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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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besprechen, aber erst brauchst du ein heißes Bad.«
    Dem widersprach sie nicht. Sie zogen sich ihre noch klammen Kleider an, dann verließen sie die Hütte. Den Steg zu überqueren war kein Problem. Auch wenn er schmal war, so war sie doch so oft darübergegangen, dass sie das Geländer gar nicht brauchte.
    Michael wartete einen Moment, ehe er ihr von der Brücke folgte. Er hockte sich hin und untersuchte, was von dem Pfosten übrig war, der das Geländer an dieser Seite gehalten hatte. Er hatte ihn flüchtig gesehen, als er zum Ufer gerannt war, kurz bevor er ins Wasser gesprungen war. Was er jetzt erblickte, bestätigte seine Beobachtung. Der Pfosten war beinahe vollkommen durchgesägt worden, nur ein ganz dünner Streifen, kaum mehr als ein Span, war ganz gelassen worden. Alle drei Pfosten waren auf die gleiche Weise manipuliert worden. Der obere Teil des Geländers war nur gerade so noch von den Pfosten gehalten worden.
    Es war kein Unfall, sondern ein hinterhältiger Anschlag.
    Er erhob sich, holte tief Luft und verließ die Brücke.
    Caro schaute ihm in die Augen. »Ich benutze das Geländer praktisch gar nicht, wenn ich zur Insel hinübergehe. Und du, gestern?«
    In Gedanken begab er sich zum vorigen Tag zurück, erinnerte sich, dass er eine Hand auf das Holz gelegt hatte, am anderen Ende der Brücke, nicht weit von der Stelle, wo Caro an diesem Tag nach dem Geländer gefasst hatte. »Ja.« Er griff nach ihrem Arm. »Da war es noch fest.«
    Hatte der Täter gewusst, dass nur Caro und Mrs. Judson die Brücke benutzten und - da es Dienstag war - es am wahrscheinlichsten wäre, dass Caro sie als Nächste benutzen würde?
    Mit grimmig verkniffenen Lippen brachte er sie durch die Wiese. Sie gingen, so schnell sie konnten, zurück zum Haus. Sie betraten es über die Gartenhalle; er trennte sich von ihr im Flur, nicht ohne sie noch einmal daran zu erinnern, wie ratsam ein heißes Bad wäre.
    Sie warf ihm einen bissigen Blick zu und erwiderte mit einem Anflug ihrer sonstigen Scharfzüngigkeit: »Es ist kaum anzunehmen, dass ich von irgendjemandem in diesem Zustand gesehen werden will.« Ihre Handbewegung lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihr Haar, das nun, von Sonne und Wind getrocknet, doppelt so füllig wirkte, und noch unbezähmbarer. »Ich nehme die Hintertreppe.«
    Er sah sie eindringlich an. »Ich reite heim und ziehe mich um, dann treffen wir uns hier im Salon.«
    Sie nickte und entfernte sich; er schaute ihr nach, dann ging er zum Salon. Wie er es gehofft hatte, stand die Tür offen. Elizabeth saß am Fenster und stickte, während Edward auf einem Stuhl Platz genommen hatte und die Papiere vor ihm auf dem Tisch las. Aus dem Schutz der Schatten im Flur rief Michael leise Edward.
    Der sah auf, Michael winkte ihm. »Wenn Sie einen Moment für mich hätten?«
    »Ja, natürlich.« Edward sprang auf und kam zur Tür; mit weit aufgerissenen Augen betrachtete er Michael, zog die Tür hinter sich zu. »Was, zum Teufel, ist geschehen?«
    In ein paar knappen Sätzen berichtete ihm Michael alles. Mit grimmiger Miene schwor Edward, dafür zu sorgen, dass sich Caro nach ihrem Bad geradewegs in den Salon begab und dort wartete, sicher in seiner und Elizabeths Gesellschaft, bis Michael zurückkehrte.
    Zufrieden, dass er alles getan hatte, was er im Augenblick unternehmen konnte, ging Michael, um nach Hause zu reiten und seine übel zugerichteten Kleider loszuwerden.
    Zwei Stunden später kehrte er zurück, entschlossen und energisch.
    Während des Rittes nach Eyeworth, seines eigenen Bades und des anschließenden Anlegens frischer Kleider, wo er, nachdem er Mrs. Entwhistle und Carter beruhigt hatte, rasch etwas zu Mittag aß und dann wieder nach Bramshaw House zurückritt, hatte er mehr als genug Zeit nachzudenken - ohne die Ablenkung von Caros Nähe. Genug Zeit, um nicht nur über das nachzugrübeln, was gewesen sein könnte, sondern auch Schlüsse zu ziehen, auf ausreichend sicherer Grundlage fußend, von da aus weiter nach vorne zu schauen, wie sie weitermachen sollten, was sie tun mussten, um den zu entlarven, der hinter den - wie er inzwischen überzeugt war - vier Anschlägen auf Caros Leben stand.
    Er betrat den Flur. Caro, die seine Schritte hörte, schaute auf, als er in der Tür erschien, erhob sich. Edward stand ebenfalls auf.
    Elizabeth, die immer noch am Fenster saß, lächelte strahlend, nahm ihre Stickarbeit und stand auf. »Ich werde euch allein lassen, damit ihr in Ruhe die Angelegenheit besprechen

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