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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Wetzler
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sprach er sie an:
    »Bevor wir wieder über die Rechnung diskutieren, möchte ich mich entschuldigen, weil ich einen Streit provoziert habe. Es geht nicht um das Geld. Es geht um Sarah. Ich habe das schreckliche Gefühl, dass sie mit mir Schluss machen will… außerdem möchte ich in eine eigene Wohnung ziehen, und ich traue mich nicht, dich mit der ganzen Verantwortung für Papa zurückzulassen… und bei der Arbeit gibt es auch Ärger.« Als Anne hörte, was mit mir los war, änderte sich alles. Wir rutschten beide auf allen vieren herum und sammelten gemeinsam die Zeitschriften ein.
    Als Anne die Ursache von Davids Angst und den Grund für den Streit verstand, war sie nicht mehr wütend, sondern sie bot ihre Hilfe an. Beide zogen wieder an einem Strang.
    Wie bei David sind oberflächliche Feindseligkeiten bei Scharmützeln mit einem passiv-aggressiven Mann fast nie das eigentliche Thema. Wenn Sie beide die wahren Themen offen und hilfsbereit besprechen können, verschwindet das Bedürfnis nach passiver Aggression. Außerdem zeigt diese Geschichte, dass ein passiv-aggressiver Mann durchaus in der Lage ist, einem schwierigen emotionalen Problem ins Gesicht zu sehen, zu erkennen, dass er es nicht richtig ausdrückt, und die Aussöhnung in Gang zu setzen.
    Wenn ihm klar wird, dass das offene Sprechen über seine Bedenken – der »Gefühlsbericht« – die Spannung abbaut , wird er auch das Zutrauen gewinnen, dass dieses Verhalten zu positiven Ergebnissen führt. Der Trick besteht darin, ihm beizubringen, dass das, was in seinem Interesse ist, auch Ihnen nützt.
    Wut und Aggression sind natürliche Verhaltensweisen eines jeden Menschen. Weniger wütend zu sein ist keine Lösung. Dass jemand, an dem Ihnen liegt, Ihre Wut akzeptiert, selbst wenn er anderer Meinung ist – das ist die Antwort.

7.
Beziehungen herstellen:
Nähe und Verpflichtung
    Ein passiv-aggressiver Mann stellt sich vor viele Probleme, aber die wahrscheinlich größten Herausforderungen bestehen darin, eine langfristige Beziehung aufzubauen und Liebe auszudrücken. Die Schwierigkeiten haben mit den grundlegenden Bausteinen jeder Beziehung zu tun: mit Intimität, Verpflichtung, Vertrauen, der sehr realen Bedrohung durch Ablehnung und Verlust und der Frage, wie er Ihnen näher kommt, einschließlich der damit verbundenen Angst.
    Eine Patientin gestand mir einmal: »Bob erzählte mir bei unserer ersten Verabredung, er habe gerade eine fünfjährige Ehe hinter sich und sei emotional viel zu mitgenommen, um sich auf eine ernsthafte Beziehung einzulassen. Er sah so verletzlich aus. Ich dachte, ich müsste ihm nur Zeit lassen, dann würde schon etwas von ihm kommen. Aber es stellte sich heraus, dass er recht hatte. Nach einem Jahr wurde mir klar, dass er mir nichts bieten konnte.«
    Manche passiv-aggressiven Männer verfügen nicht über die Mittel zu vertrauter Verständigung – ihnen fehlt die Fähigkeit, die richtigen Worte zu finden, und die Reife, ihre Empfindungen auszudrücken. Eine andere Frau sagte: »Tim teilt mir nicht mit, was er durchmacht, wenn es ihm schlecht geht. Er wechselt das Thema oder redet so weitschweifig, dass ich nicht herausfinde, was ihn beunruhigt und was ich dabei tun kann.«
    Eine andere typische passiv-aggressive Verhaltensweise ist subtile Feindseligkeit zur Herstellung von Distanz. Ein richtiger Streit bricht nur selten aus, aber ständig gibt es Sticheleien und kleinliches Gezänk – die Ursachen sind Spannungen und schwelender Ärger. Eine Patientin berichtete mir, wie sich die Persönlichkeit ihres Vaters verändert hatte, als er pensioniert worden und zu ihr gezogen war: »Den ganzen Tag über beschwert er sich über Kleinigkeiten, und an allem, was ich tue, hat er etwas auszusetzen. Nicht einmal das Bett mache ich ihm gut genug.
    Besonders gerne weist er mich auf Fehler bei Dingen hin, die er selbst gut kann. Manchmal sieht es so aus, als wolle er mit mir konkurrieren.«
    Ich äußerte die Vermutung, die Nörgelei ihres Vaters ergebe sich unmittelbar daraus, dass er von ihr abhängig ist und sich in seiner jetzigen Lebensphase überflüssig fühlte. Mit seiner Reizbarkeit wollte er beweisen, dass er nicht auf ihre Hilfe angewiesen war, während er innerlich erkannte, wie sehr er sie in Wirklichkeit brauchte.
    Die wichtigste Frage, die ein passiv-aggressiver Mann in den Griff bekommen muss, ist die nach Nähe. Sein doppeltes Wesen – Passivität und Aggression im ständigen Kampf – wird in Situationen von Nähe am

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