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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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führten. Er begleitete sie durch die Türen zu der Stelle in der Eingangshalle, wo die Herzogin und die Gräfin warteten, um die Gäste zu empfangen.
    Die Damen begrüßten sich, machten sich gegenseitig höfliche Komplimente zu ihren Toiletten, ehe sich die Herzogin an Michael wandte. »Wir sind entzückt, dass Sie kommen konnten, Mr. Anstruther-Wetherby. Es ist unsere Hoffnung, dass wir uns noch oft in den kommenden Jahren treffen.«
    Er machte eine Verbeugung und richtete sich wieder auf, antwortete mit lässiger Selbstsicherheit; als er sich umdrehte, bemerkte er Caros billigende Miene.
    Beinahe als finge sie an, ihn als ihren Schützling zu betrachten ... er verkniff sich ein Lächeln. Mit seiner gewohnten Eleganz nahm er ihren Arm und steuerte sie in den Empfangssalon.
    Sie blieben auf der Schwelle stehen, blickten in die Runde, orientierten sich. Das Stimmengemurmel nahm kurz ab, als sich die Anwesenden nach den Neuankömmlingen umschauten, ehe sie sich wieder ihren Gesprächen zuwandten.
    Er sah zu Caro, die angespannt neben ihm stand - beinahe vibrierte sie vor freudiger Erwartung. Selbstvertrauen, Sicherheit und eine gewisse Abgeklärtheit spiegelten ihre Miene und ihre Haltung wider. Sein Blick glitt über sie, verstohlen musternd; wieder spürte er primitives Besitzdenken in sich aufwallen.
    Sie war die Frau, die er brauchte und die er haben würde.
    Sich an seinen Plan erinnernd, drehte er sich in Richtung Kamin. »Zuerst zum Herzog und dem Grafen, richtig?«
    Sie nickte. »Selbstverständlich.«
    Es war einfach genug, an ihrer Seite zu bleiben, während sie durch den Salon schlenderten, bei jeder Gästegruppe stehen blieben, begrüßt oder vorgestellt wurden. Sein Gedächtnis war beinahe so gut wie Caros; sie hatte bei ihrer Vorhersage, wer da sein würde, überwiegend Recht behalten. Die, mit denen sie nicht gerechnet hatte, waren zwei Herren vom Auswärtigen Amt und einer von der Handelskammer, alle in Begleitung ihrer Gattinnen. Alle drei erkannten ihn sogleich, jeder von ihnen nahm sich die Zeit, bei ihm stehen zu bleiben und seine Verbindung zu dem Herzog und dem Grafen sowie dem noch abwesenden Botschafter zu erklären.
    Als er sich wieder umdrehte, musste er feststellen, dass Ferdinand Leponte sich der Gruppe angeschlossen hatte und nun auf Caros anderer Seite stand.
    »Leponte.« Der Portugiese und er nickten einander zu -höflich, aber in Lepontes Fall argwöhnisch und abschätzend. Da er sich bereits seine Meinung über Ferdinand gebildet hatte, fand er sich damit ab, wenigstens äußerlich die Versuche des Portugiesen zu ignorieren, seine - warum um den heißen Brei herumreden? - auserwählte Braut zu verführen.
    Mit der Auslösung eines diplomatischen Zwischenfalls würde er sich nicht dem Premierminister empfehlen. Außerdem war auch Caros Ruf - dessen wahre Bedeutung der andere aber erst noch begreifen musste - ein klarer Hinweis darauf, wie unwahrscheinlich es war, dass sie Hilfe dabei brauchte, Leponte unverrichteter Dinge seiner Wege zu schicken. Bessere Männer hatten es versucht und waren gescheitert.
    Während er mit dem polnischen diplomatischen Geschäftsträger plauderte, verfolgte er aus dem Augenwinkel, wie Ferdinand zugegebenermaßen beachtlichen Charme aufwandte, um Caro von seiner Seite wegzulocken; ihre Hand ruhte immer noch auf seinem Arm. Er war sich des Gewichts ihrer Finger überdeutlich bewusst. Sie bewegten sich nicht, zuckten nicht oder klopften, sie blieben einfach dort, wo sie waren. Demzufolge, was er von dem Gespräch zwischen ihnen mitbekam, machte der Portugiese nur wenig Fortschritte.
    Ferdinand: »Ihre Augen, teuerste Caro, sind silberne Monde im Himmel Ihres Gesichtes.«
    Caro [mit hochgezogenen Brauen]: »Wirklich? Zwei Monde - wie seltsam.«
    In ihrem Tonfall war genau das richtige Maß an Belustigung, um jegliche Liebhaber-Absichten, die Ferdinand hegen mochte, im Keim zu ersticken. Michael warf einen flüchtigen Blick auf sein Gesicht und sah in Ferdinands dunklen Augen Verärgerung aufflackern, ein kaum merkliches Zusammenpressen seiner Lippen, ehe er wieder die Maske des charmanten Taugenichts aufgesetzt hatte und einen neuerlichen Versuch unternahm, Caros Wälle zu stürmen.
    Michael hätte ihn davon unterrichten können, dass jeder so geartete Versuch fruchtlos wäre. Es war notwendig, Caro zu überraschen und unbemerkt hinter ihre Verteidigungslinien zu schlüpfen. Sobald sie die Schilde erst einmal ausgefahren hatte und sie wieder ihre Tugend

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