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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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meiste davon erledigt.«
    Sie fühlte Edwards Blick, sein Angebot, einzuschreiten; sie ignorierte es. »Nein, Edward war Camdens Adjutant. Er hat ihn bei gesetzlichen, die Regierung betreffenden und diplomatischen Angelegenheiten unterstützt. Allerdings ist das Gebiet, auf dem in Wahrheit die wichtigsten Entscheidungen getroffen werden, und sind die Wege, über die am meisten Einfluss darauf genommen wird - so wie es immer schon war - in den Salons und Ballsälen der Botschaften zu finden. Mit anderen Worten, während der Botschafter und seine Adjutanten den Schlachtplan ausführen, ist es die Gattin des Botschafters, die für sie das Feld bereitet, auf dem sie manövrieren.«
    Sie schaute wieder nach vorne, atmete tief ein, um sich zu beruhigen, rang um ihre gewöhnlich unerschütterliche Fassung, war überrascht, dass sie sie vorübergehend im Stich gelassen hatte. Es gab schließlich einen offenkundigen Grund für Michaels Nachhaken. »Wenn die Gerüchte stimmen und du dich in Kürze selbst im Auswärtigen Amt wiederfindest, musst du berücksichtigen, dass ohne die richtige Frau ein Botschafter, egal wie fähig er sonst sein mag, stets im Nachteil sein wird.«
    Gelassen wandte sie den Kopf und schaute ihm kühl in die blauen Augen.
    Seine Lippen verzogen sich, aber sein leicht ironisches Lächeln gelangte nicht bis in seine Augen. »Man hat mir gesagt, dasselbe gälte auch für Minister.«
    Sie blinzelte.
    Michael schaute weg, und sein Lächeln vertiefte sich, als er sah, dass Elizabeth und Edward vorausgeritten waren; der Weg wurde so schmal, dass immer nur zwei Pferde nebeneinandergehen konnten. »Alle wissen«, bemerkte er leiser, sodass nur Caro ihn hören konnte, »dass Camden Sutcliffe ein ausgezeichneter Botschafter war.«
    Er richtete seinen Blick wieder auf ihr Gesicht. »Zweifellos hat er es verstanden ...« Er brach ab, entdeckte verwundert einen schmerzlichen Ausdruck in ihren Augen - einen flüchtigen, aber heftigen Schmerz, der so tief ging, dass es ihm den Atem raubte. Was er hatte sagen wollen, war wie weggefegt. Er hatte sie aufgezogen, um ihr eine Reaktion zu entlocken, mehr über sie zu erfahren ...
    »Caro?« Er griff nach ihrer Hand. »Geht es dir gut?«
    Sie blinzelte, lenkte ihr Pferd ein Stück von ihm weg, wich seiner Hand aus und schaute wieder nach vorne. »Ja, bestens.«
    Ihre Stimme war kühl, zurückhaltend; er konnte sich nicht dazu überwinden, sie weiter auf die Probe zu stellen. Auch wenn ihr Ton ruhig und gelassen war, spürte er, dass sie das Mühe kostete. Er hatte das Gefühl, sich entschuldigen zu müssen, war sich aber nicht sicher, wofür. Ehe er sich einfallen lassen konnte, was er zu tun vermochte, um es - was auch immer -wiedergutzumachen, gaben Elizabeth und Edward ihren Pferden die Sporen und ritten voraus, als der Weg sich weitete und in eine Lichtung mündete.
    Caro berührte mit den Fersen die Flanken der Stute und setzte ihnen nach, holte sie ein. Mit wachsender Frustration lenkte er Atlas hinter ihr her.
    Die Lichtung war so groß wie ein Acker, hie und dort mit Eichen bestanden. Fast in der Mitte stand ein Monument, vor etwa achtzig Jahren dort errichtet vom Grafen de La Warr, um die Stelle zu kennzeichnen, wo William II., wegen seines roten Haares als Rufus bekannt, am 2. August 1100 umgekommen war. Obwohl er einen Wendepunkt in der Geschichte des Landes bezeichnete, stand der Gedenkstein verhältnismäßig schmucklos und schlicht in der Stille des Waldes.
    Edward und Elizabeth hatten ihre Pferde unter den ausladenden Zweigen einer alten Eiche angehalten. Edward saß ab und band seine Zügel an einen Ast. Er drehte sich um, aber ehe er zu Elizabeth gehen konnte, die darauf wartete, dass er ihr aus dem Sattel half, ritt Caro heran. Mit einer herrischen Geste, die so gar nicht zu ihr passte, rief sie ihn an ihre Seite.
    Ohne Zögern folgte Edward ihrem Befehl.
    Michael zügelte Atlas, schwang sich von seinem Pferd und schaute zu, wie Edward Caro von Calista hob. Er befestigte seine Zügel auch an dem Baum, dann ging er zu Elizabeth und hob sie aus dem Sattel.
    Mit einem strahlenden Lächeln deutete Caro auf den Stein und machte eine Bemerkung zu Edward; dann gingen sie über das Gras darauf zu. Elizabeth beruhigend zulächelnd ging Michael neben ihr her, als sie den beiden anderen folgten, um sich das Denkmal anzuschauen.
    Dieser Augenblick war beispielhaft für die folgende Stunde. Caro schien wild entschlossen zur Fröhlichkeit; sie lächelte, lachte und

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