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Was dein Herz nicht weiß

Was dein Herz nicht weiß

Titel: Was dein Herz nicht weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Park
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angenehmes Leben hoffen. Wählte sie töricht, so würde sie es bis in alle Ewigkeit bereuen. Ihr Ehemann würde jede Einzelheit ihres Lebens bestimmen: ihre soziale Schicht, ihren Tagesablauf, ja, ihr ganzes Glück. Und obwohl Soo-Ja wusste, dass ihr Vater recht hatte, wurde sie noch renitenter.
    »Das ist die einzige Entscheidung, die ich treffen darf, und deine Zustimmung brauche ich dazu nicht.«
    An dem verletzten Gesichtsausdruck ihres Vaters erkannte Soo-Ja, wie sehr sie ihm wehgetan hatte – innerhalb von fünf Sekunden schien er um fünf Jahre gealtert. Wie sahen die Verjährungsfristen aus, wenn man Streit mit seinen Lieben hat?, fragte sich Soo-Ja. Konnte man mit früher erfahrenem Unrecht einfach so auftrumpfen, es aus der Tasche ziehen wie ein silbernes Messer und damit die Position des anderen kurz und klein hacken und zerstören?
    »Willst du ihn deswegen heiraten? Weil du mich bestrafen willst? Wegen Seoul?«
    »Natürlich nicht«, sagte sie ein bisschen zu schnell. Der Vater schaute sie von der Seite an und blinzelte. Ob er etwas von ihren Umzugsplänen nach Seoul ahnte? Eine gefühlte Ewigkeit lang schwieg er, ganz so, als rätselte er weiter über die Motive seiner Tochter. Der Gefangene denkt immer an die Flucht, aber woran denkt der Wärter?, überlegte Soo-Ja. Plötzlich schien ihr Vater die Kälte zu spüren und erschauerte. Hilflos sahen sie einander an.
    »Es regnet«, sagte der Vater, als hätte er es gerade erst bemerkt. »Geh auf dein Zimmer.«
    Soo-Ja nickte. Es war ihr beinahe unheimlich, dass sie gewonnen hatte. Vor der Tür ihres Zimmers angelangt, musste sie sich sehr beherrschen, nicht zu ihrem Vater zurückzurennen.
    Schließlich zog sie die Schuhe aus und trat über die Schwelle. Im Zimmer schaltete sie die Lampe ein und setzte sich auf den warmen Boden, um Atem zu schöpfen. Mit dem Rücken in eine Ecke gelehnt, ließ sie ihre langen Arme und Beine ganz locker herabhängen, wie zerbrochene Streichhölzer. Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Nach einer Weile konnte sie ihre Gefühle nicht mehr unterdrücken und begann zu weinen. Ihr ganzer Körper bebte, und kurze, kehlige Laute entschlüpften ihren Lippen. Ein Feind oder ein Fremder konnten ihr wenig anhaben, doch ihr Vater – ihr geliebter Vater – konnte sie tief verletzen. Warum nur? Aus Schmerz allein weinte sie nie, doch die Kombination von Schmerz und Liebe – besonders die Liebe – konnte sie dazu bringen, hemmungslos zu schluchzen.
    Soo-Ja schnappte gerade nach Luft, als sie hörte, wie die Tür aufgeschoben wurde. Sie drehte sich um, bereit, ihren Bruder oder einen Dienstboten oder wen auch immer anzuschreien. Doch als sie Min erkannte, blieb sie stumm.
    »Ich habe deiner Zofe gesagt, sie brauche mich im Regen nicht hinauszubegleiten, ich würde den Weg alleine finden. Und als ich am Tor stand, habe ich nur laut am Riegel gerüttelt und es kräftig zugeworfen.«
    Soo-Ja hörte auf zu weinen. Sie drehte am Lichtschalter, bis es wieder dunkel wurde. Min nahm das als Zeichen, dass er näher kommen durfte. Er ging auf sie zu und kniete sich vor ihr hin. So hockten sie einander zugewandt, wie zwei Menschen beim Gebet. Während sie sich flüsternd unterhielten, spürte sie ein Prickeln über ihren Körper gleiten.
    »Dann hast du also alles gehört, was mein Vater gesagt hat?«
    »Ja.«
    »Und, hat er recht?«
    »Nein.«
    »War da ein Mädchen in der Fabrik? Hast du eine geschwängert?«
    »Nein! Natürlich nicht.«
    Soo-Ja nickte. »Dann hatte ich recht. Mein Vater kennt dich nicht.«
    »Aber es stimmt, dass ich ein glückloser Kkang-pae bin, eine schlechte Partie«, sagte Min nüchtern.
    »Sag doch nicht so was. Du solltest etwas mehr Selbstbewusstsein zeigen.«
    »Niemand sieht das Gute in mir. Nur du, Soo-Ja.«
    »Bitte red doch nicht so«, sagte sie und kämpfte gegen die Gefühle an, die in ihr aufstiegen. Min war sich dessen nicht bewusst, aber er hatte die magischen Worte gefunden. Sie fand die Vorstellung unwiderstehlich, dass sie alleine seinen Wert erkennen konnte und er ihr deswegen ewig dankbar sein würde.
    »Hast du nicht gehört, was dein Vater gesagt hat? Ich kann dir nichts bieten«, sagte Min.
    Soo-Ja fuhr mit den Fingern durch sein Haar. »Aber du bist ein guter Mann, das weiß ich.«
    Min zuckte zusammen, denn er hatte ein Geräusch von draußen gehört. »Was war das?«
    »Gar nichts. Keine Sorge, alles schläft. Im Haupthaus kann uns niemand hören«, versicherte ihm

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