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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hatten.
    Er zog sie an sich, strich ihr das nasse Haar aus der Stirn und blickte ihr tief in die Augen, die jetzt mehr blau als silbern wirkten, von Furcht verdunkelt. Er küsste sie auf die Nasenspitze. »Halt dich einfach fest - ich bringe uns zur Insel.«
    Das tat er, achtete dabei sorgsam darauf, dem Sog der Strömung nach Kräften auszuweichen, ebenso wie den scharfkantigen Steinen unter der Wasseroberfläche, als sie sich der Insel näherten.
    Mit einiger Anstrengung hob sie den Kopf und erklärte atemlos: »Da ist ein kleiner Anlegesteg links - das ist die einzige Stelle, wo man leicht an Land kommt.«
    Er schaute sich um und entdeckte, was sie meinte - eine Anlegestelle, weniger als ein Quadratmeter groß. Ein paar grobe Sprossen bildeten eine Art Leiter aus dem Wasser. Wie er jetzt sah, war das Inselufer ansonsten sehr steil oder endete in einem Überhang und bot kaum hilfreiche Wurzeln oder Steine, an denen man sich aus dem Fluss ziehen konnte.
    Ein schmaler gepflasterter Pfad führte von der Anlegestelle zur Hütte. Er fasste sie fester und machte sich auf den Weg dorthin.
    Sie war am Ende ihrer Kraft und zitterte, als er die Stelle endlich erreichte. Sie lagen zusammengesunken nebeneinander auf dem Holz, rangen keuchend nach Atem und warteten einfach, dass sie wieder zu Kräften kamen.
    Mit den Schultern ans Ufer gelehnt, starrte er blind in den Himmel. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust. Nach ein paar Minuten drehte sie ihn zu ihm, hob schwach eine Hand an seine Wange. »Danke.«
    Er antwortete nicht - konnte es nicht. Er nahm ihre Finger in seine Hand, schloss die Augen, als ihm klar wurde, erschreckend klar, wie groß seine Angst gewesen war.
    Die Angst, sie zu verlieren, erschütterte ihn bis in seine Seele.
    Dann drangen das Gefühl, sie in den Armen zu halten, die schwache Wärme, die ihr Körper allmählich durch ihre nassen Kleider hindurch wieder ausstrahlte, und der sanfte Druck ihres Busens an seiner Seite, als sie Luft holte, in sein Bewusstsein, und Erleichterung erfasste ihn.
    Er merkte, dass er ihre Finger zu fest drückte, und lockerte seinen Griff, hob sie an seine Lippen. Ihre Blicke trafen sich, und Sorge verdunkelte ihre Augen.
    »Weißt du«, erklärte Caro leise und bemühte sich tapfer, nicht zu zittern, »langsam glaube ich, dass du Recht hast. Jemand trachtet mir nach dem Leben.«
    Schließlich konnte sie aufstehen und sich zur Hütte schleppen. Sie weigerte sich, von Michael getragen zu werden, musste sich aber schwer auf ihn stützen.
    Einmal in der Hütte angekommen, zogen sie sich die nassen Kleider aus; es gab sauberes Wasser, um sich den Schlamm abzuwaschen, und Handtücher, um sich abzutrocknen. Michael wrang ihre nassen Kleider aus, dann hängten sie sie in die Fenster, wo sie in dem warmen Sonnenschein und der leichten Brise am schnellsten trocknen würden.
    Sie fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das handtuchtrockene Haar, kämmte sich, so gut es ging, die verhedderten Haare. Dann kroch sie, in die Schals gehüllt, die ihre Mutter für den Winter hier deponiert hatte, auf Michaels Schoß, der mit den Schultern gegen das Kopfende des Tagesbettes gelehnt dasaß, und ließ sich von ihm einfach in die Arme nehmen.
    Seine Arme schlossen sich fester um sie; er hielt sie dicht an sich gedrückt, legte seine Wange auf ihr feuchtes Haar; sie verschränkte ihre Arme über seinen und schmiegte sich an ihn.
    Hielt sich an ihm fest.
    Er wiegte sie zwar nicht, aber sie fühlte sich so: geliebt, umsorgt und beschützt. Sie sprachen nicht; sie überlegte, ob es bei ihm aus demselben Grund geschah wie bei ihr - weil sie innerlich so aufgewühlt war, Gefühle so dicht unter der Oberfläche brodelten, dass sie fürchtete, sie würden einfach aus ihr hervorsprudeln, wenn sie die Lippen öffnete - einfach so, mir nichts, dir nichts, ohne einen Gedanken daran, was sie damit verriete, wohin es führen würde. Wozu sie sie vielleicht verpflichteten.
    Langsam ließen die leichten Schauer nach, die immer noch durch sie rannen - eine Kombination aus Kälte und Angst, vertrieben von seiner durchdringenden Körperwärme, die nach und nach in sie überging.
    Doch sie war es, die sich zuerst regte, die seufzte und seine Arme unter ihren wegschob.
    »Komm.« Er küsste sie leicht auf die Schläfe. »Lass uns unsere Kleider anziehen und zurück zum Haus gehen.« Sie drehte sich zu ihm um; er fing ihren Blick auf, fuhr mit derselben gelassenen, entschlossenen Stimme fort: »Wir müssen eine Menge

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