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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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standen und sich unterhielten, lauschte sie.
    Elizabeth schlug sich tapfer. »Das Supper ist wirklich nicht erwähnenswert, aber das Tanzen, besonders dicht an der Rotunde, ist herrlich aufregend. Man weiß nie sicher, neben wem man sich gerade befindet!«
    Vauxhall. Caro lächelte. Die Vergnügungsgärten genossen bei Diplomaten und Politikern keinen guten Ruf. Als sie mit Geoffrey weiterging, sah sie Elizabeth sich an ein Tau lehnen; als sie sich wieder aufrichten wollte, blieb die Rüsche an ihrer Schulter an dem rauen Hanf hängen. Eines der Driscoll-Mädchen kam ihr zu Hilfe.
    Elizabeth hatte schon versucht, ihren Sonnenschirm zu öffnen. Michael hatte ihn ihr wegnehmen und mühsam wieder schließen müssen, ihr erklären, warum sie ihn nicht aufspannen konnte.
    Caro erlaubte sich einen flüchtigen Blick in sein Gesicht; er sah ein bisschen mitgenommen aus, beinahe sogar ein wenig grimmig. Sich ein breiteres Lächeln verkneifend, schritt sie weiter.
    Da Ferdinand den Gastgeber spielen musste, würde es etwas dauern, ehe er Zeit hatte, ihr nachzustellen. Sie wusste um seine Absicht, vertraute aber auf ihre Fähigkeit, ihn abzuwehren. Als Camden Sutcliffes wesentlich jüngere Ehefrau war sie mehr als zehn Jahre lang das Ziel deutlich erfahrener Verführer gewesen - Lebemänner, Wüstlinge, zügellose Adelige. Ferdinand hatte keine Chance bei ihr. Genau genommen hatte das kein Mann. Sie hatte absolut kein Interesse an dem, was sie so unermüdlich anboten. Tatsächlich würden sie es gar nicht so unermüdlich anbieten, wenn sie wüssten ...
    Neben ihr räusperte sich Geoffrey. »Meine Liebe, ich wollte dich schon seit einer Weile etwas fragen.« Unter seinen buschigen Brauen betrachtete er ihr Gesicht. »Bist du glücklich, Caro?«
    Sie blinzelte verwundert.
    »Ich meine«, fuhr Geoffrey hastig fort, »du bist ja noch gar nicht alt und hast das Londoner Haus nicht wieder geöffnet, und ... nun ...« Er zuckte die Achseln. »Ich habe mich nur gewundert.«
    Sie auch. Leichthin lächelnd strich sie ihm über den Arm. »Das Haus in London habe ich nicht geöffnet, weil ich nicht sicher bin, was ich damit tun will, ob ich überhaupt wirklich dort wieder leben will.« So weit konnte sie es erklären. Ihre Gefühle laut auszusprechen verstärkte die merkwürdige Zwiespältigkeit, die sie für das Haus in der Half Moon Street empfand. Camden und sie hatten es als ihren Londoner Wohnsitz benutzt. Es lag in dem besten Teil der Stadt, es war weder zu groß noch zu klein, besaß einen reizenden Garten auf der Rückseite und war voller erlesener Antiquitäten, aber trotzdem ... »Ich bin mir ehrlich nicht sicher.«
    Sie mochte das Haus, aber wenn sie dort war ... etwas stimmte einfach nicht.
    »Ich, äh, habe mich gefragt, ob du schon einmal an eine neuerliche Ehe gedacht hast.«
    Sie schaute Geoffrey offen an. »Nein, gewiss nicht. Ich habe nicht die Absicht, erneut zu heiraten.«
    Seine Gesichtsfarbe wurde dunkler, er tätschelte ihr die Hand und blickte wieder nach vorne. »Es ist nur, dass - nun, wenn du es tust, dann hoffe ich, dass du diesmal mehr in der Nähe bleibst.« Seine Stimme wurde brummig. »Du hast Familie hier ...«
    Seine Worte verklangen; sein Blick blieb weiter nach vorne gerichtet. Caro folgte ihm zu Ferdinand, der neben seinem Kapitän am Steuerrad stand und ihm Anweisungen gab.
    Geoffrey schnaubte. »Ich möchte nur nicht, dass du einen fremden Lumpen nimmst.«
    Sie lachte, drückte seinen Arm. »Ehrlich, du kannst beruhigt sein. Ferdinand spielt ein Spiel, aber es ist keines, an dem ich irgendein Interesse habe.« Sie schaute ihrem Bruder in die Augen. »Ich werde ihm meine Gunst gewiss nicht schenken.«
    Er las in ihren Augen, dann nickte er. »Gut.«
    Eine halbe Stunde später dankte sie den Göttern, dass Geoffrey seine Sorge schon in Worte gefasst hatte und sie ihn so hatte beschwichtigen können, ehe Ferdinand seinen nächsten Zug machte. Sobald er mit seinem Kapitän fertig war, schaute er sie an. Mit beträchtlichem Geschick löste er Geoffrey an ihrer Seite ab, dann sonderte er sich mit ihr von den anderen Gästen auf dem Vorderdeck ab. Sie gestattete es, dass er mit ihr über das Deck spazierte - schlicht, weil es ein offenes Deck war; es gab eine Grenze bei dem, was er sich vor den Augen der anderen erhoffen durfte.
    Seine Tante eingeschlossen, die zu Caros eigener Überraschung ihren Neffen nicht aus dem Auge ließ, allerdings konnte sie nicht sagen, ob sie ihn einfach nur mit der ihr gewohnten

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