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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hier und jetzt anders war. Es war nicht einfach der Walzer, die Tatsache, dass sie beide den Tanz beherrschten, dass ihre Körper sich fast von ganz alleine zur Musik bewegten. Es gab da etwas, das tiefer ging, das sie enger miteinander verband.
    Trotz ihrer Erfahrung vergaß sie die anderen um sie herum.
    Caro spürte die Faszination, wusste, dass es ihm auch so ging, und konnte sich nur wundern. Nichts in ihrem Leben hatte je die Kraft gehabt, sie so zu beanspruchen, dass sie weder Augen noch Ohren für etwas anderes hatte. Sie war eine Gefangene, aber eine willige. Ihre Nerven prickelten, ihre Haut schien lebendig, für seine Nähe empfänglich, die Aura der Stärke, die sie umgab, sie zwar nicht einsperrte, aber festhielt, ihr die sinnlichen Wonnen verhieß, nach denen sie sich sehnte.
    Ihre Sinne gingen voran, ihr Verstand folgte.
    Sie war entspannt, aber aufgeregt, ihre Nerven waren überreizt, aber gleichzeitig ruhig.
    Erst als sie langsamer wurden und sie merkte, dass die Musik zu Ende ging, kehrte das Bewusstsein für die Gegenwart zurück. Zu ihnen beiden. Sie konnte es in seinen Augen lesen; das Widerstreben, das sie in ihnen erkannte, empfand sie auch.
    Der Schutzschild, der sie eingehüllt hatte, löste sich auf, und Gesprächsfetzen spülten über sie hinweg, am Anfang unverständlich wie das Sprachengewirr seinerzeit in Babel. Dann ertönte über alle anderen Geräusche hinweg Cattens majestä-tische Stimme, die allen den Weg zum Supper-Buffet wies, das im Zelt wartete, zu den Tischen und Stühlen, den Bänken und erleuchteten Wegen in die Schönheit der Sommernacht.
    Alle drehten sich zu den drei Doppeltüren um, die auf die Terrasse hinausgingen. Entzückte Ausrufe waren zu hören, als man aus dem Haus strömte und in die laue Nacht trat.
    Sie und Michael waren auf der anderen Seite des Ballsaales zum Stehen gekommen, nicht weit von den Saaltüren. Sie warteten, beobachteten, achteten darauf, dass alle in die richtige Richtung gingen. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass kein Gast den Aufruf zum Supper nicht mitbekommen hatte, blickte sie hoch, die Hand fest auf Michaels Arm.
    Er lächelte auf sie herab, bedeckte mit seiner Hand ihre. »Komm mit mir.«
    Sie blinzelte; es dauerte einen Moment, bis sie verstanden hatte, was er meinte. »Jetzt?« Sie starrte ihn an. »Ich kann doch nicht...« Sie blickte zu den letzten Nachzüglern, die auf die Terrasse gingen.
    Blinzelte wieder. »Wir können nicht...« Sie schaute ihm suchend in die Augen, sich der Tatsache bewusst, dass ihr Puls galoppierte. Sie befeuchtete ihre Lippen. »Oder?«
    Sein Lächeln vertiefte sich, seine blauen Augen strahlten. »Du wirst es nicht wissen, wenn du nicht mit mir kommst.«
    Ihre Hand lag in seiner, als er mit ihr die Treppe hochging. Sie sahen niemanden, und niemand sah sie. Gäste, Mitglieder des Haushalts und Diener waren alle draußen auf dem Rasen oder eilten geschäftig zwischen Zelt und Küche hin und her.
    Es war niemand da, der sie über den Flur im ersten Stock zu dem kleinen Salon ganz am Ende des Ganges gehen hörte. Er öffnete die Tür und schob sie hinein; sie trat ein, erwartete Stühle zu sehen, eine Chaiselongue und das Sideboard mit schützenden Laken verhüllt. Der Raum war jahrelang nicht mehr benutzt worden; er ging auf die seitliche Auffahrt hinaus und den Obstgarten dahinter.
    Stattdessen ... war das Zimmer geputzt und aufgeräumt, es war gefegt und staubgewischt, die Schutzbezüge waren entfernt. Eine Vase mit Flieder stand auf einem kleinen Tischchen vor dem geöffneten Fenster, gab einen Hinweis auf das Wann, wenn auch nicht auf das Wie.
    Sie hatte das Tagesbett vergessen. Breit, bequem stand es da, nun mit Kissen gepolstert. Sie blieb daneben stehen, drehte sich um. Und entdeckte ihn neben sich, wo er darauf wartete, sie in die Arme zu schließen.
    Mit zuversichtlicher Lässigkeit zog er sie an sich und küsste sie, teilte ihre Lippen, genoss ihre Weichheit. Sie ging auf ihn ein, ließ sich in seine Umarmung sinken, empfing eifrig jede Liebkosung, erwiderte sie und verlangte mehr.
    Seinen Kopf hielt er schräg; ihre gespreizten Finger schob sie in sein Haar. Seine Zunge bewegte er in ihrem Mund, in einem Rhythmus, unter dem sich ihre Nerven spannten, Hitze sie durchfloss. Und ihn. Sie überlegte, wie viel tiefer, wie viel näher eine einfache Intimität wie ein Kuss noch werden konnte. Wie enthüllender.
    Die Enthüllungen waren berauschend - der Hunger, das Verlangen, der Wunsch zu

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