Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition)
Errungenschaft zu präsentieren. Dazu variieren sie die Zubereitung oder würzen leicht anders, machen aus einem Hauptgericht eine Vorspeise oder aus den Überbleibseln eines Mittagessens etwas völlig anderes für eine spätere Mahlzeit. Alles dreht sich darum, wie unsere fünf Sinne dem begegnen, was ihnen vorgesetzt wird. Das kann ganz einfach sein – indem man zum Beispiel die eher ungewöhnliche gelbe Tomate statt der normalerweise roten wählt. (Visuelle Abwechslung in Farbe und Präsentation werden immer noch unterschätzt, wenn es um den Genuss beim Essen geht.) Denken Sie an all Ihre Sinne, wenn Sie eine Mahlzeit planen. Zusammen bestimmen Sie, wie wir unser Essen – seine Frische, seine Qualität und all die anderen damit verbundenen Eindrücke – genießen können.
Es gibt gute und schlechte Arten, sich selbst an der Nase herumzuführen, was unser Essen angeht. Sehr oft ist Ihr Essen nicht das, was es scheint. Nehmen Sie den Zucker, den Sie längst nicht mehr nur im Nachtisch finden. Es war ein Trick, ein bisschen davon in die Tomatensoße zu geben – heute gehört er in allen großen Restaurantketten zum Pflichtbestandteil von Tomatensoße. Der gleiche Trend zum Süßeren lässt sich beim Balsamessig beobachten. Vor zehn Jahren war er noch eher selten, was er auch sein sollte, denn wahrer Balsamessig ist selten und teuer. Aber mit dem starken Ansteigen der Nachfrage verwenden viele Restaurants billigen, falschen Balsamessig, in dem Karamel und Farbstoffe darüber hinwegtäuschen, dass der wirkliche Balsamgeschmack, der den Essig teuer macht, fehlt. Auch Fett ist so ein Hilfsmittel, auf das sich Restaurants verlassen.Wenn die Zutaten nicht so gut sind, lässt sich das mit etwas mehr Butter leicht überspielen.
Obwohl die französische Küche oft mit dem Verwenden von viel Butter verbunden wird, gebrauchen die echten französischen Köche heute insgesamt eher weniger Fett und erzeugen lieber mit anderen Zutaten Geschmack. Und noch knauseriger sind wir mittlerweile mit Zucker. Das aber gelingt uns nur, weil wir von Beginn an auf die Qualität der Zutaten bauen. Frische, am Strauch gereifte Tomaten enthalten all die natürliche Süße, die man sich wünschen kann. Und eine gute Tomate lässt sich sowieso nicht vortäuschen. Finden Sie heraus, was die Jahreszeit Ihnen dort, wo Sie wohnen, bietet, und bauen Sie darauf auf.
Nun, und wie führen wir uns selber an der Nase herum, wenn es um besseres Essen geht? Hier gilt immer noch das Prinzip
faire simple
– einfach halten. Wenn ich im Restaurant esse, bevorzuge ich komplizierte Gerichte, die viel Arbeit erfordern. (Allerdings achte ich darauf, den Kellner zu fragen, wie das Essen angerichtet wird. Solch eine einfache Befragung erfordert keine besondere Erfahrung, kann Ihnen aber Hunderte von Kalorien ersparen.) Wenn ich jedoch zu Hause koche, was mehrmals in der Woche der Fall ist, will ich den größten Effekt für meine Anstrengungen und mein Geld. Nichts freut mich mehr als die bewundernden Rufe meiner Gäste für etwas, das ich mit den simpelsten Zutaten und auf einfachste Weise zubereitet habe.
Die folgenden Rezepte gehen zumeist auf Erfahrungen mit meiner Familie zurück. Dabei geht es mir immer darum, zu zeigen, wie man mit einfachen Mitteln ein köstliches Essen zaubern kann. Dabei verweise ich auch auf leicht vorzunehmende Variationen, die das gleiche Gericht sehr unterschiedlich ausfallen lassen; oder ich zeige, wieman ein Gericht als Basis für eine spätere Mahlzeit weiterverwenden kann. Einmal kochen, um drei Tage zu essen zu haben, ist ein geläufiges Prinzip.
Es kommt immer sehr darauf an, wie Sie ein Gericht auf den Tisch bringen. Einige Dinge bieten genug sinnliche Stimulation, um für sich stehen zu können, zumindest für eine der kleineren Mahlzeiten; Sie brauchen dann wenig Beilagen, etwas Brot reicht bereits aus. Andere sind nur interessant genug, um als Vorspeise gegessen zu werden – sie regen den Appetit eher an, als dass sie ihn wirklich befriedigen können.
Natürlich macht es einen großen Unterschied, ob es um die Hauptmahlzeit des Tages geht. In Frankreich, wie in vielen anderen Ländern Europas, ist das das Mittagessen. Wenn Sie ein volles Mittagessen mit Wein zu sich nehmen (was nicht nur in Frankreich mitunter vom Arbeitgeber durch Restaurant-Schecks unterstützt wird), gehört meist ein Suppengang dazu, denn die Suppe lässt sich am vielseitigsten einsetzen. Nehmen Sie eine Tassenportion (heute öfter in einer
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