Warum manche Menschen nie krank werden
gesundheitsbewusst ein Mensch lebt, kann das Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung oder Diabetes mellitus zu erkranken, bei ihm höher sein als bei Menschen mit anderen genetischen Veranlagungen (siehe Kapitel »Gute Gene«).
Auch die frischen, regionalen Produkte, die in Blue Zones auf dem Speiseplan stehen, sind in anderen Teilen der Erde nicht immer leicht zu haben. Die in Nicoya beliebte Marañón-Frucht enthält fünfmal so viel Vitamin C wie eine Orange. Sie ist aber viel zu empfindlich, um in großen Mengen exportiert zu werden.
In allen Blue Zones – außer in Loma Linda in Kalifornien (die ihre Existenz einer religiösen Tradition verdankt) – wird viel Wert auf heimische Produkte gelegt. Allerdings ist dieser ökologisch sinnvolle und eng mit dem Land verbundene Lebensstil im Aussterben begriffen, und es ist durchaus möglich, dass sich die zunehmende Massenproduktion von
Lebensmitteln auf die Langlebigkeit der Menschen auswirken wird.
Und was den guten Rat betrifft, Stress zu vermeiden, ist das natürlich leichter gesagt als getan, denn Stress ist ein gesellschaftlich und kulturell bedingtes Problem. Die Stressvermeidungstaktiken, die in Blue Zones so hervorragend funktionieren, sind anderswo relativ unüblich und vor anderen gesellschaftlichen Hintergründen oft nur schwer umsetzbar.
Das können Sie für Ihre Gesundheit tun
Selbst wenn Sie nun ein Flugticket kaufen, um sich auf der Halbinsel Nicoya niederzulassen, ist nicht gesagt, dass Sie Ihren 100. Geburtstag erleben. Und sonderlich realistisch ist dieser Plan wohl auch nicht. Leider. Die wichtigen Lektionen, die sich aus Ricardos Lebensgewohnheiten ziehen lassen, können jedoch an jedem Ort der Welt problemlos umgesetzt werden: Achten Sie auf eine nährstoffreiche und kalorienarme Ernährung, essen Sie nicht zu viel, knüpfen und pflegen Sie soziale Kontakte, bleiben Sie aktiv, treiben Sie regelmäßig, aber in Maßen Sport und vermeiden Sie Stress.
Bereichern Sie Ihren Speiseplan zum Beispiel häufiger einmal um Bohnen (wie in Costa Rica üblich) oder um Tofu (wie auf Okinawa). Probieren Sie aus, mittags die Hauptmahlzeit einzunehmen und abends nur eine Kleinigkeit zu essen, um Ihre Gesamtkalorienzufuhr zu senken. Sind Ihre Familienbande weniger eng geknüpft, als es in Loma Linda oder auf Sardinien üblich ist, können Sie Ihren Bekannten-und
Freundeskreis vielleicht durch ehrenamtliche Tätigkeiten oder die Mitgliedschaft in einem Sportverein erweitern. So werden Sie nicht nur Teil eines Netzwerks, in dem man sich gegenseitig unterstützt, sondern füllen ihr Leben mit Sinn und Inhalt, bleiben aktiv, motiviert und von Stress verschont.
Sich eine eigene Blue Zone zu erschaffen, ist praktisch unmöglich, da sich diese Regionen durch ganz bestimmte genetische, kulturelle, umweltbedingte und weitere, bislang unbekannte Bedingungen auszeichnen. Allerdings spricht auch nichts dagegen, dass neue Blue Zones entstehen. Buettner sagt dazu: »Der über Jahrhunderte – oder Jahrtausende – gesammelte Wissens- und Erfahrungsschatz der Menschheit hat sich in den Blue Zones der Erde gesammelt. Ich glaube nicht, dass es nur Zufall ist, dass die Bewohner von Blue Zones dank ihrer Ernährungsweise und ihrem sozialen Miteinander, ihrer Fähigkeit, Stress und Krankheiten zu vermeiden und ihre Selbstheilungskräfte freizusetzen sowie dank ihrer Weltanschauung und inneren Einstellung ein so erstaunlich langes und gesundes Leben führen können. (…) Um von ihnen zu lernen, muss man nur aufgeschlossen sein und die Ohren spitzen.«
3.
Dehnübungen
Das Gesundheitsgeheimnis von Dr. Robert Fulford
I n dem erfolgreichen Buch Spontanheilung. Die Heilung kommt von innen ist Dr. Robert Fulford ein ganzes Kapitel gewidmet, da der Autor Dr. Andrew Weil ihm als seinen Mentor diese Ehre erweisen wollte. Auf der Suche nach den besten Heilkundigen der Erde durchforstete Dr. Weil, klassischer Mediziner und weltweit renommierter Experte für Alternativmedizin, vom Himalaya bis zum Amazonas die entlegensten Ecken und Winkel der Erde. Umso größer war seine Überraschung, als er in Arizona, ganz in der Nähe seines Heimatortes, ebenfalls fündig wurde und den damals über 80-jährigen Dr. Robert Fulford kennenlernte.
Als Allgemeinarzt und qualifizierter Osteopath hatte sich Dr. Fulford schon immer für die unterschiedlichsten Therapieformen interessiert. Wann immer er der Ansicht war, eine besonders gute entdeckt zu haben, nahm er sie in das Behandlungsangebot
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