Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
Vom Netzwerk:
Knallrosa eingefärbt. Weitere Vorschläge?« Er drehte sich um und zeigte auf sein nächstes Opfer.
    » Originell«, sagte Jessica Henry in der Gewissheit, dass es genau das Wort war, das Dave hören wollte.
    » Ja, das ist unglaublich, oder?« Seine Begeisterung wirkte vollkommen echt. » Auch heute noch, nach Hunderten von Jahren, sind wir hingerissen von seiner Originalität und seinem Einfallsreichtum. Wie kommt das?«
    Jessica war ratlos. So wie alle anderen auch.
    » Denkt gut nach«, forderte er uns auf. » Vergesst mal für einen Moment die Sprache, den Rhythmus und die Reime. Was charakterisiert diese Einleitung und unterscheidet sie somit von jedem Hollywood-Blockbuster der letzten zwanzig Jahre?«
    » Sie nimmt das Ende vorweg«, antwortete Zack leichthin.
    Mistkerl!
    » Sie nimmt das Ende vorweg! Und nicht nur das. Sie erzählt euch die ganze blutige Story! Überlegt mal, es geht hier um eine Liebesgeschichte mit einer dramatischen Wendung, und das alles wird in den ersten fünfzehn Sekunden bereits verraten! Wir erfahren nicht nur, worin der Grundkonflikt besteht, sondern auch, dass es kein Happyend geben wird. Das würde in Hollywood niemals vorkommen. Oder kennt ihr einen einzigen Film, in dem so etwas vorkommt?«
    Mir schoss sofort American Beauty durch den Kopf, aber das behielt ich für mich, weil ich nicht wie ein Klugscheißer wirken wollte.
    » American Beauty«, sagte Zack.
    Verdammt!
    » Ich glaube, wir haben hier den größten Filmexperten der Welt in der Klasse. Vielen Dank, Mr Pimento, dass sie mir meine Pointe geklaut haben.«
    Die Klasse kicherte und Zacks überschaubare Schar von Bewunderern lächelte ihm stolz zu.
    Zack hatte Dave Kross gezeigt, wo’s langgeht.
    Verdammt! Verdammt! Verdammt!
    Ich dachte fieberhaft nach, ob mir nicht noch ein anderer Film einfiele, doch wenn ich jetzt etwas sagte, würde es nur so aussehen, als würde ich unbedingt mit Zack konkurrieren wollen und ihm seinen Ruhm nicht gönnen. Also kam mir Sunset Boulevard nicht über die Lippen.
    » Sunset Boulevard!«, rief Scott Salon.
    VERDAAAAAAAAAAAAAAMMMMMMMMMMMMMMMTTTTTTTT !!!!!!!!
    Wann hatte der kleine Scheißkerl je einen Schwarz-Weiß-Film gesehen? Wann hatte er überhaupt je einen Film gesehen, in dem nicht entweder Steven Seagal oder Jason Statham mitspielten? Dann bemerkte ich, dass Helena Bloom neben ihm saß, und zählte zwei und zwei zusammen.
    » Okay, okay«, sagte Dave in das dröhnende Gelächter hinein und schüttelte beschämt den Kopf. » Vielleicht sollten wir die Einleitung lieber überspringen.«
    Natürlich! Mir fiel noch ein weiterer Film ein– Romeo und Julia! Es gab doch eine Verfilmung. Zugegeben, ein billiger Trick, aber da die Klasse schon mal in Hochstimmung war, würde er das Tüpfelchen auf dem i sein, der Beitrag, der Daves Niederlage komplett machte…
    » Oder Romeo und Julia!«, rief ich.
    Das hat gesessen.

4 . Stunde
Englische Literatur–
Ergreift nie das Wort in der Öffentlichkeit
    Was hatte ich getan? Auf einmal war es mucksmäuschenstill in der Klasse. Niemand lachte. Nicht mal Dave.
    » Also ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich zählt«, sagte er bedauernd.
    Lieber Gott, könntest du bitte dafür sorgen, dass sich die Erde auftut und ich in diesem Spalt verschwinde, von dem so oft die Rede ist?
    Das Gesicht in mein Buch versenkt, versuchte ich, eine gewisse Zustimmung zu signalisieren, als wüsste ich selbst, wie bescheuert mein Einfall gewesen war. Dazu lächelte ich wie ein Volltrottel.
    Ich bin ein Volltrottel.
    » Da so viele Klugscheißer unter uns sind, die nichts anderes im Sinn haben, als mich auf dem falschen Fuß zu erwischen, springen wir lieber gleich ans Ende des Dramas. Kann uns jemand die letzte Zeile verraten?«
    Nie im Leben.
    Da die Hälfte der Klasse den Originaltext zu kennen glaubte und diesen auch gern zitieren wollte, brach im nächsten Moment ein vielstimmiges monotones Gemurmel aus.
    » Hey, ich bin echt begeistert! Habt ihr je daran gedacht, euren Kehlkopf entfernen zu lassen? Das käme eurem Vortragsstil sehr zugute. Vielleicht die ein oder andere Lobotomie hier und da…« Ins Gelächter hinein rezitierte er die letzte Zeile: » Denn größeres Leid geschah wohl nirgendwo als Julia hier und ihrem Romeo… Dann könnt ihr neunmalklugen Filmfreaks mir auch bestimmt sagen, wie man dieses Genre heutzutage im modernen Film nennen würde.«
    Da alle eine Fangfrage vermuteten, wollte niemand antworten.
    » Na, kommt schon. Ich will euch nicht

Weitere Kostenlose Bücher