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Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Titel: Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Clegg
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oben – manchmal bis zu 14 Kilometer hoch – und ist meist gerippelt oder hat ein Fischgrätmuster. Cirrocumuluswolken können auch stärker zerrissen sein und erinnern dann an sehr hohe Stratocumuluswolken.
    24. Fransige Cirruswolken vom Boden aus gesehen.
    Wie wir gesehen haben, gibt es zahlreiche Varianten von diesen Wolken – und dazu kommt noch eine ganze Reihe von Sonderformen wie etwa Mammatus. Mammati werden gelegentlich als euterförmige Ausstülpungen bezeichnet, die sich unter Stratocumulus- und Cumulonimbuswolken bilden, wenn eine starke Abwärtsströmung besteht. (Darin Euter zu erkennen, bedarf ziemlich viel Phantasie – genauso gut könnte man sie als runde Waagschalen beschreiben.)

Kein Topf voll Gold am endlosen Regenbogen
    Wolken sind physische Objekte, egal wie fransig und dünn sie sind, doch vielleicht sehen Sie auf Ihrem Flug auch Dinge, die gar nicht existieren. Gelegentlich können Sie nämlich Glück haben und vom Flugzeug aus einen Regenbogen entdecken – Glück, weil dies ein besonders bemerkenswertes Phänomen in der Luft ist. Regenbogen entstehen, wenn genügend starkes Sonnenlicht auf eine Ansammlung von Regentropfen trifft – daher ist üblicherweise nötig, dass die Sonne herauskommt, während es regnet. Zudem muss die Sonne dabei hinter Ihnen stehen, so dass das Licht über Sie streicht und in Regentropfen vor ihnen gelangt.
    Jeder einzelne Regentropfen macht dann eine ganze Reihe von Dingen, die Ihnen vielleicht aus dem Schulunterricht noch von Linsen und Prismen bekannt sind. Wie eine Linse beugt die gewölbte Oberfläche des Regentropfens das auftreffende Licht – aber sie beugt unterschiedliche Farben in unterschiedlichem Maß, so dass das weiß(lich)e Licht von der Sonne in einen winzigen Regenbogen aufgespaltet wird. Dieses mehrfarbige Licht trifft auf die Rückseite des Tropfens, wo ein Teil hindurchgeht und der andere wieder zur Vorderseite reflektiert wird. Wenn das Licht durch die Vorderseite wieder in Ihre Richtung kommt, ist es noch weiter gebrochen – stark genug, um einen Regenbogen zu erzeugen.
    Für einen kräftigen Regenbogen muss der Winkel ziemlich genau stimmen: Wenn der Winkel zwischen dem Sonnenlicht, das auf dem Tropfen ankommt, und dem Licht, das aus dem Tropfen zurück zu Ihren Augen gelangt, ungefähr 42 Grad beträgt, sehen Sie ein klares Spektrum an Farben. Die Regentropfen produzieren einen Regenbogen, der einen vollständigen Kreis beschreibt, aber ein Teil dieses Kreises wird normalerweise abgeschnitten, wo der Regenbogen den Boden berührt. Doch in der Luft können Sie den kompletten Kreis sehen. Der Winkel hat allerdings selten genau 42 Grad, deshalb ist der Regenbogen meist eher blass – aber Sie können einen Regenbogenring sehen. Wenn der Regenbogen vor Wolken verläuft, was üblicherweise der Fall ist, sehen Sie meist auch den Schatten des Flugzeugs in der Mitte des Regenbogenkreises auf den Wolken – was ein ausgesprochen magisches Bild ergibt.
    Der Regenbogen existiert nicht – er ist eine Lichtprojektion, nichts, was man berühren kann. Und er gehört zu einer ganzen Reihe von Phänomenen, die man gelegentlich vom Flugzeug aus sehen kann und die manchmal für UFOs gehalten werden. So gibt es Regenbogen-Varianten, die als Glorien bezeichnet werden, wo man auch den Schatten der Maschine in der Mitte sieht, die aber wesentlich kleiner sind, weil sie durch das Zusammenspiel von Licht erzeugt werden, das die Wassertropfen aus unterschiedlichen Richtungen trifft. Nicht selten bewirken die mehrlagigen Flugzeugfenster optische Täuschungen. Und ein offenbar schwebendes Licht ist bloß die Reflexion der Sonne auf einer anderen sich bewegenden Oberfläche. Es gibt zahllose optische Phänomene, die immaterielle, aber scheinbar existierende Objekte vor Ihrem Fenster schaffen können.

Über Eismeeren
    Wie wir gesehen haben, bestehen Wolken aus Wassertröpfchen oder aus Eiskristallen. Doch was ist mit dem Meer unter Ihnen? Ist es immer flüssig? Jeder dürfte von Eisbergen gehört haben. Das sind große Stücke Süßwassereis, die von Gletschern »gekalbt« wurden und ins Meer fielen, wo sie treiben und eine Gefahr für Schiffe darstellen. Doch auch das Meerwasser selbst kann gefrieren. Theoretisch muss es dazu nur etwa –1,8   °C kalt werden, aber praktisch hält die Bewegung des Wassers es bis zu deutlich tieferen Temperaturen flüssig. Das Eis in den Polarregionen ist jedoch größtenteils gefrorenes Meerwasser.
    Der

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