Warum ausgerechnet Du
und die Dunkelheit, wenn wir ankommen, gibt uns zusätzlichen Schutz.”
„Wie kannst du dir da so sicher sein?” fragte sie, doch ihr Widerstand bröckelte merklich.
Gil lachte sie zuversichtlich an. „Vertrau mir. Ich weiß es.”
Suzy kaute an ihrer Unterlippe. Sie wusste, sie sollte aus Vernunftgründen ablehnen; wusste aber auch, dass sie nicht ablehnen wollte. Nur ein Wochenende, sagte sie sich. Wirklich nur zwei Tage. „Ich muss aber vorher noch nach Hause, meine Sachen packen.”
„Warum?”
„Na, hör mal, ich kann ja wohl schlecht das ganze Wochenende so herumlaufen.” Sie breitete die Arme aus.
Er drückte sich mit den Lenden an sie. „Um ehrlich zu sein, ich hatte gehofft, du würdest ohne alles herumlaufen.”
Ihr wurde heiß bei der Vorstellung, und noch heißer, als sie spürte, dass er schon wieder erregt war. „Aber ich gehe nirgendwohin ohne meine Zahnbürste”, erklärte sie eigensinnig und in dem verzweifelten Versuch, doch noch vernünftig zu sein.
„Das musst du auch nicht.” Er beugte sich über sie und berührte ihre Lippen mit seinen, auf denen ein triumphierendes Lächeln lag. „Ich habe für solche Fälle immer alles Nötige da.”
Sie wollte noch fragen, ob „solche Fälle” öfter aufträten, aber er verschloss ihre Lippen mit seine n, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Schließlich und spürbar widerwillig löste er sich von ihrem Mund, jedoch nur, um sie zu packen und über seine Schulter zu werfen.
Hektisch klammerte sie sich an seinen Gürtel. „Gil! Was machst du denn da?”
„Ich trage dich.”
„Lass mich sofort runter, du Irrer, bevor ich noch runterfalle!”
Gil legte einen Arm über ihre Beine, damit Suzy nicht zappelte, und ging zur Tür. „Oh-oh”, sagte er streng. „Wie nennst du mich?”
Suzy versuchte, sich am Türrahmen festzuhalten, doch ihre Finger rutschten ab.
„Gil!” schrie sie, als ihr Kopf hin-und herbaumelte, während er die Stufen hinabeilte. „Du brichst mir ja den Schädel!”
„Alles okay, Boss?”
Gil blieb abrupt auf dem Treppenabsatz stehen und blickte über das Geländer nach unten. „Was ist los, Dave?”
Suzy stöhnte auf. Wie Dave wohl den Anblick ihres Pos auf Gils Schultern aufnehmen würde? „Lass mich runter!” zischte sie.
„Ist alles klar da oben?” rief Dave.
Gil beugte sich vor und stellte Suzy auf die Füße. „Alles klar.
Wir haben Spaß, das ist alles.”
Suzy strich sich den Rock glatt, schoss Gil einen wütenden Blick zu und setzte dann für Dave ein fröhliches Lächeln auf.
„Hallo, Dave.”
Er lächelte breit. „Hi, amüsieren Sie sich gut?”
„Oh, und wie”, sagte sie trocken.
Gil legte den Arm um ihre Schultern und ging weiter mit ihr treppab. „Wir wollten gerade zur Ranch fahren.”
Dave konnte seine Überraschung nicht ganz verbergen. Dann drehte er sich rasch um. „Ich brauche nur zehn Minuten zum Packen.”
„Schon gut, Dave”, sagte Gil. „Nehmen Sie sich das Wochenende frei.” Er winkte seinem Leibwächter zum Abschied zu. „Wir sehen uns am Montag.”
Es war noch dunkel, als Suzy aufwachte - in einem fremden Bett. Und es war leer. Sie stützte sich auf die Ellenbogen und sah sich schlä frig blinzelnd nach Gil um. Auf der anderen Seite des Zimmers stand die Terrassentür offen. Ob er nach draußen gegangen war? Sie sprang aus dem Bett, kreuzte die Arme vor ihren nackten Brüsten und tappte zur Tür. Sie fand Gil mit dem Rücken zu ihr in einem Korbsessel sitzend - so nackt, wie Gott ihn geschaffen hatte.
Er schien ihre Gegenwart zu spüren, jedenfalls streckte er die Hand aus und sagte: „Komm, lass uns auf den Sonnenaufgang warten. Es ist wirklich ein Erlebnis, wenn man ihn von hier aus betrachtet.”
Wie unbeschwert er war, obwohl sie doch hier war. Sie trat zu ihm und legte ihre Hand in seine. Er blickte auf, lächelte sie an und zog sie auf seinen Schoß.
Glücklich schmiegte sie sich an seine Brust. Dann blickte sie sich um. Die mit Steinplatten geflieste Terrasse war groß und fast quadratisch. Überall standen Keramiktöpfe mit Pflanzen, die jetzt in der Dämmerung nur als Umrisse zu erkennen waren.
Neben dem Korbsessel, in dem sie saßen, stand noch ein zweiter.
Etwas weiter entfernt wurde der Garten von einer Reihe alter Eichen begrenzt, die im Halbdunkel aufragten wie Wachtposten.
Hinter ihnen konnte Suzy einen Metallzaun ausmachen und dahinter eine endlose Grasfläche, auf der die Tautropfen im nachlassenden Mondlicht
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