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Was allein das Herz erkennt (German Edition)

Was allein das Herz erkennt (German Edition)

Titel: Was allein das Herz erkennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Leidenschaft in sich, die er nie zuvor erlebt hatte. »Weißt du noch, wie ich dich gefragt habe, ob du an Schicksalsfügungen glaubst?«, hörte er sich sagen.
    »Ja.«
    »Glaubst du daran?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Wie können wir das wissen?«
    »Weil ich den Beweis habe.«
    »Beweis?«
    »Ja.« Martin drückte sie noch enger an sich. »Wir sind der Beweis.«
    »Du meinst, das Ganze war eine Fügung des Schicksals?«
    »Es war irgendwie vorherbestimmt, dass wir uns begegnen. Es war vorherbestimmt, dass ich dir den Hof mache, und es war auch vorherbestimmt, dass wir herausfinden, was uns miteinander verbindet.«
    »So gesehen macht das keinen Sinn. Ich weiß kaum etwas über Eishockey, und du bist nicht der Typ, der sich etwas aus Blumengärten macht. Ich ziehe meine Tochter auf einer Farm in Connecticut groß, und du bist ein Sportstar, lebst in einer Großstadt wie Boston und bist ständig mit dem Flugzeug unterwegs.«
    Martin presste sie noch enger an sich, schüttelte den Kopf. »Das spielt keine Rolle.«
    »Wie kannst du das behaupten?«
    »Weil es Schicksal ist. Ein Blick im Flugzeug genügte, und ich wusste es.«
    »Was wusstest du?«, fragte sie flüsternd, als sei ihr Mund zu trocken, um die Worte laut auszusprechen.
    »Dass du die große Liebe meines Lebens bist.«
    »Wie kannst du das wissen?«
    »Auf die gleiche Art wie du. Weil es die Wahrheit ist.«

4
    U nmittelbar vor Beginn des ersten Spiels der Stanley Cup Finals, das auf dem schnellen Eis von Edmonton stattfinden würde, saß Martin in der Umkleidekabine des Northlands Coliseum. Seine Gedanken kehrten wieder zu May und der Frage zurück, wann er sie wiedersehen würde. Der Trainer war gerade damit fertig geworden, seine Knöchel, Knie und Handgelenke mit schützenden Bandagen zu umwickeln, als Coach Dafoe zu ihnen herüberkam. Die Hände in den Hosentaschen, stand er neben der Spielerbank.
    Der Coach war ein umgänglicher, jovialer Mensch, nannte das Team ›seine Jungs‹ und lud manchmal ein paar von ihnen am Sonntag zu sich nach Hause ein, um mit seiner Frau und seinen Kindern zu Mittag zu essen. Aber er war auch der zielstrebigste Coach der NHL, der es verstand, seine Mannschaft zu motivieren und strategisch auf wichtige Spiele vorzubereiten. Er hatte Martins Eltern gekannt und in seiner Zeit als Aktiver mit Serge bei den Montreal Canadiens gespielt, als sie beide noch junge Männer gewesen waren. Mit seinen schütteren Haaren, dem Ansatz eines Schmerbauchs und den dunklen, nie blinzelnden Augen, denen nichts zu entgehen schien, erinnerte er Martin an einen Hai.
    Er räusperte sich und blickte Martin eindringlich an.
    »Jetzt geht es ums Ganze, Martin.«
    »Ich weiß.«
    »Wir haben dir während der ganzen Saison über sehr viel abverlangt, und das werden wir auch heute Abend tun.«
    Martin nickte wortlos. Er spielte seit langem Eishockey und es war der Traum eines jeden Spielers, die Finals zu erreichen. Dieses Jahr hatten es die Bruins dank seiner Hilfe geschafft. Er war ihr ›Star‹, man erwartete mehr von ihm als von allen anderen Spielern. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen, und wenn er seine Augen schloss, konnte er beinahe seinen Vater vor sich sehen statt Coach Dafoe.
    »Du hattest ein paar Tage frei«, fügte der Coach hinzu.
    »Ich konnte mich ausruhen«, nickte Martin zustimmend. Und mich in May verlieben. Den anderen Gedanken würgte er ab, bevor er Gestalt annahm: Genug Zeit, um wegen der Qualifikationsrunden nervös zu werden.
    »Das ist gut.« Der Coach beugte sich hinab, sah Martin immer noch beschwörend an. Er sprach über Martins mörderischen Schlagschuss, dass es keinen besseren Torjäger auf dem Eis gab und dass Martin heute der Versuchung widerstehen sollte, den Puck an seine Kameraden abzugeben.
    »Wenn Ray gerade frei ist –«
    Coach Dafoe schüttelte den Kopf. Martins Mutter hatte bei ihrer Erziehung einen kleinen Fehler begangen: Sie hatte ihrem Sohn Sportsgeist eingebläut und ihm beigebracht, auch andere in seinem Team zum Zug kommen zu lassen. Aber seine Pässe waren eine Klasse für sich: er spielte den Puck exakt zu, ohne dass man an der Haltung des Schlägers erkennen konnte, welches Ziel er anvisierte; auf diese Weise gelang es ihm oft, seine Gegner zu täuschen und bisweilen sogar seine eigenen Teamkameraden.
    »Also: im Zweifelsfall schießen«, sagte Coach Dafoe.
    »Aber Ray und Bruno –«
    »Das könnte das Jahr sein, in dem du ganz groß rauskommst. Das Jahr der Bruins.«
    »Ich weiß,

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