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Warum manche Menschen nie krank werden

Warum manche Menschen nie krank werden

Titel: Warum manche Menschen nie krank werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gene Stone
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das Fazit der Studie.
    Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen Wissenschaftler an der Universität von Kalifornien in San Diego. Ihren Erkenntnissen zufolge werden Entzündungen umso effizienter bekämpft, je mehr Bakterien sich auf der Hautoberfläche tummeln. Bei der Untersuchung von Zellen von Mäusen und Menschen fand das Medizinerteam heraus, dass die Bakterien auf der Hautoberfläche bei Verletzungen eine entzündungshemmende Funktion übernehmen. Offenbar werden die heftigen Reaktionen des Immunsystems, die sich oft als Hautausschläge oder schmerzhafte Schwellungen bei Schnittverletzungen und Blutergüssen bemerkbar machen, von diesen mikroskopisch kleinen Organismen abgeschwächt.
    In einer der ersten Studien, die sich gezielt der wissenschaftlichen Untermauerung der Hygienehypothese widmeten, konnte nachgewiesen werden, dass Mikroorganismen die Reaktionen des Immunsystems beeinflussen. Wissenschaftler der Universität San Diego fanden heraus, dass ein harmloser Stamm der Staphylokokken auf der Haut bei kleineren Verletzungen stark entzündungshemmend wirkt. Über den Austausch chemischer Signale kommuniziert das Bakterium der Immunabwehr, dass kein Grund zu übermäßiger Aufregung besteht, weshalb auch nur wenige Entzündungsstoffe produziert werden. Staphylokokken finden sich übrigens zuhauf in den verschiedensten Sorten von Dreck – und Dreck haben unsere Vorfahren wiederum zuhauf gegessen.
    Den prähistorischen Hygienestandards weint natürlich trotzdem niemand nach. Unsere deutlich höhere Lebenserwartung
haben wir nicht zuletzt auch antibakteriellen Sanitärprodukten, Fortschritten in der Lebensmittelhygiene und den überall geltenden hohen Hygienestandards zu verdanken. Dennoch legt die Hygienehypothese die Vermutung nahe, dass 100-prozentige Sterilität nicht grundsätzlich gesundheitsförderlich ist. Die Grenze zwischen gesundem und krankmachendem Dreck verläuft irgendwo in dem Bereich zwischen den beiden Extremen – der parasitenverseuchten Welt unserer Vorfahren und der hyperreinlichen Welt der Industrienationen.
    Wie die meisten medizinischen Theorien hat auch die Hygienehypothese ihre Mängel. Ob und in welchem Ausmaß ein Mensch anfällig für eine Asthmaerkrankung ist, lässt sich anhand seiner genetischen Veranlagung sehr viel zuverlässiger bestimmen. Leiden beide Elternteile daran, steigt das Asthmarisiko für das Kind um 60 Prozent. Außerdem ist die Beherzigung der Hygienehypothese nicht ganz ungefährlich. Dr. Gerald Callahan, einer der führenden Experten auf diesem Gebiet, befasst sich an der Colorado-State-Universität intensiv mit Bakterien und Infektionskrankheiten. Er warnt ausdrücklich davor, an Lebensmitteln oder Händen haftende Erdklümpchen, Sandkörner und ähnlichen Dreck zu essen. Neben harmlosen und nützlichen Bakterien finden sich im Erdreich zu viele Substanzen, die alles andere als gesund sind: Exkremente und Ausscheidungen, Schwermetalle, Düngemittel und all die toxischen Substanzen, die wir der hohen Bevölkerungsdichte, den Industriebetrieben und der modernen Landwirtschaft zu verdanken haben.
    Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass zwischen bestimmten Bakterien und unserem Körper symbiotische Beziehungen bestehen. Die Bakterien unterstützen unser
System dabei, gesund und im Gleichgewicht zu bleiben, und im Gegenzug bietet unser System ihnen eine Umgebung, in der sie sich wohlfühlen. »Gute« Bakterien können unseren Stoffwechsel ankurbeln, unsere Immunabwehr stärken und Entzündungen hemmen.
    Das können Sie für Ihre Gesundheit tun
    Wie verhelfen Sie Ihrem Nachwuchs zu einem robusten Immunsystem, ohne dass besorgte Nachbarn den Kinderschutzbund oder das Jugendamt einschalten? Während einige Experten davon überzeugt sind, dass der enge Kontakt mit Haus- und Hoftieren (wie auf Bauernhöfen der Fall) Kinder widerstandsfähig macht, halten andere Experten diese Behauptung noch lange nicht für erwiesen. Dennoch weisen die Ergebnisse mehrerer Studien auf einen Zusammenhang zwischen einer Hakenwurminfektion und einer erhöhten Resistenz gegen Allergien hin. Eine US-Firma bietet in ihrer mexikanischen Niederlassung sogar eine Impfung an, bei der man sich für stolze 3 900 US-Dollar einen Hakenwurm injizieren lassen kann. Trotz vielversprechender Forschungsergebnisse darf aber nicht vergessen werden, dass Hakenwürmer zwar vielleicht Allergieblocker sein mögen, in den Entwicklungsländern aber als Hauptursache für Unterernährung gelten.
    Marc

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