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Was am Ende bleibt

Was am Ende bleibt

Titel: Was am Ende bleibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Fox
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letzten Jahren hat es eine Menge solcher Vorfälle gegeben. Meistens Kinder. Oft nehmen sie gar nichts mit, vielleicht ein Radio oder irgendwas Kleines, was sie tragen können. Haben Sie ein Radio? Nein? Und Sie können nicht feststellen, daß was fehlt? Na, ich nehme nicht an, daß sie mit dem, was Sie hier drin haben, viel anfangen könnten.» Er winkte mit der Hand in Richtung des Wohnzimmers, als könnte sich dort, nach seiner Einschätzung des Trümmerfeldes, nichts von größerem Wert befinden.
    «Heutzutage wachsen sie doch wie die Wilden auf», sagte er. «Wir haben alle Hände voll zu tun mit Leuten, die Drogen nehmen, und mit den Hippies aus der Stadt, die sich hier den Winter über verkriechen. Ein Pärchen –Sie werden’s kaum glauben – hat zwei Monate lang in der alten Scheune von irgend jemand gehaust, bevor wir sie entdeckt haben. Sie sind nicht so bescheuert, wie sie aussehen, wissen Sie. Diese beiden kannten unseren Zeitplan, und wenn wir auf das Grundstück kamen, um nachzusehen, gab es dort kein einziges Anzeichen von Leben.»
    «Nein!» rief Mr. Haynes aus. «Sie wollen sagen, ein Junge und ein Mädchen?»
    «Richtig», sagte Tom. «Wir hätten sie vielleicht nie erwischt, wenn sie nicht einen streunenden Hund zu sich genommen hätten, der zu jaulen anfing, als wir den Wagen in der Nähe der Scheune abstellten.» Dann wandte er sich der offiziellen Schuldfrage zu und sagte den Bentwoods, er sei gerade erst dagewesen und habe ihr Haus in der Woche zuvor kontrolliert. «Da sah alles ganz okay aus», sagte er. «Wir haben keine zerbrochenen Fensterscheiben oder sonstwas gefunden.» Sophie dachte an die Spottdrossel. Sie war schon lange tot, und sie wäre auf jeden Fall nicht mitten im Winter um das Haus herum geflogen. Sie warf einen kurzen Blick auf Toms undurchdringliches Gesicht. Vielleicht wußte er nicht einmal, daß er gelogen hatte; vielleicht gestand er sich eine Lüge nur dann ein, wenn sie widerlegt wurde.
    «Aber da liegt ein toter Vogel in der Badewanne», sagte sie mit leiser, unsicherer Stimme, «und der ist schon eine Weile tot.»
    Tom wandte sich zu Sophie und starrte sie schweigend an, seine Augen unverwandt in ihre bohrend. Dann sagte er ohne jeden Nachdruck: «Wir waren letzte Woche hier draußen.»
    «Ich messe mal dieses Fenster aus», sagte Mr. Haynes, «und komme gleich morgen früh, um es zu reparieren. Ich glaube, ich habe ein Stück Glas im Schuppen, daspassen könnte.» Er zog ein Maßband aus seiner Jackentasche. «Seht euch mal das an!» rief er vergnügt. «Ich war mir nicht mal sicher, daß es da ist, als ich hineingriff.»
    «Was sollen wir machen?» fragte Otto. «Müssen wir Gitter vor die Fenster tun?»
    «Ich glaube nicht, daß sie es noch einmal versuchen werden», sagte Tom und drehte Sophie den Rücken zu. «Ich meine, sie haben bei Ihnen wirklich
ganze
Arbeit geleistet. Es tut mir leid, daß das passiert ist. Aber wenigstens haben sie das Haus nicht angezündet. Draußen in Mascuit haben wir zwei Brände gehabt.»
    «Sie brennen ganze Häuser ab?» rief Haynes aus dem Schlafzimmer. Er ging zurück ins Wohnzimmer und versuchte unterdessen, das Maßband in sein Gehäuse zurückzurollen. «Das verdammte Ding ist kaputt», brummelte er.
    «Sie haben zwei Häuser bis auf die Grundmauern abgebrannt. Einer der Eigentümer ist in Europa, und wir können ihn nicht einmal erreichen.» Sophie glaubte oder bildete sich ein, aus Toms Stimme einen Hauch Genugtuung herauszuhören. Es war schwer zu sagen; er gab nicht viel mehr preis als sein Äußeres. Gott weiß, was in seinem Inneren vor sich ging.
    Tom ließ beim Wegfahren die Gangschaltung kampflustig krachen, dann stiegen Otto und Haynes in den Mercedes und fuhren davon.
    Sophie aß ein halbes Schinken-Sandwich und ein hartgekochtes Ei in der Küche, wo weniger beschädigt war als in den anderen Räumen.
    Später, als sie die Trümmer in Papiersäcke füllte, spürte sie, daß sie langsam ihre Beherrschung wiederfand. Während der Arbeit erhaschte sie durch das Küchenfenster einen Blick auf die Wiesen. Die zerbröckelnden Überreste einer alten Steinmauer fingen das Sonnenlichtin ihren mit Erde gefüllten Rissen ein. Sie las den toten Vogel mit einem Stück Küchenpapier auf und säuberte den Badezimmerboden, so gut sie konnte. Es gab kein Wasser, um ihn zu schrubben. Dann fand sie in dem kleinen Keller eine Schaufel und trug den Kothaufen hinaus hinter das Haus und warf ihn, so weit sie konnte.
    Als Otto

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