Warum manche Menschen nie krank werden

seiner Praxis auf, ganz gleich, was andere davon hielten. Wahrscheinlich hat es Dr. Fulford der beständigen Erweiterung seines Behandlungsspektrums zu verdanken, dass er sich international einen Namen als Experte
für die Heilung von Patienten machte, die Schulmediziner als austherapiert betrachteten.
    In seinem Buch stellt Dr. Weil einige dieser Fälle vor und schreibt, seit seiner Ausbildungszeit und später auf seiner Suche nach den besten Heilmethoden der Welt habe er immer genau die Art von Behandlungsformen zu erlernen gehofft, die er Dr. Fulford praktizieren sah.
    Für Dr. Fulford wurde die Suche nach neuen Heilmethoden zu einer Lebensaufgabe, der er beharrlich nachging. Als er sich in den 1930er- und 1940er-Jahren für naturheilkundliche Verfahren zu interessieren begann, musste er viel Hohn und Spott über sich ergehen lassen. So liefen seine Kollegen beispielsweise im Watschelgang einer Ente an seiner Türe vorbei und schnatterten »Quak, quak, Quacksalber«, was ihn sehr kränkte, aber nicht davon abhielt, neuen Theorien und Behandlungsmethoden von Akupressur bis hin zu Energiearbeit nachzugehen und diejenigen zu übernehmen, die er für nützlich befand.
    Ausschlaggebend für Dr. Fulfords Beharrlichkeit war sein fester Glaube an die folgenden Grundsätze:
Der Körper will gesund sein beziehungsweise gesund werden.
Jedem Körper wohnt die Kraft inne, sich selbst zu heilen.
Der Körper ist ein großes Ganzes, in dem alles mit allem verbunden ist.
Körper und Geist sind eins.
Die Selbstheilungskräfte eines Patienten werden stark dadurch beeinflusst, welche Ansichten sein behandelnder Arzt vertritt.

    Der sicherste Weg zur Genesung bestand Dr. Fulfords Ansicht nach darin, die in jedem Menschen innewohnende Lebenskraft zu stimulieren, die durch traumatische Erlebnisse, Erkrankungen, falsche Atmung und viele andere Dinge an Kraft einbüßen kann. Der sicherste Weg, um die Lebenskraft zu stimulieren, sei, einen Therapeuten wie ihn aufzusuchen, der über die Gabe verfügte, Energieblockaden manuell aufzuheben, so Dr. Fulford.
    Noch in seinen Neunzigern wälzte Dr. Fulford medizinische Fachbücher, um sich auf dem Laufenden zu halten, und behandelte Patienten. Die einzige Einschränkung, die ihn sein fortgeschrittenes Alter auferlegte, war, dass er nur noch junge Patienten aufnahm. Die Energieblockaden Erwachsener aufzuheben, entzog ihm selbst zu viel Energie und laugte ihn zu stark aus.
    KÖNNEN ERKÄLTUNGEN AUCH GESUND SEIN?
    Bisher ging es in diesem Buch ja darum, wie sich Krankheiten und auch Erkältungen vermeiden lassen. Zeit seines Lebens ein Querdenker, vertrat Dr. Fulford auch hierzu eine etwas andere Meinung. Er hielt gelegentliche Erkältungen für gesundheitsfördernd, da sie dem Körper die Möglichkeit bieten, Gift- und Schadstoffe auszuscheiden, derer er sich auf anderem Wege nicht entledigen kann. Er verglich den Schleim, der durch Abhusten und Niesen ausgeworfen wird, mit dem Schmutz und Abfall, der nach starken Regenfällen aus den Abwasserkanälen nach oben quillt, und betrachtete Husten und Niesen als gute Gelegenheiten für den Körper, den »Bodenschlamm« auszuwerfen.
    Dr. Fulford hielt auch Fieber für nützlich und riet seinen Patienten von der Einnahme fiebersenkender Mitteln ab. Im Laufe seiner Tätigkeit war er zu der Überzeugung gelangt, »dass man dem Körper gestatten sollte, alles, was ihm schaden kann, durch Fieber zu bekämpfen«.
    Fulfords Philosophie in Sachen Fieber hat einen wissenschaftlich fundierten Hintergrund. Im Körper werden kontinuierlich Abfallprodukte in Form abgestorbener Zellen verbrannt, die durch neue ersetzt werden. Können die abgestorbenen Zellen nicht beständig entsorgt werden, lagern sie sich zuhauf ab. Fieber könnte also eine Maßnahme des Körpers sein, diese Ablagerungen zu verbrennen, um den regulären Entsorgungsprozess zu unterstützen beziehungsweise wieder in Gang zu bringen.
    Denken Sie bei Ihrem nächsten Fieber daran, dass Ihr Körper die erhöhte Körpertemperatur vielleicht dringend benötigt. Kritisch wird es allerdings, wenn das Fieberthermometer 39 Grad Celsius oder mehr anzeigt. In diesem Fall sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

    Im Laufe seines langen Lebens war Dr. Fulford nicht nur selten krank, sondern erfreute sich selbst im hohen Alter einer Gesundheit, von denen viele nur halb so alte Menschen nur träumen können. Seinen guten Gesundheitszustand führte er unter anderem auf eine Reihe von Dehnübungen zurück, die er