Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was dein Herz nicht weiß

Was dein Herz nicht weiß

Titel: Was dein Herz nicht weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Park
Vom Netzwerk:
und mich auseinanderzubringen , dachte Soo-Ja.
    »Es ist unsere einzige Hoffnung, Soo-Ja. Es ist die einzige Möglichkeit, unsere Ehe zu retten.«
    Das stimmt nicht , dachte sie. Yul ist nicht der Grund für den Zustand unserer Ehe.
    »Wie oft muss ich es dir noch erklären, Min. Yul und ich sind nicht zusammen.«
    Doch das schien ihn nicht zu überzeugen. »Hana und ich warten hier auf dich. Wir haben dir Geld für ein Flugticket dagelassen. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis du ein Visum bekommst. Vielleicht eine Woche, vielleicht auch einen Monat«, sagte Min leicht genervt.
    »Gib mir mal Hana«, forderte Soo-Ja.
    »Nein, du versuchst doch bloß, sie … «
    »Gib mir Hana!«
    »Das geht nicht. Es ist zu ihrem Besten.«
    Soo-Ja spürte, wie die Nacht sie umfing, und schloss die Augen, um nichts mehr sehen zu müssen. Sie legte den Hörer auf und schleuderte das Telefon zu Boden. Das Tuten des Besetztzeichens durchschnitt die Luft.
    »Was meinst du, wird passieren, wenn du dort bist?« Yul fuhr Soo-Ja in seinem grauen Kia Brisa zum Flughafen; sie waren schon fast vor der Abflughalle angekommen. Seit dem Neujahrsfest hatte er nicht mehr mit ihr gesprochen.
    »Ich weiß nicht. So weit denke ich nicht voraus«, erwiderte Soo-Ja und sah aus dem Fenster. Sie fühlte sich schrecklich erschöpft. Ein leichter Regen hatte eingesetzt, und die Tropfen plumpsten laut gegen die Scheibe.
    »Was haben sie gesagt, als du angerufen hast?«
    »Darüber möchte ich gerade nicht sprechen. Aber Min meint wohl, der Ehemann hätte das Recht, den Wohnort des Kindes zu bestimmen.«
    »Er will also dortbleiben?«
    »Was er will, tut nichts zur Sache. Ich werde es nicht zulassen.«
    »Dann holst du sie beide zurück?«, fragte Yul skeptisch.
    »Natürlich«, gab Soo-Ja gereizt zurück.
    »Und was, wenn Hana nicht zurück will? Wirst du dann in den USA bleiben?«
    »Ein Kind kann nicht bestimmen, wo seine Mutter lebt«, sagte Soo-Ja.
    »Also, wenn das Kind nach seiner Mutter kommt … « Yul lächelte Soo-Ja sanft an, doch sie konnte das Lächeln nicht erwidern. Dann hielt er am Straßenrand an und parkte ein. Prüfend schaute er sich um: Regen, Wolken, schlechte Sicht. Es war kein guter Tag zum Fliegen. »Rufst du mich an, wenn du angekommen bist?«
    »Das würde deiner Frau gar nicht gefallen.«
    Yul beobachtete die Flugzeuge, die in der Ferne landeten.
    Soo-Ja betrachtete ihn, bemerkte seine Schweigsamkeit. Er wollte ihr etwas sagen, schien sich aber zurückzuhalten. »Was ist?«, fragte sie und legte die Hand auf den Türgriff.
    »Nichts. Ich sage es dir, wenn du zurück bist.«
    »Wie geht es Eun-Mee?«
    »Ich sage es dir, wenn du zurück bist«, wiederholte er wie ein Mantra. Er stellte Motor und Scheibenwischer aus. Die Frontscheibe füllte sich sofort mit Regentropfen, die aus allen Richtungen zu kommen schienen.
    Soo-Ja ließ die Hand auf dem Griff ruhen, öffnete die Wagentür aber nicht. »Hat sie dich verlassen?«
    »Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen.«
    Soo-Ja seufzte. »Es ist eine Warnung an mich, dringend mit den Träumereien aufzuhören. Min hilft mir bloß dabei. Genau das tut er.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich sage dir, was es heißt: Was auch immer da zwischen uns ist, muss sofort aufhören. Min könnte es in einem Scheidungsverfahren gegen mich verwenden. Der Richter würde mir niemals Hana lassen, wenn er herausbekäme, dass ich fremdgegangen bin.«
    »Du übersiehst da etwas Wichtiges. Du bist nämlich überhaupt nicht fremdgegangen.«
    »Ja, aber ich kann das Risiko nicht eingehen. Hana ist mir wichtiger als alles andere im Leben, dich eingeschlossen.«
    »Also soll ich jetzt wegfahren und mir keine Hoffnung mehr machen«, sagte Yul matt.
    »Es tut mir leid, Yul.«
    »Dann trennen sich unsere Wege hier?«
    »Ja. Hier trennen sich unsere Wege.« Soo-Ja schluckte. Eine Träne lief ihr über die Wange. Sie wischte sie mit dem Handrücken weg und wandte das Gesicht ab. Wenn sie ihm nicht in die Augen schauen müsste, würde sie es schaffen.
    Yul nickte. Er war leichenblass »Ich habe mich schon gefragt, warum du mich gebeten hast, dich hierherzufahren. Das ist der Grund, nicht wahr? Damit du es mir sagen konntest.«
    »Deswegen habe ich dich nicht darum gebeten. Aber ich bin es dir einfach schuldig, mit offenen Karten zu spielen. Nach allem, was wir zusammen erlebt haben.«
    »Meinst du wirklich, diese Entscheidung liegt allein bei dir?«
    »Es tut mir leid, Yul.«
    »Na schön, ich habe dir auch

Weitere Kostenlose Bücher