Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
Vom Netzwerk:
hasse, der ist mir so was von egal, aber der nervt echt und ist total selbstverliebt und … grrr! Obwohl ich Zack also nicht hasse, erfüllt es mich doch mit tiefer Zufriedenheit, dass James ihn auf den Tod nicht ausstehen kann. Ich bin mir nicht sicher, ist nur eine Vermutung, aber vermutlich hängt ein Großteil seines Zorns mit der Tatsache zusammen, dass Zack schon mit mindestens fünf Mädchen auf seiner Liste zusammen war und jetzt auch noch James’ Nummer 1 erobern wollte. Ich meine, wenn ich mitkriegen würde, dass ein Typ all meine Lieblingsschnecken angräbt, um sie dann wegzuwerfen wie einen angebissenen Hamburger, dann würde ich ihm vielleicht auch mit einer schmutzigen Selleriestange die Augen ausstechen wollen.
    James und ich quatschten nicht mal eine Stunde lang, doch kam es mir so vor, als wären wir schon seit dem Kindergarten dicke Kumpel. Das soll jetzt auch nicht zu überschwänglich klingen, aber ich habe in meinem ganzen bisherigen Leben noch nie jemanden getroffen, mit dem ich nach so kurzer Zeit so gut klargekommen bin. Ich hatte das Gefühl, ihm alles erzählen zu können.
    » Das soll jetzt nicht zu überschwänglich klingen, aber ich habe in meinem ganzen bisherigen Leben noch nie jemand getroffen, mit dem ich nach so kurzer Zeit so gut klargekommen bin«, erzählte ich ihm überschwänglich.
    » Im Ernst? Das ist echt schön. Ich meine, ich weiß, was du meinst… einfach klasse.«
    An dieser Stelle sollte ich vielleicht hinzufügen, dass wir nicht schwul sind und auch nicht vorhaben, schwul zu werden. Wir sind ganz normale Jungs, verstanden?
    » Warum haben wir das nicht schon früher getan?«, fragte ich.
    » Ich weiß. Wahrscheinlich, weil du zu cool bist, um dich mit einem Vollpfosten wie mir abzugeben.«
    Wahnsinn. Der Typ versteht was von Selbstironie und bewundert mich– so jemand wollte ich schon immer zum Freund haben. Ich fragte mich kurz, ob ich mich in seiner Bewunderung sonnen oder ihm lieber erklären sollte, dass ich gar nicht so cool und angesehen war, wie er dachte… aber warum die Illusionen eines Kindes zerstören? Er schien sehr stolz darauf zu sein, so einen coolen Freund zu haben, also wollte ich ihn nicht enttäuschen. Um meine Coolness zu unterstreichen, sagte ich zu jedem » Hi«, der an uns vorbeiging (auch wenn ich die meisten so gut nun auch wieder nicht kannte)– James fand das bestimmt unheimlich cool.
    » Hey, cool, du kennst hier ja echt jeden.«
    Cool.
    Jetzt, da ich mit James befreundet war, kamen mir die letzten vier Jahre auf dieser Schule, in denen ich nicht mit ihm befreundet gewesen war, wie vergeudete Zeit vor. Alle meine sogenannten Freunde kamen mir in diesem Moment überflüssig und egozentrisch vor, und das Schöne war, dass es James offenbar genauso ging.
    » Du bist wie Nemesis«, sagte er (womit er auf die ultraschnelle, superaufregende Achterbahn in Alton Towers anspielte).
    Ich wusste nicht, was er damit meinte.
    » Was meinst du damit?«
    » Na, Nemesis! Die Achterbahn!«, erklärte er.
    » Ach, Nemesis, natürlich! Ich wusste nicht, worauf du anspielst.«
    » Konntest du auch nicht. Ich hatte es ja nicht erklärt.«
    » Ich weiß, dass du’s nicht erklärt hast.«
    » Dann erklär ich’s dir jetzt.«
    » Schieß los.«
    » Du bist echt ein Dödel.«
    » Ich dachte, ich wäre eine Achterbahn.«
    » Warst du auch.«
    » Und warum bin ich jetzt ein Dödel?«
    » Weil du es mich nicht erklären lässt.«
    » Was? Ähm, also Moment mal. Meine letzten Worte, bevor du die ungeheure Frechheit hattest, mein Ansehen zu besudeln, lauteten: Erklär mal…«
    » Nein, du sagtest: Schieß los.«
    » Ist doch dasselbe.«
    » Nicht direkt.«
    » Und warum nicht?«
    » Na, wenn ich eine Pistole auf dich richte und du sagst ›Erklär mal‹, dann passiert nichts. Wenn du aber ›Schieß los‹, sagst, dann gibt’s ein schönes Blutbad!«
    » Verstanden«, sagte ich lachend. » Und warum bin ich jetzt eine Achterbahn?«
    » Zu spät. Du hast die Pointe ruiniert.«
    » Hab ich nicht. Du kannst mich jetzt nicht einfach im Ungewissen lassen. Also erklär mal!«
    » Ist vorbei!«
    » Ist es nicht. Du warst total überschwänglich. Jetzt sag schon. Bitte!«
    » Du warst total überschwänglich!«
    » Ja, war ich. Wie ein total verknallter Homo. Jetzt erklär mir bitte, warum ich wie eine große, Brechreiz erregende Achterbahn bin.«
    » Weil…« Er seufzte widerwillig. » Jahrelang hatte ich große Angst vor dieser Achterbahn, doch vor ein paar Monaten

Weitere Kostenlose Bücher