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Was allein das Herz erkennt (German Edition)

Was allein das Herz erkennt (German Edition)

Titel: Was allein das Herz erkennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Meine So-gut-wie-Schwester. Sie soll wissen, dass ich sie lieb habe. Genau wie Tante Enid Urgroßmutter noch immer lieb hat, und wie du Tobin lieb hast.«
    »Na gut, ich wüsste nicht, was dagegen spricht.« May nahm die Arbeit an ihrem Kranz wieder auf, erstaunt über die Einfühlsamkeit und Herzenswärme ihrer Tochter. Es stimmt wirklich, dachte sie beim Flechten: Liebe endet nicht, nur weil ein Mensch stirbt. Natalie und Martins Mutter werden am heutigen Tag bei uns sein, genau wie meine Eltern und meine Großmutter. Es versetzte ihr einen Stich, als sie an Tante Enid dachte, lebendig und nun allein in Black Hall.
    Genau zwanzig Minuten später, als der dritte Kranz fertig und Kylie ins Haus gelaufen war, um ihn Natalies Puppe aufzusetzen, fuhr Martins Jeep vor. Tobin und Tante Enid stiegen aus.
    May ließ die Blumen fallen und rannte die Anhöhe hinauf. Martin stand da, das Gepäck in der Hand und grinste verschmitzt, als er die strahlenden Gesichter von May, Tobin und Tante Enid sah.
    »Deine Tante brauchte eine Eskorte, deshalb habe ich mich bereit erklärt, sie zu begleiten«, sagte Tobin.
    »Sie ist ein Schatz«, beteuerte Tante Enid mit tränenumflorter Stimme. »Sie wollte nicht, dass ich alleine reise.«
    »Es tut mir Leid, Tante Enid«, rief May, den Tränen nahe, und umarmte ihre Tante.
    »Wie kommt ihr beide hierher?«
    »Martin hat die Flüge organisiert«, erklärte Tobin. »Und dann ist er die ganze Strecke nach Quebec City gefahren, um uns abzuholen. Eigentlich hatte ich vor, sofort wieder zurückzufliegen, Ehrenwort.«
    »Ich habe sie überredet, mitzukommen.« Martin nahm May in die Arme. »Ich weiß, du wolltest eine Hochzeit in aller Stille, aber je näher sie rückte, desto trauriger hast du ausgesehen.«
    »Danke, Martin.« May streckte den Arm über Tante Enids Schulter, um Martins Hand zu ergreifen. Aber Tante Enid drückte energisch ihren Arm herunter.
    »Auseinander!«, rief sie schniefend. »Es ist schon schlimm genug, dass der Bräutigam die Braut am Morgen vor der Hochzeit sieht. Macht es nicht noch schlimmer durch Körperkontakt. Gleich welcher Art. Emily würde das Gleiche sagen. Und Abigail auch.«
    »Ich bin so froh, dass du da bist«, sagte May und küsste sie. »Und du auch«, fügte sie an Tobin gewandt hinzu.
    »Bist du sicher?«
    »Absolut.«
    »Die Familie sollte beisammen sein.« Martins Stimme war leiser als sonst und er lächelte nicht. Trotz der Ermahnung ihrer Tante ging May zu ihm.
    »Meine Tante und meine beste Freundin sind hier, und ich finde, du solltest auch jemanden einladen. Es wird eben eine ungewöhnliche stille Hochzeit – mit vielen Leuten.«
    »Ich wünschte, Natalie wäre dabei. Wir könnten beide Blumen streuen und …«
    Martin versteifte sich. Sein Gesicht verwandelte sich vollständig, als sei er angegriffen worden. Seine Augen verengten sich, seine Miene war verzerrt.
    »Schluss damit!« Alle sahen ihn entgeistert an.
    »Was ist denn?« Kylie runzelte ängstlich die Stirn.
    »Lass Natalie aus dem Spiel!«
    »Martin« –, begann May.
    »Sie ist tot. Es ist besser, wenn wir nicht über sie reden, in Ordnung?«, entgegnete Martin ruhig.
    »Kylie hat es nicht böse gemeint«, sagte May leise. »Ich verstehe deinen Schmerz, aber Kylie ist so glücklich, so aufgeregt wegen der Hochzeit …«
    »Ich werde Kylie Bilder zeigen, irgendwann.« Martin hatte sich wieder unter Kontrolle. »Und ihr etwas erzählen von …« Er hielt inne, unfähig, den Namen auszusprechen. »Von Natalie.«
    »Ich hab mir doch nur gewünscht, sie wäre hier.« Kylies Unterlippe zitterte.
    »Ich weiß«, sagte May.
    Martins Rücken war steif, die Schultern verkrampft und fast bis zu den Ohren hochgezogen. Trotz ihrer beschwichtigenden Worte war May außer sich, wünschte sich brennend, ihm unter vier Augen die Leviten zu lesen, ihm zu sagen, dass er so nicht mit Kylie reden könne. Sie war ein Kind, bemüht, sich an Martins Leben anzupassen, und seine Worte und sein Tonfall hatten sie verletzt.
    Aber Martin hatte seinen Fehler wohl bemerkt. Er bückte sich, umarmte Kylie und entschuldigte sich bei ihr, und May sah, wie sich ihre Tochter entspannte und lächelte. Dann zog sie mit Tante Enid und Tobin los, um ihnen den See zu zeigen. Martin und May blieben allein zurück.
    »Ich habe es nicht böse gemeint«, sagte er.
    »Du hast Kylie erschreckt.«
    »Ich weiß. Ich habe ihr Gesicht gesehen. Es tut mir aufrichtig Leid – aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie Nat

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