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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nehme an, wir tun lieber, was uns aufgetragen wurde.« Mit ihr zusammen drehte er sich um und begann langsam über die Terrasse zu schlendern. »Genießen Sie den Sommer bislang?«
    Elizabeth warf ihm ein resigniertes Lächeln zu. »Es ist hier nicht so aufregend wie in London, aber jetzt, da Tante Caro da ist, wird mehr los sein. Mehr Leute, die man trifft, mehr Gesellschaften, an denen wir teilnehmen.«
    »Also lernen Sie gerne neue Leute kennen?« Das war eine nützliche Eigenschaft bei der Frau eines Politikers.
    »Oh ja - nun, solange es einigermaßen junge Leute sind, wenigstens.« Elizabeth schnitt eine Grimasse. »Ich finde es grässlich anstrengend, mit irgendwelchen alten Langweilern oder Leuten, mit denen man nichts gemein hat, Konversation zu machen, aber Caro versichert mir, ich würde es noch lernen.« Sie machte eine Pause, dann fügte sie hinzu: »Allerdings muss ich sagen, am liebsten wäre mir, ich müsste es überhaupt gar nicht lernen.«
    Sie warf ihm ein strahlendes Lächeln zu. »Am liebsten würde ich bei den ganzen Gesellschaften einfach nur Spaß haben, bei all den Bällen und Redouten, anstatt mir deswegen Sorgen zu machen, dass ich mit diesem oder jenem reden müsste. Ich möchte es genießen, jung zu sein, zu tanzen, Ausfahrten zu machen und alles andere.«
    Er war einen Moment sprachlos.
    Sie lehnte sich auf seinen Arm und machte ausholende Gesten mit ihrer freien Hand. »Sie müssen sich doch noch daran erinnern, wie es war - der ganze Spaß, den einem die Hauptstadt bieten kann.«
    Sie blickte zu ihm auf, erwartete eindeutig von ihm, dass er lächelte und nickte. Nach seiner Zeit in Oxford hatte er die meiste Zeit als Sekretär bedeutender Männer gearbeitet; er war in London gewesen, aber langsam kam ihm der Verdacht, er habe sich in einer Parallelwelt befunden von der, die sie beschrieb. »Ah ... ja, natürlich.«
    Er verkniff sich die Bemerkung, dass es in der Tat lange her war.
    Sie lachte, als hätte er einen Witz gemacht. Sie erreichten das Ende der Terrasse, drehten um und gingen zurück. Sie fuhr fort, ihm von ihrer wunderbaren Zeit in London vorzuschwärmen, von Ereignissen und Menschen, die er nicht kannte und die ihn auch nicht interessierten.
    Als sie sich den Türen zum Salon näherten, erkannte er, dass sie kein Interesse an ihm bekundet hatte - an seinen Vorlieben, seinen Bekannten, seinem Leben.
    Im Geiste die Stirn runzelnd sah er sie an. Sie behandelte ihn nicht bloß wie einen Freund der Familie, sondern schlimmer, wie einen Onkel. Es war ihr überhaupt nicht in den Sinn gekommen ...
    »Endlich!« Caro trat aus dem Salon, entdeckte sie und lächelte. Sie kam zu ihnen. »Es ist ein so lauer Abend - genau richtig für ein angenehmes Intermezzo.«
    »Ah, meine liebe Caro. Sie müssen meine Gedanken erraten ...«
    Caro fuhr herum. Ferdinand war ihr auf die Terrasse gefolgt; er brach ab, als er merkte, dass auch andere da waren.
    Sie änderte ihre Richtung, fing ihn ab. »Mr. Anstruther-Wetherby und Elizabeth haben einen kleinen Spaziergang unternommen - wir wollten gerade in den Salon zurückkehren.«
    Ferdinand ließ seine Zähne weiß aufblitzen. »Excellente! Sie können hineingehen, und wir schlendern hier ein wenig umher.«
    Sie hatte vorgehabt, wieder in den Salon zu gehen, aber er schwenkte sie geschickt herum. Genauer gesagt halb herum -sie fasste ihn am Arm und wollte ihn gerade korrigieren, als sie Michael an ihre Seite treten spürte.
    »Eigentlich glaube ich nicht, Leponte, dass das Mrs. Sutcliffes Wünschen entspricht.«
    Die Abfuhr war nicht offen, sein Tonfall so unverbindlich, dass niemand daran hätte Anstoß nehmen können, aber dennoch war der Stahl unter den Worten nicht zu überhören.
    Im Geiste verdrehte Caro die Augen und widerstand nur mit Mühe der Versuchung, Michael beschwichtigend den Arm zu tätscheln und ihm zu versichern, dass sie bestens dazu in der Lage sei, alleine mit Möchtegern-Casanovas wie Ferdinand fertig zu werden. So schüttelte sie nur Ferdinands Hand ab, sodass er sie anschauen musste, statt sein trotziges Blickduell mit Michael fortzusetzen. »Mr. Anstruther-Wetherby hat Recht -ich habe keine Zeit für einen Spaziergang. Ich muss wieder hinein und mich um meine Gäste kümmern.«
    Ferdinand musste nachgeben.
    Sie wusste, dass er schmollen würde, aber dann fiel ihr auf, dass es eine günstige Gelegenheit war; sie wandte sich an Elizabeth. Die Männer konnten ihr Gesicht nicht sehen, sodass sie ihrer Nichte mit den Augen etwas

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