Was dein Herz dir sagt
mitteilen konnte. Sie schaute von ihr zu Ferdinand. »Du siehst erfrischt aus, meine Liebe - könntest du vielleicht helfen?«
Elizabeth blinzelte verwundert, dann setzte sie ein argloses Lächeln auf. »Ja, natürlich.« Sie nahm ihre Hand von Michaels Ärmel und drehte sich zu Ferdinand um. »Vielleicht könnten Sie mich zu Ihrer Tante begleiten, Sir? Ich hatte bislang kaum Gelegenheit, mich mit ihr zu unterhalten.«
Ferdinand war zu erfahren, um seinen Ärger zu zeigen. Nach kaum merklichem Zögern und mit einer höflich angedeuteten Verbeugung erklärte er, er sei entzückt.
Ferdinand griff nach Elizabeths Hand; Michael stellte sich hinter Caro. Es war eine kaum merkliche Bewegung, aber weder ihr noch Ferdinand entging sie. Ferdinands Lächeln wurde gezwungener. Elizabeths Hand fassend zog er sie dichter an sich, legte ihre Hand auf seinen Arm. »Ich werde mehr als das tun, meine Hübsche. Ich werde nicht von Ihrer Seite weichen und ...«
Was immer er sonst noch vorhatte, hörte Caro nicht mehr, da er sich weiter vorbeugte und seine Stimme senkte.
Caro kannte Elizabeth - und Edward - viel zu gut, um sich einzubilden, Ferdinand würde irgendwelche Erfolgserlebnisse haben, aber Elizabeth war klug genug, entzückt zu lachen, während sie an Ferdinands Seite den Salon betrat.
Sehr zufrieden mit Elizabeths Aufführung drehte sich Caro zu Michael um und achtete nicht weiter auf die Verärgerung, die sie hinter seiner höflichen Maske schlummern spürte. Er war verhältnismäßig gut darin, seine Gefühle zu verbergen, aber sie war eine diplomatische Gastgeberin mit langer Erfahrung, daher eine Expertin darin, die wahren Reaktionen der Menschen zu erraten.
Er war - wie erhofft - nicht nur frustriert, sondern auch verdutzt und ratlos und begann, auf der Hut zu sein. Sie wollten, dass er noch einmal darüber nachzudenken anfing; beinahe hätte sie die Daumen gedrückt, als sie seinen Arm nahm. »Der Herzog hat erwähnt, er würde gerne noch einmal mit dir reden.«
Wieder an seine Pflichten erinnert, begleitete er sie in den Salon zurück.
Sie sorgte dafür, dass er beschäftigt war - und nicht in Elizabeths Nähe. Ob ihm auffiel, dass Ferdinand mit Elizabeth flirtete, die klugerweise die Unschuld spielte und somit Ferdinand zu immer größeren Bemühungen anspornte, konnte Caro nicht sicher sagen; der Herzog wollte wirklich mit ihm reden. Michael hatte schon den richtigen Eindruck hinterlassen. Sie waren bald in eine ernste Diskussion versunken, die eine Weile dauerte. Während sie weiter die Runde unter ihren Gästen machte - bei diplomatischen Zusammenkünften gab es nie eine Zeit, da eine Gastgeberin sich ausruhen konnte -, bemühte sie sich, ihn im Auge zu behalten, aber gegen Ende des Abends entdeckte sie plötzlich, dass er verschwunden war.
Sie blickte sich im Raum um und merkte, dass Geoffrey ebenfalls fehlte.
»Verflixt!« Ein Lächeln aufsetzend, trat sie hastig zu Edward. »Sie sind in der nächsten Zeit im Dienst.« Sie senkte die Stimme: »Ich muss gehen und für euch die Kastanien aus dem Feuer holen.«
Edwards Augenbrauen hoben sich, aber er hatte an ihrer Seite schon mehr und schlimmere Krisen durchgestanden. Er nickte, und sie ging.
Nach einem letzten Blick in den Salon, bei dem sie sich vergewisserte, dass keine weiteren Katastrophen drohten, schlüpfte sie in die Eingangshalle. Catten stand hier Wache; er verriet ihr, dass Geoffrey Michael mit in sein Arbeitszimmer genommen hatte.
Ihr sank das Herz. Sicherlich war er doch nicht so verrannt in seine Idee, nachdem er Elizabeth den ganzen Abend über beobachtet hatte, nach all den ernsthaften Zweifeln, die ihr sorgfältig geplantes Verhalten in ihm geweckt haben musste, dass er an seinem Plan festhielt und auf seinem Antrag beharrte. Oder?
Sie konnte nicht glauben, dass er so dumm war.
Beinahe im Laufschritt eilte sie zum Studierzimmer. Mit nur einem knappen Klopfen an der Tür öffnete sie sie und trat ein. »Geoffrey, was ...«
Mit einem Blick nahm sie die Szene auf - beide Männer beugten sich über Karten, die auf dem Schreibtisch ausgebreitet waren. Erleichterung erfasste sie, die sie rasch hinter einem tadelnden Stirnrunzeln verbarg. »Ich weiß, du bist nicht daran gewöhnt, aber es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Angelegenheiten« - sie deutete auf die Karten - »aus dem Wahlkreis.«
Geoffrey grinste entschuldigend. »Noch nicht einmal Politik, fürchte ich. Einer der Zuflüsse ist verstopft. Die Stelle befindet sich
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