jetzt erst mal zusehen, dass du mit Elke und Laura klarkommst, wirklich.«
    Auf dem Heimweg äfft der Cowboy sie nach und höhnt: »Du solltest erst mal zusehen, dass du mit IRGENDEINER Frau klarkommst, wirklich, wir kriegen schon Schwielen an den Händen!«
    Freitagabend – es ist schon spät und morgen früh will ich im Auto sitzen und nach Berlin zum Treffen mit Mandy fahren – schneit überraschenderweise Nadine in meine Nachrichtenbox, und die ist aus Hamburg und sieht nun wirklich endzeitgeil aus. Im Flirt beschleunigt Nadine in drei Mails von null auf 100, sie erwähnt sogar, dass sie schon lange keinen Kerl mehr hatte. Ich sitze mit glühendem Kopf vor dem Computer und denke darüber nach, eventuell sogar Mandy abzusagen, doch als ich mich erkundige, was Nadine am Wochenende vorhat, entpuppt sich Nadine zu meiner großen Überraschung als ebendiese Mandy, die mit einem Testprofil die Lage checken wollte, bevor sie am nächsten Tag riskiert, ihr Herz zu verlieren.
    Dies ist ein wirklich unschöner Moment.
    Mandy beschimpft mich als Aufreißer und Frauenverarscher der schlimmsten Sorte. Unser Date in Berlin kann ich knicken, gut, dass ich kein Hotelzimmer gebucht habe, wenigstens bleibt dieser Reinfall kostenlos. Seither werde ich stets misstrauisch, wenn eine Frau im Internet von sich aus die Initiative ergreift. Nach dem vergleichsweise abrupten Ende unseres Dialoges sitze ich deprimiert in meinem schäbigen Pensionszimmer und überlege, ob es Sinn machen würde, meine rechte Hand auf einen Frauennamen zu taufen, schließlich ist die definitiv das Einzige, was mein Schwanz derzeit zu sehen kriegt.
    Der Cowboy schubst mich vom Laptop weg. »Geh weg, Alter, ich mach das jetzt.«
    Also schreibe ich Simone aus Hannover eine lange Mail und überschreite zum ersten Mal die Grenze zwischen sehnsüchtigem Ärschlein und sexuell ausgehungertem Lügenarsch.
    In meiner Nachricht an Simone klage ich darüber, dass auch viele Frauen von Grund auf schlecht seien. Gerade heute Abend, so berichte ich ihr, hätte ich eine gute Freundin treffen wollen, allerdings eine wirklich platonische, auf dass sie mich in meiner Einsamkeit trösten möge. Und man stelle sich vor, sie habe mich versetzt, nur weil sie im Internet spontan was zum Vögeln gefunden habe! Ich entrüste mich, dass ihr kurzfristiger Austausch von Körperflüssigkeiten wichtiger sei, als einem langjährigen Freund die Seele zu streicheln, und ich sage, Simone habe schon ganz recht: Langsam würde ich erkennen, dass diese Singlewelt ein abgrundtief schlechter Ort sei.
    Simone antwortet nach weniger als fünf Minuten und scheint hocherfreut. Sie drückt mich in mehreren Mails mütterlich an ihren virtuellen Busen, wir schreiben bis weit nach Mitternacht, schließlich verabreden wir uns für nachher am Nachmittag, sie muss nur noch schnell sehen, ob ihr Ex die Kinder nimmt. Es sind die ersten richtig warmen Tage im Mai und wir werden in einem Baggersee baden gehen, damit ich zur Sicherheit noch einen Blick auf Simones Figur erhaschen kann, bevor der Cowboy ernst macht und eine lange freud- und sexlose Zeit hoffentlich ein Ende findet.
    Nach sieben Stunden erschöpften Schlafes erwache ich mit dem Gedanken an Simones Riesenbusen und einer gigantischen Morgenlatte. Ich schaue noch in der Drogerie vorbei, um eine weitere Packung Kondome zu erwerben, frühstücke ausgewogen und nahrhaft, denn vor mir liegen hoffentlich anstrengende Stunden. In Hannover angekommen, stelle ich fest, dass Simone optisch wirklich nicht der Kracher ist, dafür scheine ich ihre Erwartungen zu übertreffen, sie ist angesichts meines Cabrios fünf volle Minuten schlicht sprachlos, dann fragt sie: »Ist das dein Auto? Davon hast du überhaupt nichts erzählt.« Ich antworte mit einem taktisch klugen: »Ich wollte nicht, dass du nur mit mir flirtest, weil ich ein bisschen Geld habe« und öffne auf

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