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Was dein Herz nicht weiß

Was dein Herz nicht weiß

Titel: Was dein Herz nicht weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Park
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heilen konnte. Der Kuss kam spontan, ohne großes Überlegen. Er legte die Lippen an ihren Mund und tippte mit seiner Zungenspitze gegen ihre.
    Während sie sich küssten, rückte Yul noch näher an sie heran, und im Zimmer schien es plötzlich still zu werden. Yul schmiegte sich an ihren Körper, bis sie ihn um sich spürte wie ihren Lieblingsmantel. Nach einer Weile beendeten sie den Kuss und hielten sich fest, ohne ein Wort zu sagen. Soo-Ja konnte die Vibration zwischen ihren Körpern spüren. Sie berührte seinen Hals, der warm und nackt unter ihrer Hand lag.
    »Warum hast du nicht einfach Ja gesagt, damals vor vielen Jahren, als ich dir den Heiratsantrag gemacht habe?«
    »Ich war jung und dumm«, antwortete Soo-Ja und drückte ihn an sich. »Vergib mir.«
    Yul legte ihr den Kopf auf die Schulter, und Soo-Ja erwiderte die Geste. Er erinnerte sie an einen Säugling, der sich an sie kuschelte, an ein Neugeborenes mit weichem Schädel, das bald anfangen würde zu sprechen. Stumme Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie atmete tief aus.
    »Ich bleibe hier«, sagte Yul. »Ich gehe nicht nach Pusan.«
    Soo-Ja schloss die Augen. Sie hatte in ihrem Leben so viele Fehler gemacht, aber in diesem Moment vergab sie sich selbst dafür. Sie vergab sich ihre Vergangenheit, mit all ihren Makeln und Schönheitsfehlern, ließ sie los, steckte sie in eine wunderhübsche Schachtel und verpackte sie in Zellophan. Das Leben, das sie gelebt hatte, war trotz allem jenes, was ihr bestimmt gewesen war, dachte sie. Wie sonst hätte sie daraus lernen und zu der Frau werden können, die sie heute war?
    Als Soo-Ja endlich aus der Praxis trat, sah Hana den tränenverschleierten Blick ihrer Mutter und nahm sie sofort in die Arme. Die gehetzten Menschen auf der Straße eilten unbeeindruckt an ihnen vorbei; Arme und Ellbogen streiften die umschlungenen Frauen. Im Lärm der Autos und Busse konnten sie sich kaum verstehen.
    »Mutter, was ist passiert?«, fragte Hana besorgt.
    Soo-Ja lächelte, noch immer weinend. »Es geht mir wunderbar. Alles ist gut. Lass uns gehen.«
    »Hast du Yul getroffen? Was hat er gesagt?«
    »Nichts, er war nicht da.«
    »Warum hast du dann so lange gebraucht?«, wollte Hana wissen.
    Soo-Ja zögerte. Sie konnte ihre Freude nicht vor ihrer Tochter verstecken. Es ging einfach nicht.
    Hana blinzelte und sah sie an, als verstünde sie alles. »Du hast ihn, nicht wahr? Du hast Yul.«
    Soo-Ja beugte sich vor und nickte. Sie gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. Obwohl es schon dämmerte, war es nicht kalt. Am Tag zuvor war das Wetter umgeschlagen, und so wurden sie von warmer Luft eingehüllt wie von einer Decke. Soo-Ja mochte dieses Wetter – wenn sie glaubte, eine Jacke zu brauchen und dann doch ohne auskam. Alle Menschen auf der geschäftigen Straße schienen dasselbe zu denken: Es wurde Frühling, endlich. Soo-Ja betrachtete die Gesichter der Menschen, besonders die der Frauen. Sie wusste nicht, wohin sie gingen, und auch nicht, wohin sie und Hana eigentlich wollten. Hana hatte ihr den Arm um die Taille gelegt und den Kopf leicht an die Schulter ihrer Mutter gelehnt. Die Fremden, die ihnen entgegenkamen, fanden sicher nichts Besonderes an ihnen, und Soo-Ja hatte nichts dagegen, eine ganz gewöhnliche Mutter mit ihrer Tochter zu sein. Direkt vor ihnen hoben Baukräne Stahlträger auf Rohbauten, und Fensterputzer fuhren auf ihren Gerüsten wieder hinab auf den Boden. Die Lautsprecher in den Geschäften verkündeten Sonderangebote, und Lebensmittelverkäufer lockten ihre Kunden an. Fahrräder und Karren rasten an den Fußgängern vorbei, Klingeln schrillten, Hupen blökten. Abgase stiegen auf und färbten die Luft sekundenlang schwarz und braun. Die Straße schien sich vor Soo-Ja und Hana zu öffnen, und die beiden nahmen sich fest an den Händen, als sie losmarschierten und sich in das bunte Treiben von Seoul stürzten.

Danksagung
    Meine Agentin Lisa Grubka von Foundry Literary + Media ist die beste Agentin, die ich mir hätte wünschen können. Ich kann mich glücklich schätzen für ihr Wissen, ihre harte Arbeit und ihr Urteilsvermögen. Auch meine Lektorin Kerri Kolen von Simon & Schuster ist einfach fantastisch. Durch ihre behutsame Lenkung hat sie diese Geschichte in jeder Hinsicht verbessert. Sie ist gleichzeitig Fürsprecherin und Geburtshelferin dieses Buches. Weiterhin möchte ich mich bei den folgenden Mitarbeitern von Simon & Schuster bedanken: Jonathan Karp, Amanda Ferber, Tracey Guest, Rebecca Marsh,

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