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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Michael - er war keine Bedrohung für sie.
    Ihre Sinne weigerten sich, auf sie zu hören.
    Zu ihrer wachsenden Verwunderung stellte sie fest, dass sie, je näher er kam, seine Absichten desto klarer in seinem Blick lesen konnte. Erschreckt erkannte sie, dass er die Maske des souveränen Politikers abgelegt hatte und sie anschaute, als ...
    Er kam weiter näher, beinahe wie auf der Pirsch.
    Da begriff sie. Ihre Augen wurden groß. Abrupt schwang sie herum und deutete auf den See. »Es ist... wirklich ... eine schöne Aussicht.«
    Es war ihr gerade so gelungen, die Worte herauszuquetschen. Sie wartete angespannt, beinahe bebend.
    »Allerdings.« Sein Atem strich über die feinen Härchen in ihrem Nacken.
    Ihre Sinne gerieten in Aufruhr; es fühlte sich an, als würde eine liebkosende Flamme in ihrem Rücken brennen. So nah. Gleich würde er die Hand ausstrecken und sie anfassen, den Arm um sie legen. Sie gefangen nehmen.
    Panik erfasste sie mit voller Wucht.
    »Oh«, sie machte einen Schritt nach rechts und ging zum nächsten Fensterbogen, »wenn man hier steht, kann man die Stelle am Seeufer sehen, wo die Rhododendren blühen.«
    Sie wagte es nicht, zu ihm zu schauen. »Und sieh nur!« Sie deutete zum Wasser. »Da ist eine Entenfamilie. Es sind« - sie zählte - »zwölf kleine Entenküken.«
    Angespannt wartete sie, achtete aus dem Augenwinkel auf jede Bewegung links. Plötzlich merkte sie, dass er um sie herumgegangen war und jetzt rechts neben ihr stand.
    »Caro.«
    Sie unterdrückte ihren Aufschrei; sie war so angespannt, dass ihr schwindelig wurde. Er war direkt neben ihr, hinter ihr. Mit einem Schritt nach links wirbelte sie herum und starrte ihn an, während sie dem steinernen Bogen ihren Rücken zuwandte. »Was - was genau soll das werden, Michael?«
    In ihrer Panik und mit ihren weit aufgerissenen Augen konnte sie noch nicht einmal ein Stirnrunzeln zustande bringen. Außerdem war es ja Michael...
    Sie hatte sich nicht mehr unter Kontrolle, fühlte sich verwirrt und auch ein bisschen gekränkt.
    Er war stehen geblieben, wartete reglos, während er sie aus seinen blauen Augen eindringlich musterte ... sie hatte den Eindruck, so gut sie es durch das Chaos ihrer eigenen Gefühle wahrnehmen konnte, dass er ebenso ratlos war wie sie.
    Er hielt den Kopf schief; mit zusammengekniffenen Augen stellte er sich vor sie.
    Es gelang ihr, einzuatmen. »Was soll das, Michael?«
    In ihrem Tonfall hörte man ihre wahre Frage, warum er sie so beunruhigte, sie so in Panik versetzte und ihr Angst machte. Das lockere, freundschaftliche Verhältnis zerstörte, das sie bis eben verbunden hatte.
    Seine Augenlider zuckten, dann seufzte er und schaute ihr in die Augen.
    Mit einem Mal erkannte sie, dass er ebenso angespannt war wie sie.
    »Ich wollte, dass du lange genug still stehst, damit ich meine Hände auf dich legen kann.«
    Die Antwort steigerte ihre Panik nur, aber auch so konnte sie kaum ihren Ohren trauen. Sie blinzelte, es gelang ihr, sich in einen Mantel eisiger Missbilligung zu hüllen, den sie so dringend brauchte. »Hast du noch nicht gehört? Ich bin die >lustige Witwe<. Ich spiele niemals irgendwelche Spielchen dieser Art.« Die Worte mit fester Stimme gesprochen zu hören gab ihr neuen Mut. Sie hob das Kinn. »Nicht mit dir, mit keinem Mann.«
    Er bewegte sich nicht, sondern musterte sie weiter mit gerunzelter Stirn. Ein Moment verstrich, dann fragte er: »Was verleitet dich zu der Annahme, ich sei an einem Spielchen interessiert?«
    Der unangenehme Verdacht drängte sich ihr auf, dass sie nicht über dasselbe sprachen - aber das konnte nicht sein. In seinen Augen glomm ein Licht, eine Absicht, die sie erkannte...    
    Michael nutzte ihre Verwirrung, machte zwei Schritte, bis er direkt vor ihr stand. Ihre Anspannung nahm zu, und ehe sie fliehen konnte, legte er ihr seine Hände um die Taille.
    Sie zwischen sich und dem Steinbogen hinter ihr gefangen haltend, blickte er ihr tief in die Augen. »Ich habe kein Interesse an irgendwelchen Spielchen.«
    Zwischen seinen Händen zitterte sie, aber ihre Panik, die zwar noch da war, musste sich gegen eine überraschende Entdeckung behaupten. Sie hob die Hände, eigentlich um ihn auf Abstand zu halten, aber dann blieben sie wie erschöpft auf seiner Brust liegen.
    Er ignorierte die Berührung, die ihn seltsam bewegte, wartete und ließ ihr die Zeit, sich so weit zu beruhigen, dass sie wieder zu atmen begann. Sie betrachtete sein Gesicht, fand sich damit ab, dass er sie erwischt

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