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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Haare legen, brach aber in letzter Sekunde ab. Stattdessen hielt sie ihn weiter in den Händen, als sie gemeinsam die Stufen hinabgingen, spielte damit, sodass er ihr nicht den Arm bieten konnte. Nicht dass er Anstalten dazu gemacht hätte. Er schlenderte nur an ihrer Seite, sein Gang lässig, seine Schritte ihren angepasst - beinahe gemächlich.
    Sie gingen durch den schattigen Obstgarten, und sie spürte, wie sie sich weiter entspannte. Trotz der seltsamen Panik, die nie weit weg zu sein schien, wenn er in der Nähe war, war ihr jüngster Plan wie erhofft aufgegangen. Es war ihr gelungen, und sie hatte es eigentlich recht gut überstanden. Sicher würde er einsehen, dass ein Unschuldslamm, eine verhältnismäßig unerfahrene junge Frau wie Elizabeth nie mit so bedeutenden gesellschaftlichen Ereignissen klarkäme, die sie als seine Gattin organisieren müsste.
    Als Camdens Braut war Caro mit noch weniger Vorbereitung, als Elizabeth jetzt besaß, in die gefahrvollen Gewässer der hohen Diplomatie geworfen worden. Sie konnte sich noch gut an das lähmende Entsetzen erinnern, die Magenschmerzen - das wünschte sie keiner jungen Dame und gewiss nicht ihrer eigenen Nichte.
    Da der Ball und alles, was dazugehörte, nun vor ihm ausgebreitet worden war, würde er es selbst erkennen.
    Sie holte tief Luft, hob das Kinn. »Elizabeth ist zu einem Picknick mit den Driscolls und Lord Sommerby aufgebrochen.« Sie lächelte Michael an. »Sie hasst Einladungen - immer wieder Wort für Wort dasselbe schreiben -, aber ...«
    Michael entging die Anspannung in ihrer Stimme nicht, als sie fortfuhr und sich bemühte, auf Elizabeths Jugend und Unerfahrenheit hinzuweisen, ohne zu offenkundig zu werden. Das war gewiss der eigentliche Grund ihres Besuches hier bei ihm, wahrscheinlich sogar hinter dem ganzen Vorschlag mit dem Ball. Dass sie versuchte, ihn davon abzubringen, um Elizabeths Hand anzuhalten, das stand nicht länger in Frage für ihn. Doch dieser Manipulationsversuch beunruhigte ihn nicht länger. Was sie dazu bewogen hatte, ihr Schweigen, ihre Einstellung, vor allem aber ihre Verletzlichkeit und die Panik, die er von Zeit zu Zeit flüchtig hinter ihrer selbstsicheren, fähigen Fassade entdeckte, dagegen schon.
    Elizabeths Gesicht und auch Edwards erschienen vor seinem geistigen Auge, aber es war der Wunsch, Caro weitere Anstrengungen zu ersparen, der ihn bewog, nach ihrer Hand zu greifen.
    Sie untermalte gerade ihre Worte mit Gesten; er fing ihre Finger in der Luft und war nicht überrascht, als sie jäh verstummte.
    Sie blieb stehen, drehte sich zu ihm um und schaute ihn aus großen Augen an. Er erwiderte ihren Blick; er war sich deutlich bewusst, dass sie vom Haus nicht länger gesehen werden konnten, dass das dichte Blätterdach der Obstbäume sie vollkommen verdeckte. »Du musst dir wegen Elizabeth keine Mühe mehr geben.«
    Er fasste ihre Hand anders, hielt ihre Finger fest in seinen und trat näher. An der steilen Falte zwischen ihren Brauen und der Frage in ihrem Blick erkannte er, dass sie nicht ganz begriff, was er meinte.
    »Du musst mir das mit Elizabeth nicht länger klarmachen.« Seine Mundwinkel hoben sich ironisch. »Du hast mich überzeugt.«
    Caro starrte in seine blauen Augen. Nie zuvor in ihrem ganzen Leben war sie so aus der Bahn geworfen worden. Und außerdem war er so nah, sie spürte ihn zu deutlich ...
    Wie lange wusste er es schon?
    Der Gedanke riss sie aus dem Bann, unter dem sie gestanden hatte. Sie kniff die Augen zusammen. Meinte er wirklich, was sie dachte? »Du hast deine Meinung geändert? Du willst Elizabeth keinen Antrag mehr machen?«
    Er lächelte. »Ich bin eines Besseren belehrt.« Er hob ihre Hand an die Lippen, streifte ihren Handrücken ganz leicht mit seinem Mund. »Elizabeth ist nicht länger meine ideale Braut.«
    Die Berührung seiner Lippen sandte ein Prickeln über die Haut an ihrem Arm, aber das ging unter in der unendlichen Erleichterung, die sie erfasste.
    Erst da erkannte sie, dass sie sich ihres Erfolges nicht wirklich sicher gewesen war, dass es ihr gelingen würde, Elizabeth zu retten. Und ihr war bis jetzt auch nicht klar gewesen, wie wichtig es ihr war, Elizabeth vor einer unglücklichen Ehe mit einem Politiker zu bewahren.
    Sie lächelte erfreut, ohne etwas zurückzuhalten, unternahm keinen Versuch, ihre Freude zu verhehlen. »Ich bin so froh.« Ihr Lächeln wurde breiter. »Es wäre nicht gut gegangen, weißt du?«
    »Ja, das habe ich begriffen.«
    »Gut.« Sie konnte nicht

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