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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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überstürzen. Doch als er an diesem Morgen vom Frühstückstisch aufgestanden war, hatte er sich der Einsicht stellen müssen, dass das nicht länger galt.
    Neben allem anderen hatte er herausgefunden, dass er viel mehr mit seinem Schwager gemein hatte, als er zuvor angenommen hatte.
    Dass Devil Honoria vor aller Gefahr beschützen würde, egal ob sie geschützt werden wollte oder nicht, stand außer Frage. Er wusste gut, wie sehr das seine Schwester ärgerte, aber gleichzeitig auch, wie rücksichtslos Devil in dieser Hinsicht sein konnte - und einmal sogar schon gewesen war. Und er hatte sich oft gefragt, was seinen Schwager dazu trieb. Was die Quelle dieses machtvollen Beschützerinstinkts war. Auf den meisten anderen Gebieten fügte sich Devil willig Honorias Wünschen.
    Und jetzt hatte Michael sich mit derselben Krankheit infiziert, die er bei Devil beobachtet hatte.
    Er hatte eine rast- und ruhelose Nacht verbracht; als er mit dem Frühstück fertig war, hatte er sich damit abgefunden, dass das hohle Gefühl irgendwo unterhalb seines Brustbeins kein Hunger war.
    Glücklicherweise war Caro ja schon einmal verheiratet gewesen; sie würde mit seiner Reaktion sicherlich keine Probleme haben.
    Vorausgesetzt natürlich, dass sie die wahre Natur seines Interesses an ihr erkannte und akzeptierte.
    Er war auf dem Weg, um mit ihr zu sprechen, um sicherzustellen, dass - was auch sonst zwischen ihnen geschah - sie in diesem Punkt unmissverständlich Bescheid wusste.
    Um die Tatsache, dass er sie zur Frau wollte.
    Atlas der Fürsorge von Geoffreys Stallmeister überlassend, ging er durch die Gärten zum Haus. Als er das letzte Stück Rasen überquerte, das zur Terrasse führte, ließ ihn das Geräusch einer Schere, gefolgt von einem Rascheln, nach links sehen.
    Etwa fünfzig Schritt entfernt stand Caro in der Mitte des in einer Geländesenke angelegten Rosengartens und schnitt die verwelkten Blüten von den blühenden Büschen.
    Die Gartenschere fest in der Hand, befreite Caro die schweren Zweige von den grünen Hagebutten, ließ sie zu Boden fallen oder warf sie auf den Gartenweg. Hendricks, Geoffreys Gärtner, würde nachher aufräumen und ihr ihren Fleiß danken; das Entfernen der welken Blüten, um die wuchernden Ranken dazu zu veranlassen, noch stärker auszutreiben, war eine überaus befriedigende Tätigkeit. Und seltsam beruhigend, in gewisser Weise half es sogar, die panische Aufregung zu beschwichtigen, die sie verspürte, wann immer sie an Michael dachte.
    Was für ihren Geschmack viel zu oft war.
    Sie hatte keine Ahnung, was das Gefühl bedeutete, keine Erfahrung von früher, auf die sie zurückgreifen konnte, nur der Instinkt warnte sie, dass sie auf schlüpfrigem Boden stand, was ihn betraf, und sie hatte schon vor Langem gelernt, ihren Instinkten zu trauen.
    Die Entdeckung, dass sie sich nicht sicher sein konnte, ihn zu lenken, ja, sie sich sogar nicht länger mehr sicher war, ihn jemals erfolgreich beeinflusst zu haben, hatte ihr gewohntes Selbstbewusstsein untergraben. Ihre Kapitulation vom vorigen Abend, als so weise sie sich auch in der Rückschau erwies, war ein weiterer Grund zur Sorge - seit wann war sie so empfänglich für die nachdrücklichen Überredungsversuche eines anmaßenden Mannes geworden?
    Sicher, er war wild entschlossen gewesen, aber warum hatte sie sich gefügt? Nachgegeben? Sich ergeben?
    Beunruhigt runzelte sie die Stirn und schnitt mit Schwung einen ganzen Bausch welker Blüten ab.
    Sie hielt inne, das Stirnrunzeln verschwand ... und sie spürte ein warmes Prickeln, eine wachsende Aufregung ergriff ihre Nerven.
    Die Brust wurde ihr eng. Sie schaute auf - und sah ihre Nemesis, lebensgroß, an den steinernen Torbogen gelehnt, wie er sie beobachtete. Im Geiste fluchte sie auf Portugiesisch; die Wirkung, die er auf sie hatte - was auch immer es war -, wurde nur schlimmer. Jetzt konnte sie sogar schon seinen Blick aus zehn Schritt Entfernung spüren.
    Ein Lächeln spielte um seine Lippen. Er stieß sich von dem Bogen ab und kam zu ihr.
    Rücksichtslos ihre außer Kontrolle geratenen Sinne unterdrückend, antwortete sie mit einem genau bemessenen Lächeln, ein willkommen heißendes Lächeln, wie um einen alten Freund zu grüßen - ein absichtliches Zeichen, dass das und nicht mehr ihre Beziehung war. »Guten Morgen - suchst du Geoffrey? Ich glaube, er ist gegangen, sich die Südfelder anzuschauen.«
    Sein Lächeln vertiefte sich; seine Augen blieben auf sie gerichtet. »Nein. Ich bin nicht

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