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Was dein Herz nicht weiß

Was dein Herz nicht weiß

Titel: Was dein Herz nicht weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Park
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oder zwanzig!«
    »Vertrauen Sie nie einem Geschäftsmann, Soo-Ja.«
    Sie lachte. Ein Gast kam durch die Tür. Sie nickte ihm kurz zu, richtete ihre Aufmerksamkeit aber weiterhin auf das Telefongespräch. »Ich muss Schluss machen. Aber eine Frage noch: Haben wir irgendeinen Verhandlungsspielraum?«
    »Das ist eine knifflige Sache. Es ist so: Die Regierung könnte das Land einfach beschlagnahmen, wenn sie wollte. Das Angebot ist also eine Geste des guten Willens, und sie gehen davon aus, dass wir es annehmen.«
    »Die Eigentümer der anderen Parzellen verkaufen also auch?«
    »Jedenfalls alle, mit denen ich gesprochen habe.«
    »Setzen Sie meinen Namen auf die Verkäuferliste. Und … «
    »Ja?«
    » I love you, Mister Gi-yong Im «, sagte Soo-Ja auf Englisch.
    Gi-yong lachte. Sie wusste, er konnte das Lächeln in ihrer Stimme hören.
    »Wir sind reich! Wir sind reich!« Hana tanzte durch das Zimmer, tat so, als stieße sie gegen die Wand, ließ sich zu Boden fallen, rappelte sich wieder auf und taumelte gegen die andere Wand. Min, der in seiner üblichen Ecke vor dem Nong-Schrank saß, rührte still in seinem Abendessen.
    »Hana, setz dich und iss. Du tust dir noch weh«, ermahnte Soo-Ja ihre Tochter und wedelte mit ihren Essstäbchen.
    »Welche Summe hat er dir noch gleich genannt?«, wollte Min wissen.
    »Fünf Millionen Won«, sagte Soo-Ja. Äußerlich gab sie sich ganz ruhig, doch innerlich hüpfte ihr Herz genauso wie Hana.
    »Erzähl deinem Bruder bloß nicht, dass es so viel ist. Vielleicht will er dann einen Anteil«, warnte Min. Soo-Ja verkniff sich eine Bemerkung und nickte. Irgendwann würde sie ihm gestehen müssen, woher das Darlehen wirklich gekommen war. »Du warst schon immer ein Glückskind, Soo-Ja.«
    »Ich, ein Glückskind? Die letzten sechs Jahre habe ich mich als Hotelmanagerin abgeschuftet. Und davor war ich praktisch das Dienstmädchen deiner Eltern«, entgegnete sie.
    Min lächelte. »Meine Eltern denken, wir kommen gerade so über die Runden. Stell dir mal vor, was sie für ein Gesicht machen werden.«
    »Ihnen gefällt einfach die Vorstellung, dass sie es besser haben als wir.«
    Hana, die sich wohl vernachlässigt fühlte, sprang ihrem Vater auf den Schoß, wo sie gerade noch so eben hinpasste. Im Augenblick war sie die fröhlichste Zwölfjährige, die Soo-Ja je gesehen hatte.
    »Was machen wir denn mit dem Geld?«, wollte Hana wissen.
    »Hast du vielleicht einen Vorschlag?«, fragte Min, die Nase in ihrem seidigen schwarzen Haar vergraben.
    »Ich finde, wir sollten nach Amerika fahren«, antwortete sie.
    Sofort blickte Soo-Ja von ihrer Schüssel auf. Warum war sie so überrascht, wo doch alle, die sie kannte, vom Auswandern nach Amerika träumten? Warum sollte ausgerechnet ihre Tochter eine Ausnahme sein?
    »Wer hat dir denn diesen Floh ins Ohr gesetzt?«, fragte Soo-Ja ernst und hatte sofort Min im Verdacht.
    »Elizabeth Taylor und Paul Newman«, erwiderte Hana.
    »Dein Amerika existiert nur in Filmen«, gab Soo-Ja zurück.
    Flink stand Hana auf und holte etwas aus dem Nong-Schrank: eine Dose Pringles-Chips, die ein paar amerikanische Gäste zurückgelassen hatten. Sie öffnete den Deckel, nahm einige wellenförmige Chips heraus und betrachtete sie voller Bewunderung.
    »Das ist Amerika«, erklärte sie. »Ich esse Amerika.«
    »Ach ja, und da sie natürlich nicht alleine reisen kann, musst du mitfahren«, sagte Soo-Ja zu Min, um ihm klarzumachen, dass sie ihn durchschaute.
    »Ich will keine Reise nach Amerika machen, ich will da wohnen!«, rief Hana aufgeregt.
    »Dann tu das. Geh und wohne bei Elizabeth Taylor und Paul Newman. Hana, das Leben, das du gerne hättest, ist bloß ein Traum, ein Filmschauspielertraum. Wenn wir nach Amerika gingen, wären wir noch immer ganz unten. Ich wäre vermutlich noch immer Hotelmanagerin, nur würde ich dann in einem Land arbeiten, wo niemand mich versteht. Die Umgebung ist dort vielleicht hübscher, aber unser Leben wäre das gleiche.«
    »Aber wir haben doch Geld«, wandte Hana ein.
    »Hana, ich habe es dir schon einmal gesagt. Wir werden nicht alles behalten können. Wir müssen deinem Großvater in Daegu sein Geld zurückzahlen.« Soo-Ja lächelte innerlich, denn sie war stolz darauf, ihrem Vater das Darlehen, das er Mins Vater vor vielen Jahren gewährt hatte, zurückzahlen zu können.
    »Ich dachte, das Geld wäre für mich! Du hast doch gesagt, du investierst, um für meine Zukunft vorzusorgen!« In der Stimme ihrer Tochter hörte Soo-Ja eine

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