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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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Marias Papa ist Kubaner, ihre Mutter ist aus Schweden, so wie mein Papa, sie hat die Grazie einer Latina und die Ausstrahlung einer Königin. Seltsamerweise konstatiere ich all das gänzlich ungerührt, ich bin kein bisschen geil, und dies wird sich später als großer Pluspunkt auf meinem Konto erweisen.
    Wir bleiben die ganze Nacht auf der Reeperbahn, ich bin inzwischen auf Wasser umgestiegen. Maria will tanzen, doch was sie auf der Tanzfläche macht, hat nichts, aber auch wirklich nichts mit den Darbietungen der anderen Mädels zu tun. Maria turnt so voller Fröhlichkeit, Anmut und Erotik um mich herum, dass ich mir wie ein morscher Baumstamm vorkomme. Nach einer wilden Drehung fällt sie mir in den Arm und küsst mich überschwänglich, doch weiter komme ich nicht in den Nahkampf. Als der Morgen aufzieht, fahre ich sie nach Hause und von dort direkt zur Arbeit. Nicht, ohne mich für nächste Woche mit ihr zu verabreden. Das Leben muss schließlich weitergehen. Und Maria hat definitiv etwas, was mich reizt. Am reizvollsten finde ich den Gedanken, mit ihr beim nächsten Sommerfest in der Agentur aufzukreuzen. Sollen die dort doch sehen, dass ich wieder am Leben bin.
    Von: PartyPartner
    Betreff: Offene Rechnung
     
    Leif, alter Freund!
     
    ich hoffe, Du hattest eine Menge Spaß auf meiner Party. Ich möchte Dich bitten, bei nächster Gelegenheit Deine Außenstände zu begleichen, Du weißt schon, Mona und Jacky, allgemeine Dienstleistungen zu je 250 Euro die Stunde. Die Zimmermiete übernehme natürlich ich. Wenn Du die beiden mal wieder benötigst, wende Dich vertrauensvoll an mich, ich vermittele gern.
     
    Ganz liebe Grüße
    Peer, dein Partypartner!
     
     

Seemannsknoten
    In den Thinktank ist vorsichtiger Optimismus eingekehrt. Wo vorher das schleichende Gift der Sinnlosigkeit alle Arbeit lähmte, wird wieder in Zwölf-Stunden-Tagen geschuftet. Der Kunde will sein Content-Management-System mit datenbankgestützer Werbeeinspielung in sechs Monaten laufen haben. Paulsen blüht auf und scheucht seine Techniker von hier nach dort, der Pixelpunk wirft täglich technische Verbesserungen auf den Markt, ich entwerfe neue Kampagnen und grabe wie wild nach weiteren Kunden. Das Leben macht wieder Spaß, wir haben einen Timetable einzuhalten, es wird knapp, aber wir werden es schaffen und die Welt erobern.
    Mein Leben im Internet geht weiter. Nicht mehr so wild wie in den letzten Monaten, aber eigentlich habe ich immer zwei, drei Singlebörsen als kleines Fenster auf dem Computer geöffnet. Es entspannt mich halt, zwischen der vielen Arbeit öfter mal ein paar Minuten zu flirten.
    Und jetzt hocke ich hier nach Feierabend, mir gegenüber sitzt Yvonne und ich ringe um einen einigermaßen souveränen Auftritt. Denn Jungs, ich gebe es hiermit ganz offiziell zu: Sexuell gesehen, war ich bisher eine Flachpiepe, und heute scheint der Tag zu sein, an dem sich das ändert. Was mir allerdings einige Angst einjagt.
    Von Bondage habe ich keine Ahnung, bisher benutzte ich Taue und Seile ausschließlich dazu, um Segelboote an den Steg zu binden, Disziplin brachte ich mit meiner Grundausbildung bei der Bundeswehr in Verbindung, Sados hielt ich für Leute, die kleinen Fliegen die Flügel ausreißen, und Masochismus war mir als theoretisches Phänomen zwar geläufig, aber mal ganz im Ernst, dass eine Frau rasend geil wird, nur weil ihr jemand den Arsch versohlt, das sprengte bis vor Kurzem meine Vorstellungswelt.
    Jetzt steht mir so eine Nummer selbst bevor.
    Wochenlang habe ich mit Yvonne gemailt und bei ihrem Nicknamen »Submarine-w41« ausschließlich an ein U-Boot gedacht. Dass eine »Sub« eine Frau ist, die sich von ihrem Typen schlagen, fesseln und demütigen lässt, hatte sich mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschlossen. Wobei der U-Boot-Nick, wie ich gerade bei der Vorspeise erfahre, durchaus feinsinnig ist, er besagt, dass Yvonne sich nicht öffentlich zu ihren Neigungen bekennt.
    Yvonne entspricht wie so viele Frauen, die ich zurzeit vögele, keineswegs meinem Beuteschema und sie ist mir in den letzten Wochen eher zufällig zugelaufen. Erstens ist sie 43, und ich habe noch nie in meinem Leben mit einer Frau über 40 gepennt und ich habe auch nicht vor, das zur Gewohnheit werden zu lassen. Zweitens hat sie kein Foto im Profil, sondern ein seltsam ätherisch wirkendes Bild, auf dem eine Frau, die ohne jeden Zweifel nicht Yvonne ist, mit nacktem Rücken gebeugt zwischen riesigen Kerzen sitzt.
    Für 43 Jahre ist Yvonne gar

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