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Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition)

Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition)

Titel: Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mireille Guiliano
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ich alles aß und dazu auch noch ein Glas Champagner trank. Beim Kaffee schließlich fragte sie sehr nett: »Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen?« Ich ahnte, was kam, und ermutigte sie, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wie viele junge Frauen hatte sie bereits etliche Diäten hinter sich, ohne dass sich großer Erfolg eingestellt hätte. Bei der letzten, einer streng kohlehydratfreien Diät, hatte sie ungeheure Mengen Eier, Schinken und Käse essen können – die zu ihren Lieblingsspeisen gehörten. Am Ende aber brach sie auch diese Diät ab, fraglos mit einem noch größeren Appetit auf die Dinge, die ihr erlaubt gewesen waren.
    Gescheitert war sie auch damit, durch Fitness-Training, das für sie einer Bestrafung gleichkam, Kalorien zu verbrennen und Gewicht zu verlieren. Irgendwer hatte versucht, ihr weiszumachen, wenn sie nur täglich eine Stunde auf einer bestimmten Maschine verbrächte, könne sie essen,was sie wollte. So hatte sie jeden Cent, der ihr neben der Miete noch blieb, in eine dreimonatige Mitgliedschaft in einem Fitness-Studio investiert. Ich begreife es bis heute nicht, warum Menschen sich lieber stundenlang mit irgendwelchen Maschinen abquälen, anstatt ein paar einfache, schmerzlose Korrekturen ihrer Essgewohnheiten hinzunehmen. Connie hatte tatsächlich ein paar Pfund abgenommen, aber ihr tägliches Pensum glich dem einer Sträflingskolonie; nach ein paar Wochen gab sie auf und hatte ihr Gewicht schnell zurück.
    Ich schlug vor, dass sie auch weiter ins Fitness-Studio ging, da sie sich bestimmt dafür hassen würde, wenn sie es völlig aufgab. Aber ich empfahl Mäßigung: dreimal die Woche eine halbe Stunde aerobischer Übungen, mehr nicht, und nicht immer jede Woche das Gleiche. Ähnlich sollte sie mit ihren Essgewohnheiten verfahren. Da es Winter war, schien mir die »Magische Lauchsuppe« absolut
de rigueur
– ein Muss. Für jemanden, der sich wie sie ernährte, war es sicher härter, andererseits aber würde ein effektvoller Start gut für die Moral sein. Am Montag darauf war ihr gelungen, wofür sie zuvor zwei Wochen im Fitness-Studio hatte stöhnen und schwitzen müssen. Ein knappes Kilo – hautsächlich Wasser, ja, aber immerhin doch fast ein Kilo – war weg. Das war sehr gut für ihre Verfassung, darüber hinaus aber war noch etwas Bemerkenswertes geschehen: Sie hatte einen neuen Genuss entdeckt. »Ich kann kaum glauben, wie köstlich Lauch ist! Ich liebe ihn!« Da war sogar ich überrascht. Tatsächlich aß Connie nach diesem ersten Lauch-Wochenende auch später noch gerne einen Teller Lauchsuppe zu Mittag.
    Connie kamen ihre ersten drei Monate fast mühelos vor, und auf jeden Fall kurzweilig. So zu kochen, wie ich es ihr vorschlug, war eine köstliche abwechslungsreiche Neuheitfür sie. Der Winter ist eine wunderbare Zeit für herzhafte Kost, und sie genoss vor allem den Luxus meines leicht zuzubereitenden »Hähnchens in Champagner« (siehe Seite 184). Aber auch Obst und Gemüse waren sehr gut: Sie mochte meine »Pochierten Birnen« (siehe Seite 154) und konnte kaum glauben, dass ein fettfreier Nachtisch, der sich in acht bis zehn Minuten zubereiten ließ, so gut sein konnte! Sie lud sogar Freunde dazu ein, die verrückt danach waren. Weil ihre Essgewohnheiten bis dahin so langweilig und dick machend gewesen waren, wie ich es kaum je gesehen hatte, brachten die Neuerungen schnellen Erfolg. Auch weil sie gemäß den Regeln darauf achtete, nie hungrig zu werden, wandelten wir ihre stark fetthaltigen Speisen in kleine Snacks um: eine nahrhafte, befriedigende Hand voll Nüsse, einige kleine Käsewürfel. Was Connies neue Abenteuer beim Kochen anging, so enthielten die Gerichte weit weniger Fett, wagten sich aber in Geschmacksrichtungen vor, von denen sie vorher keine Ahnung gehabt hatte. (Anis zum Beispiel, oder Haselnussöl an Stelle von Olivenöl für den gemischten Blattsalat.) Und so vermisste die Glückliche nicht mal ihre Burgers und Pizzas. Etwa zweimal in der Woche aß sie diese Dinge noch, wenn sie mit Freunden ausging, aber ihr ständig wachsendes Wissen um andere, interessantere Möglichkeiten ließen sie immer langweiliger erscheinen. Bald schon wirkte auch hier die Portionskontrolle, gleichsam automatisch: Nach einem Monat schon kamen ihr die gewohnten zwei Stück Pizza zum Mittagessen zu schwer und fettig vor. Ihre Diätdrinks waren kein Gewinn, bildeten aber auch keine unmittelbare Gefahr. Ich überließ es ihr, sich davon nach und nach zu befreien, indem ich

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