Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)
Menschheit.
Vielleicht verfolgen sie die Menschheit noch immer.
Die Instrumentalität hat in der Zwischenzeit sorgfältige Vorkehrungen getroffen, dass uns die Arachosianer nicht mehr finden können. Sie hat am Rande der Galaxis Netze der Täuschung ausgeworfen, um dafür zu sorgen, dass diese verlorenen, zerstörten Wesen uns nicht finden können. Die Instrumentalität weiß Bescheid und bewacht unsere Welt und alle andere Welten der Menschheit und hält den Schrecken von uns fern, zu dem Arachosia geworden ist. Wir wollen mit den Arachosianern nichts zu tun haben. Lasst sie ruhig Jagd auf uns machen. Sie werden uns doch nicht aufspüren.
Doch woher hätte Suzdal das wissen sollen?
Dies war die erste Begegnung eines Menschen mit den Arachosianern, und er traf sie nur in Gestalt einer Botschaft, in der eine Elfenstimme das Elfenlied vom Untergang angestimmt hatte und mit der perfekten, klaren Beherrschung der Alten Sprache eine Geschichte erzählte, die so traurig, so furchtbar war, dass die Menschheit sie bis heute nicht vergessen hat. Folgendes hat Suzdal gehört und anschließend die ganze Menschheit …
Die Arachosianer waren Kolonisten. Kolonisten konnten mit Segelschiffen auswandern, hinter ihnen her in den Kapseln treiben. Dies war die eine Möglichkeit.
Oder sie konnten hinausfahren mit Planoformschiffen, Schiffen, die von erfahrenen Männern gesteuert wurden und in den Weltraum 2 eintauchten und ihn wieder verließen und den Menschen neu erschufen.
Und sehr, sehr weite Entfernungen konnten sie mit der neuen Methode überwinden. Die einzelnen Kapseln wurden in ein gewaltiges Muschelschiff verfrachtet, einer gigantischen Ausgabe von Suzdals eigenem Schiff. Die Schläfer wurden eingefroren, die Maschinen überwacht, das Schiff beschleunigte bis über die Lichtgeschwindigkeit hinaus, tauchte unter den Raum weg, kam an einem unbekannten und nicht vorhersehbaren Ort wieder heraus und nahm Kurs auf das vielversprechendste Ziel. Es war ein Wagnis, aber mutige Menschen unternahmen solche Wagnisse. Wenn kein Ziel gefunden wurde, mochten die Maschinen auf ewig im Weltraum kreuzen, während die Menschen, obwohl durch Einfrieren geschützt, einer um den anderen verdarben, und ihr schwaches Lebenslicht erlosch.
Die Muschelschiffe waren die Antwort der Menschheit auf eine Überbevölkerung, der weder der alte Planet Erde noch seine Tochterplaneten gewachsen waren. Die Muschelschiffe trugen die Tollkühnen, die Verwegenen, die Romantischen, die Mutwilligen und manchmal auch die Kriminellen hinaus zu den Sternen. Immer wieder aufs Neue verlor die Menschheit die Spur dieser Schiffe. Die von der Instrumentalität ausgeschickten Kundschafter stolperten über menschliche Wesen, Städte und Zivilisationen, von hohem oder niedrigem Entwicklungsstand, Stämme oder Familien, dort, wo die Muschelschiffe niedergegangen waren, weit, weit über die fernsten Grenzen der Menschheit hinaus, wo die Suchinstrumente einen erdähnlichen Planeten entdeckt hatten und die Muschelschiffe wie große sterbende Insekten dem Planeten entgegengestürzt waren, ihre Passagiere weckten, auseinanderbrachen und sich selbst zerstörten. Aber sie ließen ihre Fracht wiedergeborener Menschen, die diese Welt besiedeln sollten, zurück.
Arachosia zeigte sich den Männern und Frauen, die auf ihm landeten, von seiner besten Seite. Wunderschöne Strände, wo wie an einer endlosen Riviera Klippen in die Höhe wuchsen, zwei helle, große Monde am Himmel, eine Sonne, die nicht zu weit entfernt war. Die Geräte hatten die Atmosphäre bereits getestet und dem Boden Wasserproben entnommen, hatten schon die Keime von Lebensformen der Alten Erde in die Atmosphäre und die Ozeane gestreut, so dass die Menschen nach ihrem Erwachen den Gesang irdischer Vögel hörten und wussten, dass die irdischen Fische bereits an die Ozeane angepasst waren und sich vermehrten. Ein gutes Leben, ein erfülltes Leben schien sie zu erwarten. Alles entwickelte sich vielversprechend.
Es lief ausgezeichnet für die Arachosianer.
Das ist die Wahrheit.
Und so wurde die Geschichte auch von der Kapsel erzählt.
Doch dann begann sie von der Wahrheit abzuweichen.
Die Kapsel verriet nicht die grausige, erbärmliche Wahrheit über die Arachosianer. Sie erfand eine Reihe plausibel klingender Lügen. Die Stimme, die auf telepathischem Wege aus der Kapsel drang, war die einer reifen, warmherzigen, glücklichen Frau – einer Frau in den besten Jahren, mit einer wohlklingenden tiefen
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