Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)
alte Andersson nicht, erst recht nicht, wenn ihn gerade sein Boss vor dem Ruin gerettet hat. Also ziehe ich erst die Blonde aus, dann die Brünette, die beiden fangen an, nackt auf dem Bett zu knutschen und sich gegenseitig Finger in die Muschis zu stecken, und ich denke: »Matze platzt vor Neid, wenn ich ihm das erzähle!«
Nach kurzer Zeit finde ich mich in der Mitte zwischen den Mädels wieder, knutsche erst die eine, dann die andere, während sich ihre Hände um den kleinen Fratz in meiner Leibesmitte kümmern. Der Cowboy grunzt wohlig und sattelt nach kurzer Zeit bei der Brünetten auf, später gibt er der Blonden die Sporen, während sich die Brünette aufs Eierkraulen verlegt, noch später liegen beide nebeneinander auf dem Rücken, haben die Ärsche an der Bettkante positioniert, ich knie abwechselnd zwischen insgesamt vier Beinen und vögele die Mädels mit großer Freude wechselseitig, zehn Stöße dunkel, zehn Stöße blond, ich könnte gackern vor Erheiterung, denn ich habe ehrlicherweise schon schlechtere Pornos gesehen als den, den ich hier veranstalte, wenngleich ich beim Nachspiel feststelle, dass zwei Münder, zwei Muschis und vier Titten für einen ernsthaft angetrunkenen Mann auf Dauer eine zu große Herausforderung sind. Nach einer Weile ruft der Partyprinz an und fragt, ob alles in Ordnung ist oder ob er mir Nachschub aufs Zimmer schicken soll. Ich verneine, bedanke mich artig und ziehe mich an.
Beim Rausgehen stelle ich fest, dass sich Mona und Jacky kein bisschen darum scheren, ob ich nun der Werbekönig bin, weshalb mir dämmert, dass ich soeben keine Möchtegernmodels gevögelt habe. »Seid ihr etwa Nutten?«, frage ich, aber da sind sie beleidigt, denn anständige Männer würden von Huren reden, und sie hätten es nicht nötig, sich von einem Schnösel wie mir so eine Scheiße anzuhören. Die Erkenntnis, zum ersten Mal in meinem Leben einem käuflichen Beischlaf gefrönt zu haben, auch wenn zum Glück ein anderer dafür zahlt, ernüchtert mich, aber da mich zu Hause bloß meine leere Bude erwartet und ich hier frei saufen kann, schlendere ich zurück in den VIP-Bereich, quatsche mit dem aus der Mode gekommenen Sänger und trinke mich systematisch lattenstramm. Einer meiner Blicke trifft auf ein Mädchen, ich kann im wirbelnden Discolicht nicht erkennen, ob sie nun dunkelhäutig oder nur braun gebrannt ist. Sie lächelt mich an, steht auf und kommt zu mir herüber. Eigentlich müsste ich jetzt Schnappatmung kriegen, so schön und so exotisch ist diese Frau, sie setzt sich neben mich und sagt: »Hi, ich bin Maria. Und du bist Hamburgs Werbekönig? Ich hab die ganze Zeit geguckt, wo du bist, ich dachte, du wärst schon weg.«
Diese Frau spielt in einer anderen Liga als die Mädels eben, außerdem habe ich genug gevögelt, betrunken bin ich auch, und so versuche ich es zur Abwechslung mit Ehrlichkeit: »Nein. Leider. Kein Werbekönig.«
Sie fragt: »Was dann?«
Ich wähle erneut die Wahrheit: »Schon ein höheres Tier in einer Werbeagentur. Aber ich kann im Leben keinem Model einen Job besorgen.« Ihr Blick ruht nachdenklich auf mir, dann sagt sie: »Wenigstens bist du ehrlich.«
Sie schweigt eine Weile, ich trinke weiter, es ist nicht besonders flirty. Maria sieht mich prüfend an und fragt: »Aber du bist gern hier?«
»Weiß nicht«, sage ich, »ist das erste Mal, glaub nicht, dass ich noch mal wiederkomme.«
Sie zieht einen nachdenklichen Schmollmund, der mich umhaut. »Ich hab’s mir auch ganz anders vorgestellt. Das ist echt abgefuckt hier. Stell dir mal vor: Zwei Typen haben mich schon gefragt, ob ich heute mit ihnen ins Bett gehe. Was denken die, wer ich bin?«
Nun, nach meinem Nuttenerlebnis von eben weiß ich zufällig, was die Typen denken, aber das erzähle ich Maria nicht, sondern erfahre, dass sie tatsächlich Model ist, dass ihre Agentur sie hergeschickt hat und dass sie den Partyprinzen eklig findet und die anderen Mädchen billig.
»Lass uns irgendwo was essen gehen«, schlage ich vor, »ich habe Hunger.«
Sie holt ihren Mantel. Ein Kumpel vom Partyprinzen nimmt mich an der Tür zur Seite und brummt: »Ey, die war für den Chef.« Doch ich bin ziemlich breit und der Typ ist mir egal, ich mache meinen Arm frei, Maria und ich verschwinden und ich erlebe einen verträumten 3-Uhr-Morgen-Lunch in einem rund um die Uhr geöffneten Steakhaus an der Reeperbahn, bei dem ich wenig sage, weil ich noch zu betrunken bin, und lieber fasziniert an ihren üppigen Lippen hänge.
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