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Was danach geschah

Was danach geschah

Titel: Was danach geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kimmel
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Das Wesen aus dem Gerichtssaal erschien schon bald wieder an der Bürotür und begleitete Amina Rabuns Seele zurück in die Bahnhofshalle, wo sie mit den anderen Seelen warten sollte, bis ihr Fall erneut aufgerufen wurde.
    Luas sah mich argwöhnisch im flackernden Kerzenlicht an. Er versuchte abzuschätzen, wie ich zurechtgekommen war. »Wer bist du?«, fragte er.
    »Ich bin Brek Abigail Cuttler«, antwortete ich stolz. »So schwer war das gar nicht.«
    »Gut, sehr gut. Schauen wir, ob es auch so bleibt. Neue Präsentatoren laufen immer Gefahr, den Abstand zu den Seelen zu verlieren. Präsentationen können sehr verwirrend sein und die Wahrnehmung verzerren. Ich möchte, dass du bei deiner Urgroßmutter bleibst, bis du dich vollständig daran gewöhnt hast, ein anderes Leben in deinem eigenen zu beherbergen.«
    »Gut«, stimmte ich zu, da ich ohnehin nicht wusste, wohin ich sonst gehen sollte. Dies war einer der Vorteile in Schemaja – keine Pläne, keine Verabredungen.
    Luas erhob sich und blies die Kerzen aus. »In ein paar Tagen werde ich sehen, wie es dir geht, und mit dir den Fall besprechen.«
    »Prima«, sagte ich.
    Wir verließen das Büro und gingen den unendlich langen Flur zurück. Etwa auf halbem Weg zur Bahnhofshalle wurde eine Tür geöffnet, und ein gutaussehender junger Anwalt in dunkelblauem Anzug und weißem Hemd mit blaugold gestreifter, locker gebundener Krawatte trat heraus, als hätte er gerade seinen Arbeitstag beendet. Seine runde Drahtgestellbrille, die auf seiner steilen Nase ständig nach unten rutschen wollte, schien seine volle Aufmerksamkeit zu beanspruchen. Er bemerkte uns nicht und stieß beinahe rückwärts mit Luas zusammen, als er die Tür schloss.
    »He, vorsichtig«, warnte Luas, der ihm auswich, bevor er stehen blieb. »Ach, Tim Shelly, das hier ist Brek Cuttler.«
    Tim streckte seine rechte Hand aus, zog sie aber verschämt zurück, als er bemerkte, dass ich keine rechte Hand hatte, und tanzte mit mir den gleichen seltsamen Tanz, den ich aus meinem Leben zur Genüge kannte. Er wirkte sehr freundlich, doch ich hatte irgendwie ein ungutes Gefühl, als hätte ich ihn vor langer Zeit als Menschen kennengelernt, der er jetzt nicht zu sein schien.
    »Brek ist unsere neueste Rekrutin«, erklärte Luas. »Sie hat gerade ihren ersten Antragsteller kennengelernt.« Luas wandte sich zu mir. »Tim ist auch nicht sehr viel länger hier als du, Brek. Er hatte allerdings einen viel schwierigeren Start. Bei seiner ersten Begegnung mit einer Antragstellerin, einer Kellnerin, identifizierte er sich vollständig mit ihr und wollte meine Bestellung zum Frühstück aufnehmen – pochierte Eier und Toast, aber denk daran, Tim: natürlich ohne Butter. Erst als er anfing, mit mir zu flirten, erreichten wir eine vollständige Trennung der Persönlichkeiten.«
    Tim wirkte verlegen, doch ich fand die Geschichte urkomisch. Es fühlte sich gut an, wieder zu lachen. Es war lange her.
    »Da hast du einen guten Fang gemacht, Luas«, stimmte ich ein.
    »Mach dich nicht über mich lustig«, wehrte sich Luas. »Tim, oder vielmehr die Antragstellerin, war an mir nur interessiert, weil sie ihren Freund eifersüchtig machen wollte, der sich am anderen Ende der Theke mit einer hübschen Frau unterhielt.«
    Tim nickte zustimmend. »Ich kam mir wirklich verloren vor. Ich brauchte eine Weile, um ihre Erinnerungen von meinen zu trennen.«
    »So, ich muss mich um einige administrative Dinge kümmern«, sagte Luas. »Tim kennt den Weg nach draußen. Wärst du so nett, Miss Cuttler hinauszubegleiten?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Tim.
    »Wunderbar. Sie braucht immer noch die Augenbinde, wenn sie die Bahnhofshalle betritt.«
    »Alles klar.«
    »Wie gesagt, Brek, wir treffen uns demnächst, damit ich sehe, wie es dir geht«, fuhr Luas fort. »Sophia weiß, wie man mich erreicht, wenn es Schwierigkeiten gibt. Bitte bemühe dich nicht, Miss Rabuns Fall zu beurteilen. Dazu ist später noch Gelegenheit. Gewöhne dich nur an ihre Erinnerungen und Gefühle. Die können einen überwältigen, wie du bereits weißt. Du solltest dich vor allem entspannen. Sophia wird bei dir sein. Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Ja … ja, es geht mir gut«, antwortete ich.
    »Wenn sie anfängt, Bestellungen fürs Frühstück aufzunehmen, wissen wir, wer daran schuld ist«, frotzelte Tim.
    »Schuldig im Sinne der Anklage.« Luas verbeugte sich in gespielter Entschuldigung. »Ich muss los.«
    Wir blickten ihm hinterher, bis er

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