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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ohne Zwischenfall gut, dann wechselte die Gesellschaft hinüber in den Ballsaal. Der Zeitpunkt war genau richtig gewählt; die Dinnergäste hatten gerade genug Zeit, um die Blumenarrangements gebührend zu bewundern und die mit Girlanden geschmückte Terrasse samt der Rasenflächen und Wege dahinter, die von Lämpchen erhellt wurden, zu bemerken, das Zelt mit den Stühlen und den bereits fürs Supper aufgestellten und gedeckten Tischen. Dann kamen die ersten Ballgäste.
    Alles war, wie es sein sollte, als sie eintraten.
    Michael kehrte an Caros Seite zurück, als sie zusammen mit Geoffrey die neuen Gäste begrüßte. Sie blickte flüchtig zu ihm, machte aber keine Bemerkung, steuerte die Neuankömmlinge einfach zu ihm, sorgte dafür, dass er mit jedem ein paar Worte wechseln konnte. Da die meisten aus der Gegend stammten, fiel niemandem etwas an dem Arrangement auf. Geoffrey, das ehemalige Parlamentsmitglied, Caro, seine Schwester, und Michael, das gegenwärtige Parlamentsmitglied - es war so, wie es sich gehörte.
    Als der Strom neu eintreffender Gäste schließlich abriss, berührte Michael Caro am Arm. Mit den Augen deutete er zur russischen Delegation, die sich im Augenblick in Gesellschaft des zurückhaltenden Gerhardt Kosminsky befand. Er drückte ihr den Arm, dann ging er, schlenderte durch die Menge, blieb hie und da stehen, um ein paar Worte zu wechseln, um schließlich bei den Russen anzukommen und Kosminsky abzulösen. Er hatte sich mit dem Polen darauf verständigt, dass immer jemand die Russen im Auge behalten sollte, wenigstens bis die Veranstaltung in Schwung kam.
    Orlov, dem ältesten Russen, zunickend, schickte Michael sich daran, seinen Part zu spielen. Abgesehen von allem anderen, würde ihm sein selbstloser Dienst bei Caro Pluspunkte einbringen. Berücksichtigte man seine Pläne für den späteren Abend, würde das nicht schaden.
    Inzwischen hatte das Mittsommerfest genug ältere Diplomaten herbeigelockt, um sie den Abend über mit Tanzpartnern zu versorgen. Er war groß genug, um über die meisten Köpfe hinwegsehen zu können. Während er mit den Russen plauderte, später dann mit den Preußen, den Österreichern und schließlich den Schweden, ließ er das zierliche Diadem, das sie in den Haaren trug, nicht aus den Augen. Sie war ständig in Bewegung.
    Er sah Ferdinand an einer Wand stehen, sie beobachten; er wünschte ihm in Gedanken viel Glück - in dieser Umgebung, wo sie in ihrer Rolle als Gastgeberin aufging, wäre es schlicht unmöglich, Caro abzulenken; sie würde es unter keinen Umständen zulassen. Von niemandem. Er kannte seine Grenzen. Später sah er Ferdinand wieder, diesmal schmollend, und schloss daraus, dass der gut aussehende Portugiese seine Lektion hatte lernen müssen.
    Es gab eine Zeit und einen Ort für alles. Das einzige schwache Glied in seiner Strategie lag darin, dass er dafür sorgen musste, dass er der Herr war, der Caros Hand hielt, wenn der Walzer begann, der das späte Buffet eröffnete. Während einer Tanzpause blieb er neben dem Podest mit den Musikern stehen. Seinen Worten verlieh er mit der einen oder anderen Guinea Nachdruck. Als die ersten Takte des Walzers erklangen, war er gerade zu Caro zurückgekehrt, hatte sich ihrer Hand bemächtigt und, während er sich darüberbeugte, ihr mit leiser Stimme mitgeteilt, dass die Russen und die Preußen bislang nicht aneinandergeraten waren.
    Sie lächelte erleichtert, als die Musik anschwoll. Er sah ihr tief in die Augen. »Mein Tanz, wenn ich nicht irre?« Wie konnte sie da ablehnen?
    Mit einem Lachen gab sie nach und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen. Als sie in seine Arme trat, von ihnen umfangen im Kreis wirbelte, erkannte er, dass sie keine Ahnung hatte, dass er sie nicht nur in diesem Moment steuerte.
    Er sah in ihr Gesicht, lächelte in ihre Augen und fand sich in ihnen gefangen. Anfangs lächelte sie zurück, so selbstsicher wie er, aber allmählich, je länger sie tanzten, verblasste das Lächeln auf ihren Gesichtern, schmolz dahin, zusammen mit dem Bewusstsein für ihre Umgebung.
    Dieser eine Blick reichte, und er wusste, was sie dachte. Obwohl sie sich schon so lange kannten und sie in denselben Kreisen verkehrten, war dies das erste Mal, dass sie zusammen einen Walzer tanzten.
    Sie blinzelte; er sah sie in Gedanken zurückgehen ...
    »Das war ein Ländler, beim letzten Mal.«
    Sie schaute ihn an, nickte. »In Lady Arbuthnots Ballsaal.«
    Er konnte sich nicht mehr erinnern. Er wusste nur, dass es

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